Pabst im Interview
Musik, wie sie am einfachsten ist
Die Newcomer von Pabst über den Auftakt ihrer ersten Tour, die umkämpfte Berliner Musikszene und elektronische Hilfsmittel in der Rockmusik.
Wenige Stunden vor ihrem Konzert im Münchner Orangehouse ist die Berliner Grunge-Band Pabst etwas ausgepowert und dementsprechend auch etwas wortkarg. Und das nach nur einer Show ihrer ersten Solo-Tour, so energiegeladen agiert das Trio bei ihren Live-Shows. Das passt auch perfekt zu ihrem nach vorne preschenden Sound. Für die Auftakt-Show in Nürnberg haben sie sich extra verausgabt, nachdem gut fünfmal mehr Leute gekommen sind, als sie selbst erwartet hatten.
Keine Ambitionen, keine Enttäuschungen
Die Musikszene der Bundeshauptstadt ist stark umkämpft. Aufstrebende Bands tauchen in rasanter Schnelligkeit aus dem Nichts aus. Durchsetzen können sich dabei allerdings die wenigsten. Pabst schaffen es aktuell aber, sich etwas von der Masse abzuheben und das, ohne je dieses Ziel gehabt zu haben. „Wir hatten nie vor uns da durchzusetzen – und ich weiß auch nicht, ob wir das gerade tun. Wenn man Ambitionen hat, ist man schneller enttäuscht“, gibt die Band dann auch zu.
Mal wieder was anders machen
Gegründet hat sich das Trio, weil die Musikszene in Berlin für die drei zu sehr in die elektronische Richtung abgedriftet ist und sie wieder Musik machen wollten – so, wie sie am einfachsten ist. Weniger elektronische Spielereien und allgemein weniger Schnickschnack. Eine klassische Besetzung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mit ihrem Stil wollen sie aber trotzdem nicht stagnieren und so bringen sie im Studio dann doch auch gelegentlich einen Synthesizer unter oder verwenden live vereinzelt Samples. Das scheint also ein Erfolgsrezept zu sein, um in der Berliner Musikszene Fuß zu fassen.