The Jesus and Mary Chain in der Theaterfabrik
Honigsüße Störgeräusche
Die Miterfinder des Shoegaze spielen zum ersten Mal seit fast 30 Jahren in München. M94.5 präsentiert euch das Konzert.
Sie erschienen auf der Bildfläche als kein Mensch mehr Gitarrenmusik hören wollte. Im Gepäck hatten sie zuckersüße Melodien, versteckt hinter Wänden voller Lärm und eines der wichtigsten Indie Alben der Achtziger Jahre. Die Rede ist von Jim und William Reid und ihrer Band The Jesus and Mary Chain. Jetzt, über 30 Jahre nach ihrem Debüt "Psychocandy" sind die Schotten mit neuer Musik wieder da und wollen auch die Münchner Theaterfabrik mit ihrem Lärmgewitter heimsuchen.
Anarchie auf der Bühne
In den frühen Achtzigerjahren, als der Rock n‘ Roll mal wieder kurz davor war ein für alle Mal in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, machte sich das schottische Brüderpaar zu einer Rettungsmission auf. In ihrer Anfangszeit schlichen sich Jim und William in Clubs und behaupteten felsenfest, sie wären als Support Band engagiert. Sofern niemand den Schwindel bemerkte und die Band nicht hochkant wieder herausgeworfen wurde, lieferten The Jesus and Mary Chain kurze, aber dafür sehr laute und energetische Konzerte voller Gitarrenfeedback ab.
So schafften es die Schotten auf das Radar des "Creation Records" Gründers Alan McGee, der sich nach einem typisch chaotischen Soundcheck gleich als Manager anbot. Dieser brachte The Jesus and Mary Chain schließlich auf die Erfolgsspur und ermöglichte ihnen eines der wichtigsten Alternative Alben aller Zeiten aufzunehmen.
Legendäres Debüt
Für "Psychocandy" ließen sich The Jesus and Mary Chain von Bands wie The Velvet Underground und den Einstürzenden Neubauten inspirieren und schufen so ein knapp 40-minütiges Meisterwerk voller unwiderstehlicher Melodien, gut versteckt hinter fast schon schmerzhaftem Feedbackgeschrammel. Das Album katapultierte Die Band in den britischen Alternativehimmel, allerdings konnten sie den Debüterfolg nicht so recht wiederholen.
Die Nachfolgeplatten verkauften sich zwar allesamt akzeptabel, ein weiteres Meisterwerk wie ihr Debüt wollte ihnen allerdings nicht mehr gelingen. Außerdem lieferten sich Jim und William nach einigen gemeinsamen Bandjahren schon einen waschechten Brüderzwist, lange bevor Liam Gallagher feststellte, dass sich das Wort Kartoffel wunderbar als Schimpfwort für seinen Blutsverwandten eignet. So kam es Ende der Neunzigerjahre zur unvermeidlichen Trennung von The Jesus and Mary Chain – Aber wie so oft in den letzten Jahren war auch dieser Schritt kein Endgültiger.
Alte Hits und frische Songs
Nach acht Jahren Pause voneinander rauften sich Jim und William schließlich wieder zusammen und feierten im Jahre 2007 ihre Reunion - stilecht auf der Main Stage des Coachella Festivals. Zehn Jahre später stattet die Band nun endlich mal wieder der bayrischen Landeshauptstadt einen Besuch ab. Dabei werden sie nicht nur ihre alten Klassiker zum Besten geben, sondern auch ihre Platte "Damage And Joy", ihr erstes Werk seit der Wiedervereinigung, präsentieren. Sucht am besten schon einmal die Ohrstöpsel raus.
The Jesus and Mary Chain in der Theaterfabrik
Sonntag, 15. Oktober 2017
Beginn: 20:00 Uhr
Tickets: 41,94€
Präsentiert von M94.5