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Oscars 2017

#OscarsSoBlack?

Autor(en): Katharina Thaler am Donnerstag, 26. Januar 2017
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Quelle: flickr / Shinya Suzuki

Hollywood

Mel Gibson´s neuer Film ist 2017 in zwei Kategorien für den Oscar nominiert worden. Und das, trotz seiner rassistischen Äußerungen. Ist das angebracht?


Quelle: flickr / Alan Light

Es ist lange her, dass Mel Gibson ein angesehener Schauspieler in Hollywood war. Aus „Braveheart“, „Die Passion Christi“ oder „Apocalypto“ kennt man den in die Jahre gekommenen Star. Unter dem Spitznamen „Mad Mel“ machte er Schlagzeilen und schockierte die Öffentlichkeit mit seinen antisemitischen und rassistischen Äußerungen.

Er beschimpfte einen Polizisten bei einer Alkoholkontrolle als „Drecksjuden“ und fügte hinzu: „Die Juden sind verantwortlich für alle Kriege der Welt.“
Seine Ex-Frau Oksana Grigorieva schrie er am Telefon an und beschimpfte sie mit frauenfeindlichen und rassistischen Kommentaren. Und das sind nur ein paar der Skandale der letzten Jahre.

Doch in diesem Jahr wagt sich Mel Gibson wieder ins Rampenlicht und präsentiert sich wiederholt als Regisseur in Hollywood. Mit seinem neuen Film „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“, der ab dem 26. Januar in den deutschen Kinos zu sehen ist, versucht er sein Comeback.

Desmond T. Doss, ein amerikanischer Soldat der US-Army, gespielt von Andrew Garfield, rettet im zweiten Weltkrieg im Kampf gegen die Japaner vielen seiner Kameraden das Leben. Und das, ohne eine Waffe zu benutzen.
Die Handlung basiert auf einer wahren Geschichte. Mel Gibson´s Film wurde mehrmals für den diesjährigen Oscar nominiert. Unter anderem in den Kategorien „Bester Film“ und „Beste Regie“.

Diskriminierung bei den Oscar Verleihungen?

Ähnlich wie bei Mel Gibson, hat aber auch die Oscar Verleihung in den letzten Jahren nicht besonders mit guter Presse geglänzt. Bis heute scheint es so, als ob schwarze Schauspieler(innen) und auch andere Minderheiten bei der Preisverleihung diskriminiert werden. Es befinden sich kaum afroamerikanische Schauspieler unter den Oscar Nominierten. Liegt es an der nicht ausreichenden Leistung, dass schwarze Schauspieler nicht den Preis bekommen? Oder hat es andere Gründe? Der vorgeworfene Rassismus ist der Grund, weswegen sich Proteste und Boykotte rund um die Oscars gebildet haben. Prominente wie Will Smith oder Spike Lee haben das Event letztes Jahr vermieden. Nicht ein schwarzer Hauptdarsteller wurde 2016 nominiert, obwohl es reichlich potentielle Kandidaten gegeben hätte. Daraufhin verbreitete sich der Hashtag #OscarsSoWhite rasant im Internet.

Wenn man sich aber die diesjährigen Nominierungen ansieht, sind insgesamt 6 schwarze Schauspieler nominiert worden in den Kategorien „Beste(r) Hauptdarsteller(in)“ und „Beste(r) Nebendarsteller(in)“. Letztes Jahr wurden nur weiße Schauspieler in diesen 4 Kategorien nominiert. Die Academy Mitglieder haben anscheinend eine 180 Grad Wendung gemacht.

Oder doch nicht? Denn sie haben ja Mel Gibson´s Film in zwei Kategorien nominiert, der in den letzten Jahren nur durch rassistische und antisemitischen Äußerungen negativ aufgefallen ist.

Am 26. Februar finden die Oscars statt. Wir sind gespannt...


Quelle: flickr / Disney I ABC Television Group

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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