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Magic Moshroom: A Day To Remember im Interview

Mit Humor sich selbst treu bleiben

Quelle: James Hartley

A Day To Remember

A Day To Remember, eine der aktuell wichtigsten Post-Hardcore-Bands, verraten wie sie auf dem Boden bleiben und welchen Online-Shop sie planen.

In ihrer Musik vermischen sie gekonnt die harte Seite des Hardcores und Metalcores mit der weichen Seite und den Sing-Alongs des Pop-Punks. Dem sind sie auch auf ihrem aktuellen Album Bad Vibrations, das sie im September 2016 veröffentlicht haben, treu geblieben.

A Day To Rememberr, aus Florida, sind außerdem für ihre grandiosen Live-Auftritte bekannt und scheinen restlos zu touren – ob Festivals, eigene Headliner-Tour oder als Supportband, wie zum Beispiel bei der US-Tour 2016 gemeinsam mit All Time Low und The All-American Rejects als Vorband von Blink-182. Was für ein Line-Up für eine Tour! Und ein ähnliches haben Blink-182 auch auf ihre Tour mit nach Deutschland genommen. Am Freitag, den 16. Juni haben Lower Than Atlantis, A Day To Remember und natürlich der Hauptact Blink-182 die Olympiahalle in München gerockt. Alles Bands, die unter anderem ihre starke Bühnenpräsenz auszeichnet. Und auch, wenn es in der Olympiahalle keine gestapelten Crowdsurfer gab – wie bei ihrem Auftritt beim Nova Rock Festival 2017 in Nickelsdorf – war die Menge auch ohne pausenlosen Moshpits sichtlich begeistert.

Vor ihrem Auftritt in München hat sich der M94.5 Magic Moshroom mit dem Gitarristen Neil Westfall und Bassisten Joshua Woodard backstage zum Interview getroffen.

Mit Blink-182 zurück zum Ursprung?

Gehen wir erstmal zurück auf Anfang. Euer allererstes Studioalbum heißt And Their Name Was Treason von 2005. In dem Song „I Miss You“ von Blink-182, der 2003 veröffentlicht wurde, gibt es eine bestimmte Textzeile, die besagt: „and hear her voice of treason“. War das beabsichtigt oder gibt es einen besonderen Bezug dazu?

[02:39]
Neil: Ich glaube, das ist tatsächlich Zufall.

Josh: Ich glaube nicht, dass das beabsichtig war.

Neil: Ich erinnere mich noch daran als wir gemeinsam in der Küche von Jemerys Eltern gesessen sind und er mit diesem Namen ankam. Wir fanden ihn cool, aber wir haben dabei nicht an Blink-182 gedacht.

Josh: Ja, das ist ziemlich verrückt eigentlich. Ich wusste das nicht mal!

Auf jeden Fall passt es ziemlich gut zusammen, immerhin tourt ihr jetzt mit Blink-182 gemeinsam. Eurem Mix von Hardcore und Pop-Punk seid ihr stets treu geblieben, das hört man auch bei eurem aktuellen Album Bad Vibrations (V.Ö. Sept. 2016) gut heraus. Welches Lied hat euch denn beim Schreibprozess am meisten berührt oder beeinflusst nach den Aufnahmen?

[03:40]
Josh: „Paranoid“ hatten wir ziemlich schnell fertig. Und wir haben auch alles Songs gemeinsam in einem Raum miteinander geschrieben – alle die auf dem Album zu finden sind und ca. 30 weitere. „Paranoid“ ist bestimmt auch der größte Song auf dem Album und als wir den geschrieben haben, hat es einfach Klick gemacht. Es hat sich irgendwie ganz von alleine geschrieben. Von der Erfahrung her bleibt mir der sicherlich am besten in Erinnerung.

Neil: Dadurch, dass wir alles Songs gemeinsam in einem Raum geschrieben haben, konnte sich jeder voll und ganz einbringen. Es war nicht wie sonst, dass einer schon einen kompletten Song mitgebracht hat. Dieses Mal war es so, dass wir alle Ideen mitgebracht haben und dann alle daran gearbeitet haben. Es steckt also in jedem Song etwas von allen von uns drinnen.

Mit Humor zum Erfolg

Ihr nehmt euch selber nicht allzu ernst. Man sieht das in eurem Musikvideo zu „Naivety“, auch in dem Video von Neil 2014 in Hamburg, indem er versucht rauszufinden, wie man wirklich „metal“ ist und indem ihr uns in Videos zeigt, was ihr macht, wenn ihr ausnahmsweise mal nicht auf Tour seid. Aber was hält euch wirklich auf dem Boden?

[05:55]
Josh: Ich denke zuallererst sind wir alle wahre Freunde in der Band. Das ist nicht immer der Fall in anderen Bands, aber wir hängen den ganzen Tag miteinander rum. Aber auch woher wir kommen, spielt eine Rolle. Wir verstehen uns alle sehr gut mit unseren Familien und sind im Grunde genommen einfach normale Leute, die das Glück haben so einen coolen Job zu haben.

[06:27]
Neil: Also ich mache ja Klamotten für Katzen und andere kleine Tiere, wenn ich zuhause bin.

Josh: Ja, genau das ist das Paradebeispiel dafür, dass wir uns selbst einfach nicht ernst nehmen.

Neil: Aber merkt euch trotzdem: clothesforcats.com, weil wir versenden auch nach Deutschland. ;-)

Noch ist zwar unter der Website clothesforcats.com nichts zu finden, aber vielleicht wird aus diesem Spaß ja irgendwann tatsächlich ein A Day To Remember Shop für Tiere... A Day To Remember bleiben sich nicht nur in ihrer Musik treu, sondern auch mit ihrem Humor. Den sollen sie in Zukunft auf jeden Fall nicht verlieren, denn so hat die Rock- und Metal-Community die Jungs lieben gelernt.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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