Wenn man an Musik aus Japan denkt, mag einem Vieles auf Anhieb in den Sinn kommen. Soul und Funk aber wohl eher nicht.

Dabei hat das Land der aufgehenden Sonne mit Osaka Monaurail einen der würdigsten Anwärter auf den Thron des 2006 verstorbenen „Godfather of Soul“, Mr. James Brown.

Nicht nur musikalisch und soundtechnisch, sondern auch von der Live-Präsenz her sind die aktuell neun Mann aus Osaka, respektive Tokio, gelehrige Schüler des großen Sensei des Soul. Das kann man hören, sehen und am 24. April im Atomic Café auch wieder spüren.

Man täte Osaka Monaurail jedoch Unrecht, wenn man sie auf eine bloße James-Brown-Gedächtniskapelle reduzieren würde.

Zwar scheinen die JB's, James Browns legendäre Backing Band der frühen 1970er, als Quelle der Inspiration und musikalische Referenz immer wieder auf; und auch Frontmann Ryo Nakata verneigt sich hier und da sichtlich vor seinem abgetretenen Meister.

Doch erstens spricht das wohl eher für als gegen die Band; und zweitens gilt auch hier das japanische Sprichwort: „Wenn man den Edelstein nicht schleift, hat er keinen Glanz.“ Eine 20-jährige Bandgeschichte mit Auftritten rund um den Globus bot dabei genug Zeit, die alten Bodenschätze des Soul individuell zu veredeln und um Eigenes zu ergänzen.

2009 waren Osaka Monaurail zuletzt in München. Das volle Atomic Café bot damals schon den atmosphärisch passenden Rahmen für die Soul-Supershow der Herren aus Fernost. Pünktlich zu ihrem 20-jährigen Bandjubiläum kehren die neun Mann aus Japan nun zurück. Und es gibt keinen Hinweis darauf, dass es weniger heiß, weniger soulful, weniger funky werden könnte als anno dazumal.

Denn, wie der japanische Volksmund weiß: „Ein fleißiges Mühlrad friert nicht ein“. Und Fleiß wäre dann vielleicht doch wieder etwas, was man mit einer japanischen Band assoziieren könnte.

Osaka Monaurail

24. April 2012, ab 21:30 Uhr

im Atomic Café

AK: 22 Euro