Reese Witherspoon, Oprah Winfrey, Mindy Kaling. Das neue Fantasyepos "Das Zeiträtsel" beweist einmal mehr, dass Starpower nicht Alles ist.
Ava DuVernay’s "Das Zeiträtsel” basiert auf dem 1962 erschienenen Buch “Die Zeitfalte” der US-Amerikanischen Schriftstellerin Madeleine L’Engle. Es erzählt die Geschichte von Meg, die sich auf die phantastische Reise durch fremde Welten begibt. Im Kern ist das auch die Story des Films.
Nachdem vier Jahre zuvor Meg’s Physiker Vater auf mysteriöse Weise verschwunden ist, hat die 13-jährige mit Mobbing und Selbstzweifeln zu kämpfen und wünscht sich nichts mehr, als Ihr Leben und Ihren Vater zurückzubekommen. Daher überlegt sie nicht lang, als nun plötzlich die drei magischen Figuren ‘Mrs.Welche’, ‘Mrs. SoUndSo’ und ‘Mrs.Wer’ Meg’s Weg kreuzen und Ihr eröffnen, dass Ihr Vater sich in fremden Universen verirrt hat und nun Meg’s Hilfe braucht. Begleitet von Ihrem kleinen, aber überdurchschnittlich intelligenten Bruder und einem Schulkameraden, der ein Auge auf Meg geworfen haben zu scheint, macht Sie sich auf den ungewissen Weg in unbekannte Welten.
Die Zeit will nicht vergehen
Der Zuschauer soll in diese traumhaften Welten entführt werden, doch das ist schon das erste Problem des Films. Der mangelhafte Aufbau der Geschichte und die flachen Charaktere sorgen dafür, dass die Spannung auf Meg’s Reise eher flach ausfällt. Der Zuschauer wartet gebannt auf den Beginn der sagenhaften Abenteuer und obwohl offensichtlich versucht wird visuell zu beeindrucken, bleibt die emotionale Verbindung leider aus. Opulente Kostüme und skurrile Charaktere können da leider keine Abhilfe sein, denn die computeranimierten Welten blenden nicht sondern wirken genau so wie die Charaktere des Films: unecht. Und das ist nicht unbedingt der schauspielerischen Leistung anzuhaften. Die starren Dialoge nehmen dem Film jeden Wind aus den Segeln, den er durch die Story aufnehmen könnte.
Klischee über Klischee
“Das Zeiträtsel” ist ein Kinderfilm. Natürlich darf man das nicht vergessen. Doch die formularische Abhandlung der immer gleichen Moral, dass ‘Liebe über alles siegt’, hätte auch weniger offensichtlich verpackt werden können. Dennoch ist schön, wenn auch etwas kitschig, wie Meg sich selbst findet und ihre Unsicherheiten schließlich überwinden kann. Denn Meg’s Selbstakzeptanz ist genau die Message die Kindern durch den Film vermittelt wird. Und wenn das nicht ein bisschen magisch ist, was dann?
“Das Zeiträtsel” läuft seit dem 05. April 2018 in den deutschen Kinos.
Bildergalerie
Der Beginn einer Reise
Platte des Monats
Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit.