von 22 bis 24 Uhr
Basement Jazz am 29. Februar 2012
Aktueller Jazz ist nicht immer moderner Jazz - muss nicht immer moderner Jazz sein!
Ahmad Jamal hat mit 81 Jahren eine Platte gemacht, die genau an den richtigen Ecken jugendlich vital ist, um sich sonst erstaunlich zurückzunehmen. Basement Jazz stellt sie vor.
Dass sich der Jazz (vielleicht sogar per Definition) für das interessiert, was sich jenseits des Tellerrandes befindet, zeigen mindestens zwei andere neue CDs:
Die eine verwendet Kompositionen aus dem 16. Jahrhundert (Bach, Schütz), die andere nimmt sich zeitgenössische Klassik (Webern, Messiaen) zum Vorbild...Ob das immer funktioniert, ist eine andere Frage.
Wir diskutieren darüber live on air und spielen dazu noch "tatsächlich alten" Jazz, denn es gibt eine grandios-mutige Compilation mit europäischem (demokratischem, kapitalistischem, sozialistischem und kommunistischem) Spiritual Jazz der 60er und 70er.
Jazz wird 2012 übrigens nicht nur von Greisen gemacht oder Rückwärtsgewandten neu aufgelegt.
Paradebeispiel: Das Duo XL Target (Gitarren-Feuerwerk vs. futuristisch-schräge Breakbeats)
Bei den vier Engländern von Portico Quartet hat der Jazz gleich so weit über den Tellerrand geblickt, dass er nur noch stellenweise durchblitzt. Akustischer Bass und Saxophon werden hier in einen düsteren, dubstepartigen Teppich aus Sampels und Loops eingewebt. Und dass der moderne Jazz gerne fusioniert zeigt auch das schweizer Trio von Stefan Rusconi. Nachdem die Jazz-Echo-Gewinner bereits die Musik von Sonic Youth neu interpretiert haben, bringen sie am Freitag ihr neues Album "Revolution" raus. Ob das halten kann, was der Name verspricht? Wir hören in der Sendung genauer hin...
Basement Jazz von 22 bis 24 Uhr auf M94.5!
Moderation: Martin Bürkl, Daniel Gessner und Marian Grosser