von 22–24 Uhr
Basement Jazz am 6. Juni 2012
In London spielt man heute Jazz mit massivem Metal- und Blueseinfluss (Bild: Troyka) und in den USA swingen die alten Helden weiter vor sich hin. Brandneue Platten aus dem CD-Regal zwischen Emo und Retro.
Die eine Hälfte des norwegischen Magical Orchestra ist inzwischen allein unterwegs: Susanna Wallumrød bringt nordisch-kühlen Jazz mit Pop und emotional-verzerrten Rockgitarren unter einen Hut – und das verdammt gut! (Video oben). Troyka aus London legen gleich noch eine Schippe drauf, vermischen Jazz, Rock und Blues und lassen die alte Hammond richtig krachen. Die Europäische Seite vervollständigt das luftig-verquere Köln-Berliner Sextett Bellbird mit dem neuen Album »Transmitter«.
Aus den Staaten kommt da schon eher die angestaubtere Musik von angegrauten Herren: Ron Carter, Bassist von Miles Davis in seiner ersten durchgeknallten Zeit spielt heute Jazzstandards mit eigener Big-Band und Jack DeJohnette, Schlagzeuger während Miles’ elektrischen Freak-Ausflügen legt ein etwas sehr bekömmliches Album vor: »Sound Travels«.
Einen zeitlichen Ausreißer zwischen all den Neuvorstellungen gibt’s auch: Die französische Plattenfirma Heavenly Sweetness (Platz eins der M94.5-Hitparade vom 19. Mai 2012: Chet Faker’s No Diggity) gräbt gerne Tief in Studiokellern und Archiven und veröffentlicht eine Platte der belgischen Fusion/Jazzrock-Combo Solis Lacus von 1975 zum ersten Mal auf CD (Vorhörlink unten) – zu gewinnen bei Basement Jazz!
Moderation: Matthias Gumbert und Alexander Kunz