Neu im Musikprogramm
Clubnacht, Katertage & Alienwelt
Garage-Rocker Kane Strang behält sein Pokerface, Rapper Vince Staples braucht keinen Künstlernamen und Laurel Halo nimmt uns in ihre Alienwelt mit.
Kane Strang - Two Hearts And No Brain [Dead Oceans]
Der verträumte DIY-Garage-Rocker aus Neuseeland öffnet sich musikalisch, behält dabei weiterhin sein Pokerface. Anders als auf seinem Debütalbum „Blue Cheese“ (2016), wird Kane Strang auf seinem neuen Album„Two Hearts And No Brain“ von einer Band unterstützt. Am 30. Juni erscheint es und die Vorabsingles lassen vorahnen, dass es noch besser ist als sein Vorgänger. Wie bei der gleichnamigen Single zum Album „Two Hearts And No Brain“, hört man bei „Oh So You're Off I See“ deutlich die Einflüsse der Band: Es klingt abwechslungsreicher, anspruchsvoller und allgemein durchdachter. Trotzdem bleibt Kane Strang musik- und stilmäßig dem Garage-Rock treu. Selbstdarstellung ist weiterhin nicht sein Ding. Auf Fotos und in Musikvideos wirkt er emotionslos und leicht genervt. Oder er ist einfach nur verkatert und müde. Sein eher weniger begeisterter Blick sagt so viel wie: „Oh man, ein Foto. Muss das sein? Na gut, ich kann eh nichts dagegen machen.“ Und genauso klingt seine Musik auch. Wie der Soundtrack für einen Katertag, leicht leidend und zwischendrin - wenn er sich an die letzte Nacht erinnert - brechen die Emotionen aus.
Vince Staples - Party People [Def Jam Recordings]
Er ist der vielleicht einzige amerikanische Rapper, der keinen Künstlernamen besitzt und manchmal nicht weiß, wie alt er eigentlich ist: Vince Staples. Der um die 23-jährige Rapper aus Kalifornien ist seit 2015 ein aufsteigender Stern im HipHop-Universum und hat nun am 23. Juni sein viertes Album „Big Fish Theory“ veröffentlicht. Egal wie alt er genau ist, weiß er wer im Rap-Game angesagt ist. Sein Sound ist eindeutig von Kendrick Lamar inspiriert, der - wie auch Singer-Songwriter Bon Iver, die Britpop-Legende Damon Albarn und der New Yorker Rapper A$AP Rocky - auf dem neuen Album mitgearbeitet hat. Allgemein klingt seine Musik im Gegensatz zum letzten Album energetischer und schon fast aggressiv. Das liegt größtenteils an den Trap-Einflüssen, den experimentellen Rhythmen und Samples, beispielsweise von quietschenden Autoreifen, und der teilweise mit Auto-Tune bearbeiteten Stimme. Wie zum Beispiel in „Party People“, dem clubtauglichste Song auf dem Album.
Laurel Halo - Moontalk [Hyberdub]
Die Wahlberlinerin nimmt uns mit in ihre außerirdische Klangwelt, denn Laurel Halos große Liebe ist das Experimentieren. Vier Jahre hat sie seit ihrem letzten Album pausiert und am 23. Juni ihr neues Album „Dust“ veröffentlicht. Während ihre Stimme auf ihrem ersten Album 2012 noch sehr präsent ist, stehen bei der neuen LP eher die außergewöhnlichen Rhythmen im Fokus. Wie eine Klangcollage kombiniert sie diese mit plötzlich auftauchenden Samples und arbeitet dabei viel mit räumlichen Stereoeffekten. Jeder Song ist ein eigenes Kunstwerk und unterscheidet sich stark von den anderen. Das ganze Album fühlt sich an wie eine Reise in eine fremde Welt. Wie es in dieser Welt aussieht, kann sich der Zuhörer in seiner Fantasie ausmalen. In „Moonwalk“ spielt Laurel Halo mit afrikanischen Rhythmen und überrascht den Zuhörer mit Samples von Handy-Tönen, Gelächter und Weinen. Eins ist sicher: Jeder hat da ein anderes Bild im Kopf.
Alle Neuheiten im Überblick:
Algiers - Cry Of The Martys [Matardor Records]
Bedouine - Summer Cold [Spacebomb Records]
Benjamin Clementine - God Save The Jungle [Caroline]
Culture Abuse - So Busted [Epitaph Records]
Die Liga der Gewöhnlichen Gentleman - Die Welt Braucht Mehr Leute So Wie Dich
Erneuerbare Energien - Rasmus hat kein Internet [Hand 11]
Erneuerbare Energien - Tesserakt [Hand 11]
Kane Strang - Not Quite [Dead Oceans]
Kane Strang - Two Hearts And No Brain [Dead Oceans]
Laurel Halo - Moontalk [Hyperdub]
M185 - Time O´ The Signs [Siluh Records]
Slowes - 00X [Distiller]
Soccer Mommy - Allison [Fat Possum]
Songhoy Blues - Voter [Transgressive Records]
Songhoy Blues - Bamako [Transgressive Records]
TOPS - Petals [Arbutus Records]
Vince Staples - Party People [Def Jam Recordings]
Vince Staples - Love Can Be... [Def Jam Recordings]