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Schweizer Schlagersänger veröffentlicht sein Debütalbum und trifft den Nerv der Zeit. Jetzt kommt Dagobert nach München.

Eierlikör & neo-Schlager: Dagobert

Autor(en): Lisa Brandl am Montag, 6. Mai 2013
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Quelle: photo: http://fabianfrost.de

Schlager ist wieder cool. Zumindest wenn er auf Buback erscheint, nach München kommt und im Heppel & Ettlich läuft. Schlager ist wieder cool. Zumindest wenn er auf Buback erscheint, nach München kommt und im Heppel & Ettlich läuft.

Manchmal passt ein Künstler zu einer bestimmten Bühne wie die Faust aufs Auge oder die Eiscreme in die Waffel.  Zugegeben, oft passiert das nicht, am 21. Mai ist es aber wieder so weit: Dagobert, der Schweizer Schlagersänger aus Berlin kommt ins Heppel & Ettlich. Dorthin, wo der heutige Oberbürgermeister Christian Ude seine ersten Schritte als Kabarettist unternahm und Günther Jauch und Dorris Dörrie ihre Jugendjahre verbrachten, wie man munkelt. Das Heppel & Ettlich ist eine Adresse mit Tradition - und ganz nebenbei bekannt als DIE Münchener Talentschmiede für herausragende Kleinkünstler.

Ein verheißungsvoller Interpret

Herausragend trifft es auch bei Dagobert ganz gut: Viel ist nicht bekannt über den jungen Anzugträger mit dem pomadisierten Seitenscheitel – geschweige denn sein richtiger Name. Er selbst erzählt seine Geschichte aber so: aufgewachsen in den 80er Jahren im Kanton Aargau entdeckt er seine Liebe zur Musik, als ihm sein Bruder die CD „Wind of Change“ von den Scorpions schenkt. Später wohnt er erst in einem Kellerproberaum von Freunden, dann auf einer einsamen Berghütte - und bekommt dort unter anderem Besuch von Universal. Inzwischen lebt Dagobert in Berlin und macht Schlagersongs - zumindest auf den ersten Blick. Mit Musikantenstadl und Andrea Berg haben Dagoberts Lieder nämlich nichts zu tun: Zwar wird geschunkelt, zwar wird geschnulzt, nie aber ohne intellektuellen Anspruch und immer mit einem gewissen Augenzwinkern: Mal kann das eine Orgel sein, mal schrille Synthie-Töne. In den Lyrics findet sich die schwermütige Romantik einer vergangenen Zeit. Dagobert singt von Häusern am Meer, von unsterblicher Liebe, vom Familie Ernähren und davon, Schönheit an potentielle Kinder zu vererben.

Was man erwarten darf

Dagobert, das scheint die Persiflage der liebevollen Meme einer schrillen Kunstfigur zu sein – und ist erst recht nicht ernst gemeint.  Erhärtet wird der Verdacht, wenn man weiß, dass Dagobert auf Buback gesigned ist; also jenem Hamburger Independent Label, das einst von Ale Dumbsky und Ted Gaier von den Goldenen Zitronen gegründet wurde. Dagobert indes bestreitet jede Fiktion abseits der Namenswahl. Was er singt, meint er auch so, sagt er. Ob die Figur Dagobert real ist oder nicht, ist letztlich auch egal. Fest steht: Was er musikalisch macht, kommt an. Und holt damit den Schlager vom verstaubten Dachboden, zurück ins poppig-bunte 21. Jahrhundert. Die Musik läuft bei Dagobert vom Band, der Gesang ist live. Zu trinken könnte es Eierlikörlimonade geben. Der Abend im Heppel & Ettlich verspricht sehr verschroben und versponnen zu werden – und gerade deswegen so genial.


Dagobert live, am 21. Mai 2013 im Heppel & Ettlich

Beginn: 21:00 Uhr,
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