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Zugezogen Maskulin im Interview

Die Hoffnung des Deutschraps

Autor(en): Katarina Schröder am Montag, 27. April 2015
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Quelle: M94.5

Zugezogen Maskulin im Interview

"In der Großstadt hast du den brüllenden Irren in der Ubahn, in der Kleinstadt hast du gar keine U-Bahn." M94.5 hat die Jungs von Zugezogen Maskulin im Feierwerk getroffen.

Westberlin Maskulin, Südberlin Maskulin: Das ist ja alles nichts Neues. Wenn man aber ursprünglich nicht aus Berlin kommt, dann ist man eben Zugezogen Maskulin. Und man gilt als die Hoffnung des Deutschen Raps.

Die Jungs

Zugezogen Maskulin, das ist das Duo aus grim104 und Testo. Wer ihren Sound kennt und ihre Musikvideos schaut, könnte fast meinen, wir hätten es mit aggressiven Schlägerjungs zu tun. Tatsächlich sind die beiden aber auf der Sympathie-Skala ganz, ganz weit oben. Und das hat nicht nur was damit zu tun, dass sie so heißen, wie ich meine Kinder einmal nennen möchte (nein, nicht grim104 und Testo...).

Das Album

Im Februar 2015 erschien ihr Debütalbum "Alles Brennt" beim Hamburger Label Buback. Die Feuilletons kommentierten es rauf und runter; mit Interpretationen wurde um sich geworfen, Interviews wurden geführt und man war sich einig: das Album könnte gelungener nicht sein.

Auch auf M94.5 läuft Zugezogen Maskulin. Längst Zeit also, die Jungs persönlich kennen zu lernen. Am 09. April war es dann soweit, Zugezogen Maskulin haben ihr erstes eigenes Konzert in München gegeben. Bevor es losgeht, treffe ich die Zwei im Backstagebereich der Kranhalle im Feierwerk und unterhalte mich mit Testo über meine neuen rosafarbenen Gelnägel.

Das Interview

Im Interview sprechen wir über ihr Album, das die Gesellschaft und Welt in der wir leben, kritisch hinterfragt, über das Duo und sein Verhältnis zur Politik, über ihre Beziehung zur Großstadt, die Verwandlung des Rap und über ein paar dieser (Fehl)-Interpretationen ihrer Texte. Zum Schluss habe ich ihnen freundlicherweise angeboten, sich eine selbst ausgedachte Frage zu stellen. Grim104 denkt vermutlich an den Tourmanager, als er fragt, was sie von E-Zigaretten halten. Letztendlich blieb diese Frage dann unbeantwortet, die Tour dauerte ja auch noch ein bisschen an.

Als Kamera und Mikro aus sind, weist mich Testo darauf hin, dass meine Nase wackelt, wenn ich spreche. An Echtheit und Natürlichkeit sind Zugezogen Maskulin auf jeden Fall nicht zu übertreffen. Nietzsche hätte seiner Zeit einen Luftsprung gemacht.

Ich verabschiede mich also und muss einsehen, dass M94.5 an diesem Abend nicht als Einziges ein Date mit den Jungs hatte. Hinter mir wartet bereits ein weiterer eifriger Schreiberling. Aber zurecht, denn Zugezogen Maskulin haben jede Menge zu erzählen.

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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