150 Jahre Gärtnerplatz-Theater

Zum diesem besondern Geburtstag gibt es neben großen Feiern auch besondere Stücke zu bewundern. Wie "La Cenerentola" von Gioachino Rossini. Bei der Premiere am Mittwoch im Rokokosaal des Cuvillés-Theaters war deswegen auch das Orchester des Gärtnerplatz-Theaters mit dabei und ließ neben den Sängern den Raum erklingen.

Es war einmal ...

Die Geschichte von Aschenputtel kennt wohl jedes Kind. In dieser komödiantischen Oper wird versucht, das Märchen für ein erwachsenes Publikum aufzubereiten. Ohne Kutschen aus Kürbissen, Mäusedienern, einer guten Fee und magischem Baum, versteht sich. Aus Stiefmutter wird Stiefvater und der Prinz tauscht Rollen mit seinem Kammerdiener, um aus sicherer Entfernung eine Frau fürs Leben auswählen zu können. Verwirrung ist vorprogrammiert!

Liebe zum Detail

Ein gebauter Kartenstapel, der zum richtigen Zeitpunkt umfällt. Ein Loch im Socken des Stiefvaters oder der klug in den Bühnenhintergrund eingebaute Schriftzug "150 Jahre Gärtnerplatztheater": Es sind die kleinen Details, die dieses Stück so liebevoll auf den Zuschauer wirken lassen. Die Umbaumaßnahmen werden spielerisch in die Handlung eingebunden. Warum die kleinen Helferlein allerdings blaue Handschuhe tragen, bleibt ein großes Rätsel, über das auch nach der Aufführung noch lange gegrübelt wurde.

Übertrieben gute Unterhaltung?

Das Stück ist ohne Zweifel auch etwas für untypische Operngänger. Mit seinem leichten Humor und seiner fröhlichen Musik ist es aufmunternd und sorgt für einen Abend voller Unterhaltung. Auch wenn ab und an das, was auf der Bühne geschieht, etwas in die klamaukige Richtung abrutscht, so bietet "La Cenerentola" eine willkommene Abwechslung zu einem Abend vor dem Fernseher.

Doch nicht jeder ist der gleichen Ansicht. Meine Kollegin Janina Rohleder hat einen ganz anderen Standpunkt:

"La Cenerentola" wird noch bis zum 15.11.15 täglich um 19:30 im Cuvilliés-Theater aufgeführt.