Basement Jazz seziert ein weiteres Mal eine Band des BMW Welt Jazz Awards: Hildegard lernt fliegen fabrizieren irrwitzig Spannendes mit Vocals, Nicht-Vocals, Schreibmaschine und vier Bläsern. Außerdem eine Neue Platte von Nils Petter Molvær, und Jasper Høibys Phronesis.

Die Auswahlkonzerte beim diesjährigen BMW Welt Jazz Award sind vorbei, das Finale am 3. Mai naht. Bei sechs Sonntagsmatineen hat die Jury und jeweils ein vollbesetztes Haus mitgefiebert, fachmännisch diskutiert und ganz publikums-gefühlig abgestimmt, nun stehen die Finalisten stehen fest.

Auf der Bühne begegnen sich in eineinhalb Wochen Tin Men and the Telephone aus den Niederlanden (vorgestellt bei Basement Jazz am 12. März) und das Berner Sextett Hildegard lernt fliegen um den Allessänger Andreas Schaerer. Mit ihm und seiner Band haben wir über Humor im Jazz (Thema des Awards: Sense of Humour), Schreibmaschinen als Perkussionsinstrumente, Bands als Gesamtkunstwerk und Rampensäue gesprochen. Denn Andreas Schaerer ist nicht nur ein wahrer Magier an der Stimme, sondern hat auch sein Publikum bestens in der Hand. Wir stellen das neue Album "The Fundamental Rhythm of unpolished Brains" vor.

Daneben werfen wir ein Ohr auf aktuelle Alben aus Nordeuropa: Auf dem neuen Werk des Norwegischen Trompeters Nils Petter Molvær gehen Slide-Gitarre und Elektronik eine fruchtbare Symbiose eingehen: "Switch" klingt weitaus weniger aggressiv-technisch, wie die ausgefeilten und oft sehr anstrengenden Aufnahmen aus den 2000er Jahren. Das dänisch-britisch-norwegische Trio Phronesis um den Bassisten Jaspar Høiby schlägt den rein akustischen Weg ein - absolut spannend und nach Jon Newey vom Jazzwise Magazine "das aufregendste und einfallsreichste Klaviertrio seit E.S.T."


Moderation: Martin Bürkl