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Noah-O im Interview

Asien trifft auf Eastcoast

Autor(en): Johanna Gentes am Donnerstag, 28. September 2017
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Quelle: M94.5 I Johanna Gentes

Noah-O im Interview bei M94.5

Der Rapper Noah-O aus Virginia erklärt , warum er sich nicht zwischen Trap und Oldschool-Hiphop entscheiden will.

Der Rapper Noah-O von der Eastcoast hat am 15. September sein neues Album "Dirty Rice" veröffentlicht. Dieses Album unterscheidet sich stark von den anderen Alben, die ebenso dieses Jahr erschienen sind: "Face/Off & Face/Off 2" ist Trap, während das neue Album "Dirty Rice" in die Oldschool-Richtung geht. Jetzt ist der Halb-Philippiner aus Virginia erstmals auf Europatour. München ist der erste Stopp auf seiner Tour. Deshalb haben wir die Gelegenheit genutzt, um mit Noah-O über Mode, über asiatische Kultur und über die lebendige Hiphop-Szene in Virginia zu reden.

Vor zwei Tagen hast du ein Foto von der Pariser Fashion Week auf deinem Instagram gepostet. Wie wichtig ist dir Mode?

Im Hip Hop ist die Mode ziemlich wichtig, also cool auszusehen oder fashionable zu sein. Einen einzigartigen Style zu haben ist wichtig für deine Identität als Künstler.  Zumindest in Amerika. Weil sich die Fans und die Leute, die deine Musik hören, über deine Kleidung mit dir identifizieren können.

Auf dem Cover Deines neuen Albums „Dirty Rice“ ist eine asiatische Fast-Food-Box. Was fasziniert Dich an asiatischer Kultur?

Meine Mutter ist Philippina und mein Vater ist Italienisch-Amerikanischer Abstammung. Das Ganze hat eigentlich als Witz angefangen. Manche Leute, die meine YouTube-Videos sehen, sagen oft so etwas wie „Scheiß auf diesen asiatischen Typen! Warum macht der Hip Hop? Und warum hat der goldene Zähne?“ In Amerika sind die Leute vor allem dunkelhäutige Hip Hop Künstler gewohnt. Seit Eminem hat sich das ein bisschen verändert. Inzwischen gibt es zum Beispiel auch Latino Rapper. Aber in Amerika gab es nie viele Rapper aus Asien, oder aus dem Südpazifikraum. Also bin ich einer der Ersten. Daher benutze ich „Dirty Rice“ als einen Witz. In Amerika gibt es übrigens einen Drogencocktail namens „Dirty Sprite“. Future hat darüber beispielsweise ein Album gemacht. Also dachte ich mir, nenne ich mein Album „Dirty Rice“. Wenn ich Deutsch wäre, würde ich mein Album vermutlich „Dirty Schnitzel“ oder „Dirty Sauerkraut“ nennen.

In einem Interview hast Du mal gesagt, Virginia sei ein „Melting Pot“, weil es dort so viele verschiedene Kulturen gäbe. Wie beeinflusst das  Dich und deine Musik?

Virginia ist in der Mitte der amerikanischen Ostküste. Daher haben wir einen starken südlichen Einfluss, den Trap. Aber wir eben auch Teil der Ostküste sind, ist bei uns der traditionelle Hip Hop etabliert. Wenn du, wie ich, in Virginia aufwächst, hörst du beides. Am Ende mischt man es dann zusammen. Wir haben einen einzigartigen Style, der eben gerade nicht isoliert ist. Wir mischen alles und machen es zu unserem eigenen Style. In Amerika ist derzeit eher der Trend sich starr festzulegen. Einige sagen, „Ich mag keinen südlichen Rap, ich mag keinen Mumble Rap – Ich mach nur [traditionellen Rap].“ Es gibt sogar junge Rapper, die nur Eastcoast-Rap machen und finden, dass das der einzig wahre Hip Hop ist. Für sie ist Trap kein richtiger Hip Hop. Ich sehe das anders: Für mich sind beide Stilrichtungen Hip Hop, sie sind eben einfach unterschiedlich.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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