Radikal jung! - Das Treffen junger Regisseure
Wie jedes Jahr lädt das Volkstheater auch 2011 zum Festival "Radikal Jung!", einem Treffen internationaler junger Regisseurinnen und Regisseure. Schon im Februar gaben der Kulturreferent der Stadt München, Dr. Küppers, Intendant Christian Stückl und Chefdramaturg Kilian Engels die Gäste auf einer Pressekonferenz bekannt. Unsere Redakteurin Juno Meinecke war dabei...
Gute Laune herrscht bei der Pressekonferenz zum Theaterfestival Radikal Jung, das
jährlich das Münchner Volkstheater initiiert. Intendant Christian Stückl sitzt lässig
und mit einem jugendlichen Lachen im Gesicht in der Mitte des Podiums, flankiert von
Kulturreferent Küppers und seinem Chef-Dramaturgen Kilian Engels.
In einer herzlichen Ansprache gibt Küppers bekannt, dass soeben der Vertrag von
Stückl für die Intendanz des Volkstheaters bis 2015 verlängert wurde und lobt die
Bedeutung dieser Institution für München. Stückl habe das Volkstheater damals
buchstäblich gerettet, als er seine Intendanz antrat. Das Image des Volkstheaters sei
völlig verstaubt und die Kassen leer gewesen. Jetzt begeistere er Jung und Alt durch alle
Gesellschaftsschichten hindurch mit seinem Theaterprogramm.
Abseits vom üblichen Programm
Doch auch wem das Programm des Volkstheater vielleicht ein manches Mal zu
bekömmlich, zu leicht zugänglich ist, wird beim Theaterfestival Radikal Jung fündig
werden. Denn da „traut“ sich das Volkstheater was. Eingeladen ist zum Beispiel der
junge Regisseur Bastian Kraft, der in Gießen angewandte Theaterwissenschaft studiert
hat. Wem dieser Studiengang ein Begriff ist, der ahnt, dass es sich dabei nicht um eine
konventionelle Aufführung handelt.
Die Heiner Müller- und René Pollesch-Schule, die auch bekannte Theaterkollektive wie
Rimini Protokoll und Gob Squad hervorgebracht hat, ist bekannt dafür, sich ständig mit
dem Medium Theater auseinanderzusetzen und das auch in Inszenierungen einzusetzen.
Bastian Kraft – Publikumsliebling des letzten Jahres
Bastian Kraft, der im letzten Jahr schon den Publikumspreis einheimste, ist dieses
Jahr mit seiner Romanadaption von Oskar Wildes Dorian Gray zu Gast. Gray verfällt
dem Wunsch nach ewiger Jugend, nachdem Lord Henry, ein Vorbote heutiger
Selbstbezogenheit, ihm seine hedonistischen Maximen eingetrichtert hat. Der Wunsch
geht in Erfüllung und Dorian wird auf der Höhe seiner jugendlichen Schönheit zu einem
lebendigen Bild, während ein Portrait, das sein Freund Basil von ihm gemalt hat, vom
fortschreitenden Leben immer tiefer gezeichnet wird. Aus dem schönen Dorian wird ein
zum Bild Verfluchter, der das Portrait- sein wahres Gesicht- auf dem Dachboden vor der
Welt versteckt.
Kraft inszeniert das Stück mit Markus Meyer als Ein-Mann-Stück. Über unzählige
Videoprojektionen von Meyer werden Selbst- und Fremdbild behandelt.
Chefdramaturg Engels sagt an dieser Stelle: „ Viele streiten sich ob das Theater ist... Wir
sagen, natürlich ist das Theater“.
Migration und Identität
Hoffen wir, dass diese Position sich auch in den anderen Gastspielen weiterträgt.
Interessant klingt das Programm allemal, vom Heimathafen Neukölln ist Nicole Oder
mit ArabQueen eingeladen, Migration und Identität ist ein großes Thema unter den
jungen Regisseuren. Auch sind dieses Jahr erstmals drei nicht-deutschsprachige Stücke
eingeladen. Aus Belgrad Gott ist ein DJ in der Regie von Miloš Lolić, aus Brüssel Life:
Reset- Chronique d'une ville épuisée von Fabrice Murgia und aus London Fatherland
von der Regisseurin Caroline Steinbeis.
Gute Laune herrscht bei der Pressekonferenz zum Theaterfestival Radikal Jung, das
jährlich das Münchner Volkstheater initiiert. Intendant Christian Stückl sitzt lässig
und mit einem jugendlichen Lachen im Gesicht in der Mitte des Podiums, flankiert von
Kulturreferent Küppers und seinem Chef-Dramaturgen Kilian Engels.
In einer herzlichen Ansprache gibt Küppers bekannt, dass soeben der Vertrag von
Stückl für die Intendanz des Volkstheaters bis 2015 verlängert wurde und lobt die
Bedeutung dieser Institution für München. Stückl habe das Volkstheater damals
buchstäblich gerettet, als er seine Intendanz antrat. Das Image des Volkstheaters sei
völlig verstaubt und die Kassen leer gewesen. Jetzt begeistere er Jung und Alt durch alle
Gesellschaftsschichten hindurch mit seinem Theaterprogramm.
Abseits vom üblichen Programm
Doch auch wem das Programm des Volkstheater vielleicht ein manches Mal zu
bekömmlich, zu leicht zugänglich ist, wird beim Theaterfestival Radikal Jung fündig
werden. Denn da „traut“ sich das Volkstheater was. Eingeladen ist zum Beispiel der
junge Regisseur Bastian Kraft, der in Gießen angewandte Theaterwissenschaft studiert
hat. Wem dieser Studiengang ein Begriff ist, der ahnt, dass es sich dabei nicht um eine
konventionelle Aufführung handelt.
Die Heiner Müller- und René Pollesch-Schule, die auch bekannte Theaterkollektive wie
Rimini Protokoll und Gob Squad hervorgebracht hat, ist bekannt dafür, sich ständig mit
dem Medium Theater auseinanderzusetzen und das auch in Inszenierungen einzusetzen.
Bastian Kraft – Publikumsliebling des letzten Jahres
Bastian Kraft, der im letzten Jahr schon den Publikumspreis einheimste, ist dieses
Jahr mit seiner Romanadaption von Oskar Wildes Dorian Gray zu Gast. Gray verfällt
dem Wunsch nach ewiger Jugend, nachdem Lord Henry, ein Vorbote heutiger
Selbstbezogenheit, ihm seine hedonistischen Maximen eingetrichtert hat. Der Wunsch
geht in Erfüllung und Dorian wird auf der Höhe seiner jugendlichen Schönheit zu einem
lebendigen Bild, während ein Portrait, das sein Freund Basil von ihm gemalt hat, vom
fortschreitenden Leben immer tiefer gezeichnet wird. Aus dem schönen Dorian wird ein
zum Bild Verfluchter, der das Portrait- sein wahres Gesicht- auf dem Dachboden vor der
Welt versteckt.
Kraft inszeniert das Stück mit Markus Meyer als Ein-Mann-Stück. Über unzählige
Videoprojektionen von Meyer werden Selbst- und Fremdbild behandelt.
Chefdramaturg Engels sagt an dieser Stelle: „ Viele streiten sich ob das Theater ist... Wir
sagen, natürlich ist das Theater“.
Migration und Identität
Hoffen wir, dass diese Position sich auch in den anderen Gastspielen weiterträgt.
Interessant klingt das Programm allemal, vom Heimathafen Neukölln ist Nicole Oder
mit ArabQueen eingeladen, Migration und Identität ist ein großes Thema unter den
jungen Regisseuren. Auch sind dieses Jahr erstmals drei nicht-deutschsprachige Stücke
eingeladen. Aus Belgrad Gott ist ein DJ in der Regie von Miloš Lolić, aus Brüssel Life:
Reset- Chronique d'une ville épuisée von Fabrice Murgia und aus London Fatherland
von der Regisseurin Caroline Steinbeis.