Prima Leben und Stereo, besser bekannt als PLUS feierte sein 20. Jubiläum und mit im Gepäck Bands wie Tocotronic, Moop Mama, Blumentopf und und und.
20 Jahre PLUS! M94.5 war dabei
Das Festivaljubiläum in Freising mit Bands wie Tocotronic, Blumentopf, Moop Mama, Sizarr, Claire...
Das Festivaljubiläum in Freising mit Bands wie Tocotronic oder Blumentopf.
Das Prima Leben und Stereo in Freising hat eine lange Tradition. Nicht nur die Freisinger sind jedes Jahr im August dabei, sondern es reisen Menschen aus ganz Deutschland und aus Österreich an. Und das hat viele Gründe: In entspannter Atmosphäre kommt man als Besucher auf seine vollen Kosten. Jedes Jahr ein Line-Up das alte Hasen, Newcomer und Freisinger Bands vereint und vor allem ist die Veranstaltung im Vergleich zu großen Festivals deutlich entspannter und familärer. Es gibt nur eine Bühne. Ungünstige Überlappungen von Acts sind damit also schonmal ausgeschlossen. Und auch das Gelände ist überschaubar. Nicht zu vergessen ist der im Konzertgelände liegende Weiher, der für Abkühlung sorgt.
Sonne, Sommer, Baden und Bands: Was will man mehr?
Und die war 2013 mehr als nötig. Sonnenschein und hohe Temperaturen non-stop, da hätten selbst die Veranstalter nichts Besseres vom Wetter erwarten können. Wie auch das zusammengestellte Line-Up, dass jedes Deutsch-Alternative oder Hip-Hop Herz höher schlagen lässt. Aber den Anfang machte traditionellerweise eine Band aus Freising. Dieses Jahr waren es Kuzza, die mit ihrer energiegeladenen Mischung aus Funk und Rock für gute Laune sorgten und die Mutigen, die sich in die pralle Sonne wagten, mit einer tollen Show belohnten. Im Anschluss, gab es Bands wie Garish und The Mustard Tubes, die mit ihrem Gitarrensound der Menge ordentlich einheizten. Und spätestens bei Großstadtgeflüster war jeder voll dabei. Aufputschend, Sing-Along-Nummern und ab und zu kleine Stichelein "Ihr kleinen Scheißer". Das Publikum feierte die Band aus Berlin und so langsam begann sich der Platz vor der Bühne zu füllen. Das wurde auch Zeit, denn schließlich gab es Moop Mama Sound zum Abdancen. Und tolle Improvisationen - das kann die Band, die aus Rapper Keno und seinen Bläserfreunden besteht, schließlich ziemlich gut. Auch wenn sich das schon wie ein Highlight anfühlte - Abwarten. Blumentopf sollten ja noch kommen. Die Rapgruppe aus München war für viele das wichtigste Ereignis auf dem ganzen Festival. Sie können es allein schon ganz gut, aber wenn schon mal Unterstützung vor Ort ist, dann holt man die sich auch dazu. Eines der schönsten Bilder auf dem Festival: Moop Mama, Blumentopf und Main Concept vereint auf der Stage.
Fazit: Ein fantastischer erster Tag. Die Veranstalter konnten sich auf die Schulter klopfen und die Festivalgäste sich schon auf den zweiten Tag freuen.
Der 2.Tag lockte mit Indietronic und Tocotronic
Der erste Tag war besonders für die Hip-Hop Fans ein Schmankerl, jetzt sollten auch die Indie(tronic)-Fans verwöhnt werden. Aber zuerst einmal gab aus der Talentschmiede Freising die Red Blood Cells zu sehen. Im Anschluss folgte das Duo The Dope, die schon auf dem M94.5 Sendergeburtstag zu begeistern wussten. Der nächste Act war eine der überraschenden Highlights. Desmond Mayers kommt eigentlich aus South Carolina, wohnt jetzt aber in Regensburg. Mit seinem irren Singer-/Songerwritersound, der irgendwo zwischen Country, Indie und Blues liegt, ließ er ein wildes Soundfeuerwerk los. Und Rappen kann der erst 21-Jährige auch noch. Das (vor allem weibliche) Publikum war hin und weg. Und wer bis dahin vergessen hatte, dass dieses Jahr das Plus 20 wurde, der wurde nach dem Auftritt daran wieder erinnert. Claire, The Mustard Tubes und Desmond Mayers sangen gemeinsam mit den Festivalbesuchern ein Geburtstagsständchen. Claire konnten quasi gleich auf der Bühne bleiben, denn die Indie-Pop-Band aus München war als nächstes dran. Strahlend feierte Band sich und ihren aktuellen Erfolg mit dem Publikum. Junge Newcomer, das sind auch Sizarr, wenn ihr Konzert auch deutlich unterkühlter war. Das änderte aber nichts an ihrem wirklich guten Live-Sound. Ein weiteres Plus: Ihrer öffentliche Bekennung, dass sie ebenso wie alle anderen auf den Headliner des Abends mit Ungeduld warteten, war mehr als sympathisch. Tocotronic zeigten wie Blumentopf am Abend zuvor, dass die Band ihren Titel als Headliner mehr als verdienten. Ob Songs aus ihrem aktuellen Album oder Klassiker wie "Hi Freaks"; es wurde gezappelt und mitgegröhlt. Fast 24 Stunden hatte das Wetter mitgespielt, dann regnete es doch noch in Strömen. Die einen versuchten ihr Zelt standfest zu machen, die Anderen retteten sich einfach nur in ihre halbtrockene Unterkunft. Nicht die besten Vorausetzungen für den letzten Act des Abends: Bernd Begemann und die Befreiung. Aber die weniger Empfindlichen harrten aus und wurden mit edem amüsanten, tiefironischen Songs des Entertainers belohnt.
Kurz und Knapp: Das Prima Leben und Stereo ist und bleibt eine Institution in der Münchner Umgebung, die all diese 20 Jahre eine tolle, familiäre Veranstaltung aus dem Boden stampft und dafür sorgt, dass auch die Münchner "mal eben kurz" Festivalfeeling erleben können.
Wer selbst nicht auf dem Prima Leben und Stero dabei sein konnte, kann sich einfach ans Radio setzen und das pure Liveffeling miterleben. Denn demnächst im Rekorder (Jeden 2. Montag): Die Livekonzerte von Bernd Begemann und die Befreiung und Desmond Mayers.
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