Laibachs "Liberation Day"
Erste westliche Band in Nordkorea
Die erste westliche Band in Nordkorea. Und dann ist es ausgerechnet eine so umstrittene und provokante wie Laibach.
Kaum eine Band weiß es so zu provozieren und aufzurühren wie die Slowenen Laibach. Die Band wurde 1980 in Slowenien gegründet, dass damals noch ein Teil Jugoslawiens war. Gleich darauf wurde ihr erstes Projekt auch schon von der Regierung verboten, aufgrund der „unangemessenen Verwendung von Symbolen“. Eines Ihrer Konzerte wurde beispielsweise von der jugoslawischen Polizei gestürmt, da während des Konzerts Bilder des ehemaligen Staatspräsidenten Tito gezeigt wurden, auf dem dann Bilder eines Phallus projeziert waren.Auf die verschiedenen Verbote der jugoslawischen Regierung reagierte Laibach mit anonymen Konzerten und Alben.
Das Laibach-Prinzip
In den späteren Jahren nach der Unabhängigkeit Sloweniens, hat sich Laibach verstärkt mit Zeit der deutschen Wiedervereinigung mit Ost und West Propaganda beschäftigt. In ihrem Video zum "Life is Life"-Cover wird die Nazi-Propaganda parodiert. Man sieht die Band, in der Kleidung der Hitlerjugend und kurzen blonden Haarschnitten durch die Alpen wandern. Das Lied „Life is Life“ läuft dazu in einer Marschkapellenvariante.
Laibach hat es nun einmal schon seit seiner Gründung verstanden zu provozieren.
Nordkorea und Laibach
Laibach hat noch nie einem undemokratischen Staat in den Kram gepasst. Umso verwunderlicher ist es, dass die Band nun zwei Konzerte in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang spielen darf. Die Konzerte sollen im Rahmen der Feierlichkeiten zum 70-jährigen Jubiläum der Befreiung der koreanischen Halbinsel von der japanischen Kolonialherrschaft am 19. und 20. August stattfinden. Außerdem soll die Show aufgenommen werden und 2016 als Dokumentation veröffentlicht werden. Der Titel der Laibach Tour, „Liberation Day“ könnte auf zweierlei Arten gedeutet werden. Es bleibt also abzuwarten, was genau sich Kim Jong-un von diesem Konzert erwartet.