Basement Jazz am 16. November 2015
Jazzherbst & Musikmelancholie
Melancholie und Verzweiflung sind die Stimmungen dieser Sendung. Im Gedenken an die Pariser Anschläge verlegen wir den musikalischen Winteranfang auf heute.
Mit der Vorbereitung auf diese Sendung hatte ich am Samstagabend begonnen. Erst als ich ein paar eckige, kantige oder einfach fetzige Stücke ausgesucht hatte, bin ich ausgegangen.
Unterwegs bemerke ich, dass die Leute in Kneipe und Club immer ruhiger werden, intensiver als sonst auf ihr Smartphone starren. Ich erfahre von immer mehr Toten in Paris und finde die Musik im Club unpassend - aber auch die Jazz-CD, die zu Hause noch in der Anlage liegt und mir im Kopf rumschwirrt, ist plötzlich absolut "unadäquat". Am Samstag beginne ich dann nochmal neu und nehme die Alben der letzten Monate anders wahr.
Herausgekommen ist eine zumindest ruhige Sendung, die manchmal (hoffentlich) auch traurig klingt. Dabei gibt's skandinavischen Doom-Jazz, österreichische Solo-Geige mit Loops und vielen Effekten, französische Lieder, wohlig-warm klingende Gitarren aus Deutschland und amerikanische Jazzersichtweisen auf europäische Kunstmusik; zum Beispiel Verdi im Bigband-Format!
Mit Musik von Splashgirl, Espen Eriksen Trio, Simon Frick, Patrice Caratini, Johannes Haage, Uri Caine und Theo Bleckmann. Außerdem ein 18-minütiger Track von Fela Kuti (also eine LP-Seite) in voller Länge.
von 21 bis 23 Uhr mit Martin Bürkl