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M94.5-Interview

Wir brauchen neue Kraft

Quelle: change filmverleih

Das VW Werk Emden könnte durch 25 Windräder vollständig mit Strom versorgt werden.

Zum Kinostart von "Power To Change - Die EnergieRebellion" haben wir mit Regisseur Carl-A. Fechner gesprochen.

Ein Grund für Krieg sind Rohstoffquellen. In seinem neuesten Dokumentarfilm "Power To Change - Die EnergieRebellion" zeigt Carl-A. Fechner, dass der Krieg um die Energie längst begonnen hat - direkt vor unserer Haustür. Seine Lösung: Erneuerbare Energien, die überall frei zugänglich sind. Im Interview erzählt er unter anderem, wozu der Film aufruft, was jeder für den Frieden tun kann und wie es um die Aufklärung zu diesem Thema steht.

Sie haben 2010 schon einen Dokumentarfilm namens "Die 4. Revolution - Energy Autonomy" rausgebracht. Wieso haben Sie sich entschieden, noch einen Film zum gleichen Thema rauszubringen?
Es ist nach wie vor zu erkennen, dass der Gegenwind, was man so unter Energiewende oder Energierevolution oder Energierebellion versteht, immer stärker wird. Die Lobby-Truppen der großen Konzerne sind schon aufmarschiert und wir sehen das auch an Gesetzesänderungen, die die Regierung gemacht hat. 2014 hat das sogenannte EEG-Deform-Gesetz - so nennen es viele Leute - viele Unternehme die Existenz gekostet. Jetzt, 2016, soll es noch mehr verschärft werden. Es werden sehr einseitig Interessen von den großen Konzernen wahrgenommen und gefördert. Wir hatten das Gefühl wir brauchen neue Kraft. Es geht um eine dezentrale Energieversorgung, zu 100% aus der ganzen Welt, die natürlich nur von unten kommen kann, weil von oben wird sie nicht in dieser Art kommen und dann hätten wir sie auch schon längst. 

Glauben Sie, dass Sie mit diesem Film nicht nur zeigen, wie es geht, sondern Leute auf die richtige Bahn bringen und sie motivieren dazu, dass sie diesen Weg auch gehen?
Ja, der Film ist deutlich mehr ein politischer Film, ein gesellschaftspolitischer Film, der auf Bewusstseinsbereiche wirkt als ein technischer Film. Sie erfahren dort auch technische Lösungen - das ist auch für viele überraschend und spannend - aber im Wesentlichen folgen wir den Lebensgeschichten von Menschen, die für sich eine Entscheidung getroffen haben. Auch in ihren Problemen, die durch diese Entscheidungen kommen. Ein Edy Kraus, wenn man so will, ein bäuerlicher Unternehmer, ist durch sein Engagement an die Grenzen seiner Existenz gekommen, aber er hat sich wieder herausgearbeitet. Es ist eben ein Film. Es ist eine ganz starke Dramaturgie drin, vom Lachen bis zum Weinen. Meine Arbeit versucht beim Herzen anzusetzen. Wenn wir keine emotionale Öffnung haben für dieses Thema, dann können wir es auch nicht schaffen. Vom Herz zum Kopf und dann zu den Beinen und vielleicht auch mal zur Faust.

Was können denn Studenten tatsächlich für die Energiewende tun? Sie haben im Film Unternehmer, die Dinge entwickeln, aber es gibt ja Studenten, die so etwas nicht direkt studieren.
Man braucht keine Vorkenntnisse. Man muss für sich selber Entscheidungen treffen und wir haben ja einen Studenten im Film, einen Blogger, der ist ganz stark im Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln. Sein Thema ist Mobilität. Also ich glaube, im Bereich Mobilität kann man eine Entscheidung für sich treffen und sagen: bestimmte Dinge mach' ich und bestimmte Dinge nicht mehr. Z. B. auf ein Auto verzichten. Außerdem im Konsumbereich: diese billig-T-Shirts, diese ungerechten Situationen, die man damit stärkt, indem man die kauft. Kraft meines Lebens, meiner Liebe zum Leben, stütze ich Unternehmen, indem ich dort arbeite. Also sind bestimmte Unternehmen für mich einfach nicht denkbar. Ich werde auch im Unternehmen immer dafür sorgen, dass Grundsätze der Nachhaltigkeit mitbeachtet werden. 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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