L.A. Salami: Ein Nachbericht
Eine Nacht voller Poesie
Am 27. April hat L.A. Salami das Ampere mit seinem Post-Modern-Blues beehrt. Und weil das noch nicht genug an Poesie ist, hatte er Olmo als Vorband dabei.
„Is tonight a tragedy or is tonight a comedy?“
Mit diesen Worten eröffneten Olmo den Abend. Olmo ist das Projekt von Francesco Lo Giudice, der ursprünglich aus Bologna stammt, seit 2014 aber in Berlin wohnt. Gestartet hat er Olmo aus Liebe zum Gesang, dem Blues und experimenteller elektronischer Musik. Und genau das beschreibt auch, was er auf der Bühne abliefert. Dieses Mal hat ihn einer seiner besten Freunde begleitet, mit dem er am 12. April zum ersten Mal gemeinsam aufgetreten ist.
Vor ihnen steht ein kleiner Tisch bepackt mit einem Haufen an Effekten. Eingesetzt werden sie, um einerseits sehr atmosphärischen Sound zu produzieren oder Gitarre und Gesang mit Bass zu verstärken. Während ihres Auftritts, wechseln sich die beiden an den Instrumenten ab. Generell spielen sie sehr ruhige Musik, die meist von Sprechgesang begleitet wird.
Dadurch fühlten sich manche Songs auch eher an, als würde ein Gedicht vorgetragen werden. Nur eben mit musikalischen Klängen untermahlt. Oder von Geräuschen, die Francesco live neben seinem Freund ins Mikro einspielt. Das Duo war sehr lyrisch und poetisch unterwegs und leitete den Abend damit perfekt für den britischen Philosophen Lookman Adekunle Salami ein.
Die Verkörperung von Ikonen
Aufgrund von technischen Problemen verzögerte sich der Auftritt von Herrn Salami ein wenig. Die Band nahm es aber mit Humor und fing an für das Publikum zu jammen. Während Lookman drauf und dran war ein Kabel zu ersetzen, kam er zeitweise am Mikro vorbei, um kurz ein paar Töne mit seiner Mundharmonika von sich zu lassen.
Als es dann endlich soweit war, ging der Jam direkt in den ersten Song über. Mr. Salami mit einer Haarpracht, die etwas von einer Krone hatte, der John-Lennon-Sonnenbrille lässig in die Tasche seiner Cordhose gesteckt und einer rot schimmernden Frack-Jacke, sah aus, als wäre Jimi Hendrix zurückgekehrt.
Songtechnisch kommt Lookman aber eher an Bob Dylan heran. Der übrigens auch zu einem seiner Lieblingskünstler gehört. Ganz nach Dylan-Manier kritisiert L.A. Salami in seinen Songs seine Umwelt, die Gesellschaft und politische Entscheidungen der westlichen Welt. Kein Wunder, dass, wenn er alleine mit seiner Akustikgitarre und der Mundharmonika um den Hals gelegt auf der Bühne steht, dem Bild von Dylan schon sehr nahekommt.
Über seinen Auftritt verteilt, wechselten sich langsame Songs mit bluesigen Riffs ab. Wobei L.A. Salami für den Geschmack einiger Konzertgänger zu viele ruhige Klänge angeschlagen hat. Kein Wunder also, dass vor allem Songs wie „Generation L(ost)“ das Publikum zum Mitwippen und Tanzen gebracht haben.