Mehr Infos zur Ausstellung
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Morgen beginnt die erste Ausstellung des Museums Brandhorst. Mit dem umfangreichen Bestand der Künstlerbücher von Pablo Picasso beendet das Museum damit seine 18 monatige Eröffnungsphase und geht in das Wechselausstellungsprogramm über.
Für Künstlerbücher herrscht keine eindeutige Definition. Außer dem gemeinsamem Nenner, dass es sich um Bücher handelt, an denen ein Künstler mitgestaltet hat. Die Künstlerbücher von Pablo Picasso aus der Sammlung Brandhorst sind im Jahr 2003 in den Staatsbesitz des Freistaates Bayern übergegangen. Klaus Schrenk, Generaldirektor der Bayrischen Staatsgemälde-sammlungen, freut sich über die angemessene Ausstellung im Museum Brandhorst, weil sich die Vielfalt des Werkes auch in der Vielfalt der Präsentation wiederspiegelt. Jeder Raum hätte ein eigenes Gesicht bekommen.
Die sechs Säle sind als Rundgang konzipiert, wobei jeder Saal einen anderen Aspekt des umfangreichen Werkes darstellt. Darunter historische Aspekte, das Verhältnis Picassos zur Illustration, eine Anleitung zum Stierkampf aus dem Jahr 1976 und eine Art Bibliothek zum selber lesen. Die Kuratorin Nina Schleif erklärt, dass es in dem Grundgedanken des Konzeptes darum geht, den Besucher so nah wie möglich an die Werke heran zu bringen, um sie quasi fühlen zu können.
Den Besucher erwarten ein unvergleichliches Spektrum an Stilen und Drucktechniken. Darunter befinden sich avantgardistische Typographie sowie kostbarer Papiere und Einbände. Ausserdem werden nicht nur die Picassografiken ausgestellt, sondern z.B. auch ein Kolophon, das ist eine Art Impressum, in dem die Auflagenhöhe, wie die Vorzugsausgaben aussehen und weitere Details zu den Werken.
Mehr als ein Drittel des Gesamtwerks Picassos, das 2023 Werke umfasst, ist in Kunstbücher eingeflossen. Von den rund 150 Büchern befinden sich mehr als zwei Drittel in der Sammlung Brandhorst. Aus Platzgründen können allerdings nur rund 80 ausgestellt werden.
„Faites pour aportir un beau livre" (Die Welt ist gemacht, um in einem schönen Buch aufzugehen). Dieses Zitat von Stéphane Mallarmé ist auf der Rückseite des Ausstellungskatalogs abgedruckt repräsentiert für Armin Zweite, dem Direktor der Sammlung Brandhorst, am besten den Grundgedanken der Ausstellung.
Die Ausstellung "Picasso Künstlerbücher" beginnt am 25. November 2010 und läuft bis zum 06. März 2011 im Museum Brandhorst. Neben der eigentlichen Ausstellung im Brandhorstmuseum wird ein Rahmenprogramm stattfinden, bei dem die Vertonung "Der herrenlose Hammer“ von Pierre Boulez im Februar aufgeführt wird. Außerdem wird Werner Spieß, der viel über Picasso geforscht und ihn noch persönlich kennen gelernt hat, zu Gast sein.