Weißer, europäischer, unterkühlter Jazz – diesen Ruf hat die Münchner Plattenfirma ECM. Eine Ausstellung im Haus der Kunst beweist nicht nur akustisch das Gegenteil.

In der ersten Stunde (ab 22 Uhr) widmen wir uns ganz dem international einflussreichsten Plattenlabel Münchens – zumindest im Bereich von Jazz und Klassikavantgarde. Denn neben längst vergangenen, todestrockenen Disco-Produktionen steht die Stadt auch für einen feinen und äußerst weiten Klang – dank den unglaublich offenen Ohren des Musikers und Produzenten Manfred Eicher. Der Name seiner 1969 gegründeten Firma: Edition of Contemporary Music (ECM)

ECM – Eine kulturelle Archäologie heißt die derzeitige Ausstellung im Haus der Kunst, die Konzert- und Dokumentarfilme aus der gesamten Labelgeschichte zeigt. Zu den Filmen kommen gefühlt 100 Alben zwischen Free-Jazz und Neuer Musik, die über Kopfhörer in voller Länge gehört werden können. Und da man von Beginn an hohen Wert auf künstlerische und höchst eigenständige Gestaltung gelegt hat, sind auch die ausgestellten LP-Cover (zum Teil in all ihren Vorstufen und Varianten) aus heutiger Sicht Teil eines opto-akustischen Gesamtkunstwerks.

Basement Jazz bespricht die Ausstellung und die sie begleitende Konzert- und Filmreihe (im Werkstattkino!) und spielt Musik aus über 40 Jahren ECM. Mit etwas Glück könnt Ihr Konzertkarten für das Stefano Battaglia Trio am 1. Februar oder freien Eintritt zur Ausstellung gewinnen, die noch bis 10. Februar läuft.

Mit ihm wird es bei Basement Jazz sicher mehr Gypsy, Blues, Swing und Bebop geben, als zuvor.

Moderation: Christian Bartl und Martin Bürkl