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Rejjie Snow im Interview

Auf den Spuren von James Joyce

Autor(en): Viktor Schacherl am Donnerstag, 1. März 2018
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Quelle: M94.5

RejjieSnow

Mit seinem Debütalbum Dear Annie setzt der Rapper aus Dublin den Startschuss für seine Karriere und verarbeitet vergangene Beziehungen. 

 
Man assoziiert die irische Hauptstadt wohl eher weniger mit Hip-Hop und RnB, dabei war Dublin doch schon immer für seine wortgewandten Bürger bekannt. Samuel Beckett, Oscar Wilde, James Joyce: Die Liste der bedeutenden Literaturschaffenden könnte wohl ewig weitergeführt werden. Auch Rejjie Snow kann den Einfluss der Schriftsteller nicht leugnen. „James Joyce hat mich definitiv inspiriert. Worte formen die Stadt und wir haben eine großartige Geschichte in der Poesie. Das färbt natürlich auch auf die Leute ab.“ Es war wohl nur eine Frage der Zeit bis die Redefertigkeit der Iren sich – der modernen Zeiten angemessen – im Hip-Hop niederschlägt.

Irische Literatur gepaart mit interkulturellen Einflüssen

Rejjie vereint mehrere Kulturen. Sein Vater kommt aus Nigeria. Seine Mutter ist halb Jamaikanerin, halb Irin. Die Einflüsse der verschiedenen Kulturen kommen im Alter immer stärker zur Geltung. „Man macht sich dann einfach mehr Gedanken über seine Identität. Dabei hat sich die Verbindung zu meinen Wurzeln gestärkt und bei meiner Musik wird das auch immer deutlicher – durch meine Wortwahl und meine Ausdrucksweise.“ Dies kann man durchaus als sein Alleinstellungsmerkmal sehen. Er hebt sich durch seinen individuellen Stil von der breiten Masse ab.

Ein Debütalbum nach Maß

Mit Hilfe der verschiedenen Einflüsse hat der Rapper nun sein Debütalbum Dear Annie veröffentlicht. Einige Vorschusslorbeeren hatte er dafür eingeheimst und wurde schon im Vorfeld mit Tyler, the Creator oder N.E.R.D. verglichen. Das Album ist ein Konzeptalbum deren Protagonistin die betitelte Annie ist. Sie dient als fiktionale Bezugsperson und fasst mehrere Frauen und Beziehung aus dem Leben des Musikers zusammen. Wie es sich für ein gutes Hip-Hop-Album gehört, sind auch spannende Kollaborationen zu hören. So hat er einen Track mit einer guten Freundin, der norwegischen Sängerin Anna Of The North, aufgenommen, aber auch den bekannteren, amerikanischen Künstler Aminé für eine Zusammenarbeit gewinnen können. Aktuell denkt er allerdings noch nicht an weitere Features. „Jetzt muss ich erst einmal meine eigene Kunst verbreiten.“
 
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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