Dream Pop aus South Carolina, auf dem schönsten aller Sommerfeste in Münchens Umgebung!
Live: Band of Horses
Die fünf Musiker aus South Carolina haben am Mittwoch Abend den Dachauer Rathausplatz mit Leichtigkeit für sich eingenommen.
In froher Erwartung eines Regeninfernos machten sich am Mittwochabend rund tausend Fans des stimmungsgeladenen Rock nach Dachau auf. Doch statt der Nachmittags noch angekündigten apokalyptischen Zustände, trat ein, was nach Murphy's Law und dem bisherigen Verlauf des Sommers eigentlich nicht hätte eintreten dürfen - der Abend entwickelte sich zu einem lauem, trockenem Sommernachtstraum.
Mit zwei Gitarren, Bass, Keyboard und Schlagzeug liefern Band of Horses das typische Bild einer Indierockband. Was aber nicht jede Band schafft, ist, aus dieser Grundinstrumentalisierung einen Sound zu erzeugen, der eine große Open-Air Location einnimmt und voll mit seinem Klang erfüllt. Und das, ohne dabei überladen zu klingen. Genau diese Mischung aus mächtigen, in sich verschwimmenden Instrumentalpassagen und einer trotzdem nie untergehenden Melodie ist das, was die fünf Musiker aus South Carolina perfekt beherrschen und inszenieren.
Seattle, South Carolina, Dachau
Schon der Einstieg in diesen Abend am Dachauer Kultursommer gelingt mit einem Opening Act, den die Band selbst mitgebracht hat. Band of Horses Gitarrist Tyler Ramsey eröffnet den Abend mit stimmungsvollen Solokompositionen aus seinem 2011 erschienem Album "The Valley Wind". Eine halbe Stunde später steht er dann wieder auf der Bühne und steigt mit Band of Horses und Songs aus Ihrem 2012 erschienenem Album "Mirage Rock" in die Show ein. Ihre, auf Platte ruhigen, unaufgeregten Songs, entwickeln live eine unerwartete Energie. Als die Band dann Ihren Hit "The Funeral" anspielt und mit "No one's gonna love you" im Anschluss den stimmungsvollsten Moment des Abends schafft, kann man es kaum glauben, dass eine so talentierte, wie legendäre Band in dieser schönsten aller Konzerlocations im Münchner Umland spielt und nicht etwa im Zenith.
Wenig Lärm um Viel
Band of Horses trumpfen weder mit ihrem Aussehen noch mit der Interaktion mit dem Publikum auf. Im Gegenteil - ihre fast zwei Stunden lange Liveshow ziehen sie nahezu wortlos durch, lieber mal ein Wörtchen weniger gesagt, als eines zu viel. Mit Outfits, wie dem von Gitarristen Tyler Ramsey, der mehr wie ein Geschichtslehrer aussieht, und dem von Sänger Ben Bridwell, der mit Hemd und Basecap an einen Texanischer Tankwart erinnert, wirken Band of Horses eher wie eine Hobbyband. Dabei sind die Herren aus South Carolina immerhin grammynominiert. Auch das ein Zeichen des Understatements, das die Band ausmacht.