Home > Musiknews > Nosaj Thing - Im Inneren des Genies
Der Künstler aus L.A. im Interview vor seinem Konzert in München im Kong

Nosaj Thing - Im Inneren des Genies

Autor(en): Juness Beshir am Donnerstag, 23. Mai 2013
Quelle: © Incubate Tilburg(Incubate Festival)


Producer für Kendrick Lamar & Kid Cudi, Wunderkind und Dilla-Fan: Das alles und noch viel mehr ist Nosaj Thing.
Wir durften in sein Innerstes blicken.

Er war Produzent für Hip-Hop-Größen wie Kendrick Lamar, Kid Cudi & Chance The Rapper, hat eine Vorliebe für thailändisches Essen und sein Lieblingsproduzent ist, klar, J Dilla: Nosaj Thing hat mit uns über seine Ursprünge gesprochen und uns sein Innerstes offenbart!

Das Wesen und die Wertvorstellungen eines Individuums entwickeln sich bei den meisten erst spät. Man braucht Zeit und vielleicht einen guten Schuss Selbstreflektion, bis man genau weiß, was man im Leben erreichen und welche Prioritäten man setzen will. So weiß zum Beispiel ein Jugendlicher mit 15 Jahren oft noch nicht, welchen Berufsweg er einschlagen möchte - und das ist auch vollkommen normal.

Bei Nosaj Thing jedoch hat sich die Liebe zur Musik jedoch schon früh abgezeichnet. Seine ersten musikalischen Erfahrungen sind im Hip-Hop begründet. Die erste Musikkassette, die ihm übrigens netterweise seine Mutter erstanden hat, war „Regulate“ von Rapper Warren G, seine erste gekaufte CD war ein Klassiker der Rap-Geschichte, nämlich Snoop Dogg's „Doggystyle“.

Alles auf Anfang

Mit dem zarten Alter von 12 Jahren hat Jason Chung alias Nosaj Thing Turntable-Grundlagen beherrscht und mit 13 mithilfe des Computer seines Vaters sein erstes Studio eingerichtet.

Seitdem hat die Karriere von Jason Chung unaufhaltsam ihren Lauf genommen. Neben vielen Konzerten und Festival-Gigs wie auf dem Coachella und dem Sónar Festival hat er schon ein kleine, aber feine Diskographie zu bieten: 2006 die erste EP ”Views/Octopus”, 2009 sein Debütalbum “Drift” und im Januar diesen Jahres hat er nun das heiß erwartete Nachfolgealbum “Home” veröffentlicht.

Gedanken eines Visionärs

Durch die Musik verarbeitet Jason die Erlebnisse aus seinem Alltag, als auch persönliche Rückschläge: “To me it's like self-therapy, there are some melancholic tracks on there. It was like a release. And there are some upbeat songs on there that I wrote to cheer myself up, I was just in my own space, I tried to disconnect myself from everything that was going on”.

Vor allem Familie und Freunde beeinflussen ihn bei seiner Arbeit. Dabei den Überblick nicht zu verlieren, kann schwer sein: “The most important thing is to focus and for the longest time I wasn't able to focus, too many life things affect your mind, and you can't do anything sometimes. I feel like I'm learning how to control everything, control stress”

Für Nosaj Thing ist Musik eine Form der Kommunikation: “It's just like learning how to build my language”. Generell ist er eher der Typ, der vor sich hin produziert, doch wenn er ein Set zum Besten gibt, dann richtig. Dafür arbeitet er zur Zeit an einer neuen Show mit dem Visual Artist Daito Manabe.

Wohlige Synthie-Klänge und Pop-affiner Bass

Während sein Debütalbum “Drift” laut Jason musikalisch mehr auf der Welle der Attitüde und Aggression geschwommen ist, sagt er über seine neue Scheibe: “To me, it's like a headphone record or something you listen to in the car”. Es scheint, als suche sich seine Musik den Weg hinaus aus dem fernen, kühlen Raum hin zum Licht. Wohlige Synthie-Klänge weben sich ineinander. Das mag vielleicht auch an den kleinen Pop-Momenten liegen, die durch die Vocals von Toro Y Moi oder auch Kazu Mokino von Blonde Redhead auf "Drift" zu finden sind.

Seine Musik sträubt sich gegen eine eindeutige Klassifizierung – Er ist einfach Nosaj Thing, und nicht HipHop, nicht UK-Bass, nicht Glitch oder Post-Dubstep. Er erschafft neblige Songstrukturen mit feinen Melodien und zarten Klängen, die sich sanft aufbauen und dann doch wieder auseinader stieben.

Zwischen Flying Lotus, Shlohmo und XXYYXX

Der 28-Jährige ruht sich aber nicht auf seinem Erfolg aus sonder bleibt weiter fleißig. Kürzlich hat er sein eigenes Label namens “Timetable” gegründet. Dabei handelt es sich um einen Imprint mit Innovative Leisure aus L.A. Wir können uns also auf noch viele weitere Projekte von ihm freuen.


Bildquelle: Truncata    Lizenz: CC BY-2.0

 

Bildergalerie
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

mehr
M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

mehr
M94.5 auf Youtube

Der M94.5-Newsletter
Du willst regelmäßig News von M94.5? Dann musst nur deine E-Mail-Adresse angeben! Keine Angst, wir spamen deinen Posteingang auch nicht voll.
 
 
Die afk Familie