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Betraying The Martyrs im Interview

Deathcore eine Botschaft geben

Quelle: M94.5 / Marina Hirschbichler

Gitarrist Baptiste und Sänger Aaron von Betraying The Martyrs

Aaron Matts und Baptiste Vigier von Betraying The Martyrs erklären im Interview: Symbolik, Erinnerungswert und Botschaft sind heute wichtiger als zuvor.

Die französisch-englische Death- und Metalcore-Band Betraying The Martyrs hat Ende Januar 2017 ihr drittes Album The Resilient herausgebracht. Die Platte stieß auf kontroverse Meinungen der Fans, weil sie eine eher melodischere Richtung eingeschlagen haben. Live sind die Jungs aber nicht zu stoppen! Als Support auf der Self Inflicted-Tour von Chelsea Grin sind sie durch Europa gereist, wobei sie am 5. März in München im Backstage waren: Eine energiegeladene Show und eine Band, die man live auf keinen Fall missen sollte! Vor ihrem mitreißenden Auftritt hat sich der Magic Moshroom mit Sänger Aaron Matts und Gitarrist Baptiste Vigier getroffen, um über das aktuelle Album zu sprechen und darüber, wie wichtig es ist, ihre Botschaft zu vermitteln und Emotionen auszudrücken.

Am 27. Januar habt ihr euer neues Album The Resilient veröffentlicht. Das Albumcover davon ist ziemlich cool – sehr einfach gehalten. Was hat es für eine Bedeutung für euch?

[0:29]
Aaron: Der Titel The Resilient steht für die Höhen und Tiefen durch die unsere Band gegangen ist und wie wir immer zu unserer ursprünglichen Form zurückgekommen sind. Das zerbrochene Glas und der Blutspritzer symbolisieren, dass wir gefallen, aber auch wieder aufgestanden sind. Die schlimmen Dinge sind passiert, aber wir sind bereit, weiter zu machen.

Eine Botschaft vermitteln

Jetzt wo CDs immer weniger werden und LPs wieder mehr... Denkt ihr, dass deshalb auch das Albumcover wieder wichtiger geworden ist? Auch, um eine Botschaft zu vermitteln?

[1:09]
Baptiste: Ich denke, es ist immer wichtig, eine Botschaft zu vermitteln mit Kunst. Ob es jetzt Musik, Lyrics oder ein Bild ist. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es 2017 wichtiger ist als vor 20 Jahren.

Aaron: Ich glaube, es ist heutzutage wichtiger ein symbolisches Zeichen zu haben. Es kommen so viele neue Bands heraus und da braucht man etwas einfaches mit Erinnerungswert. [...] Ja, wir haben etwas simples gewählt, damit wir es später in unsere Bühnenproduktion miteinbringen können.

Euer aktuelles Album ist sehr viel melodischer als eure Vorgängerplatten und hat einige Orchester-Elemente. Manche Fans waren davon allerdings eher weniger begeistert. Wie geht ihr mit dieser Kritik um oder bedenkt ihr das während des Songwritings schon?

[3:07]
Baptiste: Egal, was man macht, ob man Fotos, Musik oder Kunst macht, man wird immer Leute haben, die Hass verbreiten, böse Kommentare posten – besonders im Internet. Aber das ist nur ein kleiner prozentualer Anteil von der Menge, wie wir es aufnehmen. Es ist uns eigentlich egal. Es ist schon lustig die Kommentare auf YouTube zu lesen, aber ich nehme das nicht persönlich. Das wird mein Leben nicht verändern, aber wir nehmen gute Kritik gerne an. Es ist immer gut, daraus zu wachsen.

Aaron: Wenn es es nicht ist wie: „Ihr seid scheiße“. Aber, wenn es wirklich etwas ist, wie wir unsere Band besser machen könnten, dann nehmen wir das auf jeden Fall an und bedenken es. Aber bis jetzt haben wir bei diesem Album so viel positives Feedback bekommen im Vergleich zu dem kleinen prozentuellen Anteil mit schlechter Kritik, den Baptiste genannt hat.

Am 13. November 2016 habt ihr eure zweite Single Won’t Back Down aus The Resilient veröffentlicht. Das war genau zum Jahrestag der Terroranschläge von Paris. Was ist euch beim Songwriting wichtiger: eine Botschaft zu vermitteln und eure Meinung zu vertreten oder eure Emotionen zu vermitteln?

[4:51]
Aaron: Speziell auf dieses Thema bezogen... Es war ein Ereignis, das alle Leute auf der Welt betroffen hat. Dadurch, dass wir auch eine alternative Band aus Paris sind, lag es auf der Hand, dass wir etwas dazu machen wollen. Wir hatten das Gefühl, dass wir uns durch unsere Plattform dazu äußern sollten.

Baptiste: Besonders, weil wir eine französische Band sind, hat es uns speziell betroffen. Wir sind in Paris groß geworden, wir waren schon oft bei der Halle (Le Bataclan) und einige Freunde von uns sind sogar zu dem Konzert an dem Abend (von den Eagles of Death Metal) gegangen. Also mussten wir quasi einen Song darüber schreiben. Aber mehr generell gesehen, versuchen wir über unsere persönlichen Erfahrungen zu sprechen und wenn die Leute das nachempfinden können, ist es toll. Aber zuallererst ist es natürlich, was wir fühlen und dann können die Leute dazu anknüpfen.

Die Kunst des Songwritings

Auf einem literarischen Level: würdet ihr Songtexte zur Poesie zählen?

[7:48]
Baptiste: Ja, das würde ich auf jeden Fall.

Aaron: Musikalische Lyrics stammen von der Poesie ab und es ist sicherlich der Fall in viel Pop- und Hip-Hop-Musik, aber ich mag den Gedanken, dass es auch die Musik betrifft, die wir schreiben.

Baptiste: Da ist ein spezieller Rhythmus, Reime und viele Dinge, die mit Poesie verbunden sind.

Aaron: Natürlich gibt es Musiker, die das aus einer anderen Perspektive sehen. Aber ich glaube, wir haben ein weites Spektrum von Einflüssen und wie wir an unsere Musik herangehen, ebenso wie klassische Pop- und Hip-Hop-Musiker an ihre Songs herangehen.

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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