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Ausverkaufte Bude, kreischende Teenies und Freestyles. Ein Konzertbericht.

Konzertbericht: 58 Beats X-Mas Jam 2013

Autor(en): Juness Beshir am Montag, 23. Dezember 2013
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Quelle: © Florian Tewes

X-Mas Jam 2013 Retrogott2

Hip Hop und Weihnachten? Freestyles statt Weihnachtsreden? Geht's noch? Klar! Die größte Hip Hop Jam Münchens - M94.5 war für Euch vor Ort!

Superhelden, billige Wohnungen und Hip Hop Jams - was haben die drei Sachen gemeinsam? Ist doch klar, es gibt zu wenige davon in München! Der gleichen Meinung war auch das Münchner Label 58 Beats und sorgte für Abhilfe - bei wenigstens einem dieser Probleme. Sie hosteten eine Hip Hop Jam mit bekannten und auch weniger bekannten Gesichtern der Raplandschaft Deutschlands. Dabei leuchtete der Name der Rapcrew Huss&Hodn auf sämtlichen Plakaten in der Münchner City und sorgte für eine volle Halle.


Eines war schon recht früh klar: Nachdem der Vorverkauf für die alljährliche 58 Beats X-Mas-Jam so gut lief, dass sie in eine größere Halle verlegt werden musste, gingen auch die restlichen Tickets an der Abendkasse innerhalb weniger Minuten weg. Viele gingen leer aus und die Enttäuschung war den Unglücklichen im Gesicht geschrieben. Einige riskierten einen letzten wehmütigen Blick auf die Bühne, als S.E.T.I die Hip Hop Jam eröffneten und ihr Set spielten.

Kurz gesagt, die Rapcrew konnte leider nicht richtig überzeugen. Vielleicht lag es an dem niedrigen Alkoholniveau des noch jungen Abends. Egal, denn es ging gleich weiter mit Grasime und D-Fekt und die heizten schön ein. Vor allem Grasime gewann mit gekonnten Doubletime-Einlagen die Crowd für sich. An der Stelle kann man gespannt auf das kommende Release "Dogmatikers Elfen" via Tieftonkultur im Februar sein. Wir kamen der Sache langsam näher. Arm und Hässlich (schaut euch das Video an!) brachten mit ihrer deutsch-französischen Allianz Würze ins Spiel und langsam fing die Bude an zu kochen. Hände flogen nicht nur in der ersten Reihe umher und Kids rappten Part für Part mit.

Nebenbei florierte der Merchandise-Stand, der neben der Bühne stand. Mystische CD's, schwarze Hoodies mit der magischen Zahl 58 kamen unter das Volk und weil wir auf einer richtigen Hip Hop Party waren, wurde auch mit Geld um sich geschmissen. Schon richtig gelesen, mit Geld: Spezis von mir fanden einiges an Bares an der Theke. Zugegeben - es waren keine Fuffies im Club, jedoch wurde es gleich an der Bar gegen Flüssiges eingetauscht.

Schon stürmte Boshi San zusammen mit Hip Hops Underground-Legende und Host des Abends, David P., die Bühne und spuckte lyrisches Feuer. Mit seinem souligen Hip-Hop konnte er dabei nicht nur die weiblichen Heads für sich gewinnen. Am Ende überzeugten David P. und Boshi San mal wieder mit ihren Freestyles und bereiteten die Meute so langsam (es war schon nach Mitternacht) auf den Hauptact vor.

Der Schweiß triefte von der Decke, als es endlich so weit war. Retrogott und Hulk Hodn betraten die Bühne und sie haben was mitgebracht: Ein langer Soundcheck, der als ein Freestyle-Monster getarnt war. Denn so heiß wie der Abend bis dahin gewesen ist - der Sound hat leider nicht ganz gepasst und man konnte die Rapper nicht immer verstehen. Das änderte sich plötzlich mit Retrogott und Hulk Hodn und die Stimme des Battlerappers peitschte nun laut und deutlich auf die Massen ein. Als alter Hase wusste Retrogott, wie man das Volk um den Finger wickelt. Mit seinen Freestyles löschte er unseren Durst nach Rap und Spielen und brachte sogar einen reingrölenden Burschen aus dem Publikum auf die Bühne, der etwas besser zu wissen meinte. Denn gegen eines haben Retrogott und Hulk Hodn kein Erbarmen: Wackness! Nach dem gut dreistündigem Set (ja, DREI-stündig) des Rapduos ging die Party mit DJ's aus der 58 Beats Posse weiter - doch da war ich schon weg - auf der Suche nach der nächsten Hip Hop Jam.

Bilder: Florian Tewes unter 58Beats Christmas Jam 2013

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