Konzeptzeichnungen sind nicht nur für das Kostüm- und Kulissendesign in Hollywood, sondern auch für die Spielebranche. Teis entstehen virtuelle Umgebung und Helden im Kopf der Artwork Designer, oft ist das aber mit riesiger Recherche verbunden. Ist das schon Kunst? Um die Kulisse und die Kostüme möglichst originalgetreu zu gestalten, ist das Artdesign Team eigens nach Italien gereist, hat sich die Schauplätze genau angeschaut, gezeichnet, fotografiert. In den Archiven der Städte Venedig, Florenz und Rom suchte man nach den Stadtplänen aus dem 15. Jahrhundert, gemeinsam mit Historikern wurden die Tagesabläufe und das Verhalten der Bevölkerung in der italienischen Renaissance gestaltet. „Wir haben uns auch viele Filme angeschaut, zum Beispiel der Kaufmann von Venedig. Denn die Kostüme sind dort sehr gut, und wir mussten dann nicht erst zweidimensionale Bilder in 3D umwandeln.“ sagt Mohammed Gambouz, Art Director des Computerspiels Assassin's Creed.

Denn dieser ganze Aufwand wurde nicht für einen Hollywoodfilm oder eine große TV Serie betrieben, sondern diente als Grundlage für ein Videospiel. Assassin's Creed 2 und der Nachfolger Assassin's Creed 2: Brotherhood sind in der Gaming Szene große Namen. Beide Titel zusammen verkauften sich weit über 12 Millionen mal.

Ab dem 4. März gibt es in München eine Ausstellung über die Kunst hinter dem Spiel. Die Galerie Weltraum in der Rumfordtstr. 26 zeigt zwei Wochen lang Konzeptzeichungen auf Leinwand. „Wir wollten ein Zeichen setzen, das Games auch Kunst sein können. Da fanden wir es nahe liegend, unsere digitalen Kunstwerke auf Leinwand zu bannen.“ fährt Gambouz fort. Aber sind Computerspiele Kunst? Der deutsche Kulturrat äußerte sich bereits 2008 in der Januarausgabe des Magazins Politik und Kultur zum Thema Spiele und Kunst. Gamedesigner sind Künstler heißt es dort. Für Mohammed Gambouz geht es noch weiter: Games im allgemeinen sind Kunst. Wir haben ihn für euch interviewt.

Die Ausstellung in der Galerie Weltraum, Rumfordstr. 26, hat von Montag, den 4. März bis Sonntag den 17. März täglich von 17-20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.