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Erinnerungen an Lou Reed

Autor(en): Axinja Weyrauch am Montag, 28. Oktober 2013
Quelle: © Simon Murphy(simonm1965)

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Lou Reed ist am Sonntag im Alter von 71 Jahren gestorben. M94.5 wird er fehlen.

Die gelbe Banane von Andy Warhol. Das ist das Bild, dass man sofort vor Augen hat, wenn man Lou Reed und The Velvet Underground hört: Lou Reed ist am Sonntag im Alter von 71 Jahren gestorben. Zusammen mit John Cale schuf er einen schrillen Sound, der bewusst provozierte. Seine Band The Velvet Underground wurde zum Wegbereiter des Punk, ihr Debütalbum zum wichtigsten Album der Rock und Pop Geschichte.

 

Anders sein um jeden Preis. Andy Warhol gefällt die Punk-Attitüde

Die 1970er Jahre sind trist. Nur bei „Top Of The Pops“ flimmern Musiker mit Schminke, Plateauschuhen und ausgeflippten Frisuren über den Bildschirm. Diese Musiker ecken an, und ebenso Lou Reed. Doch dieser lässt sich nicht verbiegen. Er ist geprägt von Andy Warhols Happenings und dem Minimalismus von John Cage. Er versucht sogar bewusst, das Experimentelle auf seine Musik zu übertragen. Resultat: Sein unverwechselbarer Gitarren-Sound, die so genannten Drones, monotone Harmonien.

Anders sein: Das wollte Lou Reed mit seiner Band The Velvet Underground. Bekannt sind die Konzerte, bei denen er mit dem Rücken zum Publikum aufgetreten ist. Dieses Ausgeflippte war der Grund dafür, dass Andy Warhol überhaupt auf diese Band aufmerksam wurde. Er wurde ihr Mentor, Produzent und Manager. Das Debütalbum The 'Velvet Underground & Nico' wurde zum Wegbereiter des Punk. Und Lou Reed lebte den Punk. Er sang über Themen, die aneckten: Schattenfiguren des Amerikanischen Traums: Stricher, Junkies, Transvestiten.

 

Schließt sich eine Tür, öffnet sich irgendwo eine andere

Solche Skandallieder schafften es nur mit seinem ausgeklügelten Sinn für Ironie ins Nachmittagsprogramm von Oldie-Sendern. Mit Velvet Underground hatte Lou Reed das nicht geschafft. Trotz der prominenten Unterstützung von Andy Warhol. Er bot ihnen zwar ein kreatives Umfeld, nutze aber auch das Debütalbum als Marketinginstrument seiner Kunst.

Nachdem Andy Warhol kein Interesse mehr an The Velvet Underground hatte, ging es mit der Karriere der Band als auch mit Lou Reed erst einmal steil bergab. Es kam zum Bruch mit Bandmitglied John Cale. Erst mit dem von David Bowie produzierten Album 'Transformer' ging es wieder bergauf.

 

Lou Reed ist gestern im Alter von 71 Jahren an vermutlich an den Folgen einer Lebertransplantation gestorben. Er hinterlässt einen musikalischen Schatz für die Nachwelt.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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