M94.5 präsentiert Frankie Rose
Interstellar Overdrive
Frankie Rose, die einst umtriebigste Figur des Brooklyner Fuzz-Pop, hat auf "Interstellar" zu ihrem eigenen Stil gefunden.
'Ex-Vivian Girls, Ex-Crystal Slits, Ex-Dum Dum Girls' - mit diesen Verweisen wird Frankie Rose auf den Flyern zu ihrem ersten Müncher Soloauftritt angepriesen. Die akkumulierten Ex-Mitgliedschaften sind Zeugnisse ihrer langjährigen Umtriebigkeit in der Brooklyner Fuzz-Pop-Szene.
2006 war Frankie Rose, die mit 17 die Schule abbrach, nach San Francisco ging und dort sechs Jahre lang als Fahrradkurierin arbeitete und nebenbei eigentlich immer schon Gitarre und Drums in irgendwelchen Bands spielte, an die Ostküste nach Brooklyn gezogen. Hier verhalf sie in der Folge Schlagwörtern wie Fuzz, Garage, LoFi, Retro, All Girls zu neuer Blogblüte, war dabei aber selbst meist dem Hype eine Band voraus. Den Schlagzeugerhocker der Vivian Girls tauschte sie nach den Aufnahmen für deren Debüt gegen den der Crystal Stilts und dazu war sie auch noch kurzzeitig bei den Dum Dum Girls engagiert. Im Herbst 2009 erschien dann unter dem Namen "Frankie Rose And The Outs" mit Thee Only One ihre erste eigene Single, auf der wiederum JB Townsend, der Gitarrist der Crystal Stilts, Starthilfe gab. Im Jahr darauf folgte das selbstbetitelte Debüt mit verwaschenem, schön hallendem Girl-Group-Fuzz.
Interstellar
Doch irgendwann hatte sich die ganze Chose totgehallt, wie Rose bekennt. Die neue Platte sollte minimalistischer, cleaner, aber gleichzeitig doch nicht weniger entrückt klingen: "I knew I wanted a HUGE sounding record. Big highs, big lows, and clean. There is no fuzz on this record. I knew I wanted to make a streamlined, spacious record with big choruses that sometimes referenced 80s pop." Also, hinfort mit allem Ballast wie dem obsoleten Namenszusatz und stattdessen den Produzenten Le Chev hinzugezogen, der gerade mit Avan Lava (die neuen Scissor Sisters?) NYC aufmischt und vorher unter anderem bei Fischerspooner beschäftigt war. Kein Wunder, dass dann auch mal der Name Enya fällt, wenn über Interstellar, die neue Platte von Frankie Rose nachgedacht wird. Doch noch viel mehr schließt dieses vollendete Album ein, ob Disintegration, gen Manchester laufende Bassläufe, erhabene Synthiekolosse, Dream Pop oder zackige New Wave-Riffs sowie Gesangsharmonien, die dem Titel Gospel/Grace gerecht werden. Sogar Al Bowers, Raketenspezialist der NASA, musste anerkennen: "I could imagine astronauts listening to this song in the International Space Station in fact". Auch die Hewins Twins, die als Kinder von Aliens entführt wurden, urteilten über Interstellar: "It's good abduction music".
Nach so einem formvollendeten Werk, wie Interstellar es geworden ist, kann Frankie Rose eigentlich wieder nur die Flucht nach vorne antreten - ihr eigenes Ich für die OFWG aufgeben? - weswegen es doch dringend angeraten sein dürfte, sie live im Ampere zu erleben.
Frankie Rose, die einst umtriebigste Figur der Brooklyner Fuzz-Pop-Szene, hat auf ihrem Soloalbum Interstellar zu ihrem eigenen Stil gefunden und der ist von einer durchdrückenden Erhabenheit. Zur Vorführung bitte ins Ampere - präsentiert von M94.5.
Brooklyn Fuzz
2006 war Frankie Rose, die mit 17 die Schule abbrach, nach San Francisco ging und dort sechs Jahre lang als Fahrradkurierin arbeitete und nebenbei eigentlich immer schon Gitarre und Drums in irgendwelchen Bands spielte, an die Ostküste nach Brooklyn gezogen. Hier verhalf sie in der Folge Schlagwörtern wie Fuzz, Garage, LoFi, Retro, All Girls zu neuer Blogblüte, war dabei aber selbst meist dem Hype eine Band voraus. Den Schlagzeugerhocker der Vivian Girls tauschte sie nach den Aufnahmen für deren Debüt gegen den der Crystal Stilts und dazu war sie auch noch kurzzeitig bei den Dum Dum Girls engagiert. Im Herbst 2009 erschien dann unter dem Namen "Frankie Rose And The Outs" mit Thee Only One ihre erste eigene Single, auf der wiederum JB Townsend, der Gitarrist der Crystal Stilts, Starthilfe gab. Im Jahr darauf folgte das selbstbetitelte Debüt mit verwaschenem, schön hallendem Girl-Group-Fuzz.
Interstellar
Doch irgendwann hatte sich die ganze Chose totgehallt, wie Rose bekennt. Die neue Platte sollte minimalistischer, cleaner, aber gleichzeitig doch nicht weniger entrückt klingen: "I knew I wanted a HUGE sounding record. Big highs, big lows, and clean. There is no fuzz on this record. I knew I wanted to make a streamlined, spacious record with big choruses that sometimes referenced 80s pop." Also, hinfort mit allem Ballast wie dem obsoleten Namenszusatz und stattdessen den Produzenten Le Chev hinzugezogen, der gerade mit Avan Lava (die neuen Scissor Sisters?) NYC aufmischt und vorher unter anderem bei Fischerspooner beschäftigt war. Kein Wunder, dass dann auch mal der Name Enya fällt, wenn über Interstellar, die neue Platte von Frankie Rose nachgedacht wird. Doch noch viel mehr schließt dieses vollendete Album ein, ob Disintegration, gen Manchester laufende Bassläufe, erhabene Synthiekolosse, Dream Pop oder zackige New Wave-Riffs sowie Gesangsharmonien, die dem Titel Gospel/Grace gerecht werden. Sogar Al Bowers, Raketenspezialist der NASA, musste anerkennen: "I could imagine astronauts listening to this song in the International Space Station in fact". Auch die Hewins Twins, die als Kinder von Aliens entführt wurden, urteilten über Interstellar: "It's good abduction music".
Nach so einem formvollendeten Werk, wie Interstellar es geworden ist, kann Frankie Rose eigentlich wieder nur die Flucht nach vorne antreten - ihr eigenes Ich für die OFWG aufgeben? - weswegen es doch dringend angeraten sein dürfte, sie live im Ampere zu erleben.