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Trail of Dead: Ein Nachbericht

Ohrenbetäubend gut

Quelle: Janis Kohl / M94.5

Trail of Dead im Ampere

Am 12. Juni haben And You Will Know Us by the Trail Of Dead das Ampere beschallt. Als Vorband mit dabei waren die Münchner Ni Sala.

 

Bis zur Ekstase

Pünktlich gegen kurz vor acht betreten Ni Sala die Bühne im Ampere. Die vier Blues-Rocker aus München starten gewohnt mit lässigem und groovigen Sound in den Abend. Die Songs bewegen sich zwischen krachenden Gitarrenriffs, bluesigen Melodien und ruhigeren Klängen. Dabei hat der Sänger eine starke Bühnenpräsenz und schweift auch gerne mal ab. Denn ab und zu kommt es einem vor, als hätte er ein bisschen zu viel von gewissen Mitteln genommen.

 

Dabei ist er einfach nur high von seiner eigenen Musik. Bei einigen Songs spielt er sich an den Bongos fast in Ekstase. Alles in allem ein gelungener Auftritt, der definitiv auf die texanischen Jungs von Trail of Dead vorbereitete.

 

Eine Flasche Tequilla

Dann war es endlich so weit. And You Will Know Us by the Trail of Dead betraten zu einem ihrer Songs die Bühne. Der Opener war gleich einmal der legendäre Song „It Was There That I Saw You“, den sie in altbekannter Manier mit ordentlich Wumms zum Besten gaben. Genauso wie das restliche Konzert, das von kreischenden und krachenden Gitarren überquoll.

 

Die vier Texaner spielten das komplette und bahnbrechende Album Source Tags & Codes durch. Die beiden Gründungsmitglieder Conrad Keely und Jason Reece wechselten dabei stets zwischen Gitarre und Schlagzeug ab. Die Stimmung war hervorragend und das Publikum komplett begeistert. Vor allem bei härteren Songs bildete sich eine Traube an hüpfenden Fans, die sich vor der Bühne im Pogo verausgabten.

 

Auch die Flasche Tequilla, die die Band während des Konzerts komplett leerte, wurde in die Menge gereicht. Als sich ihr Auftritt dem Ende nahte, schrie ein bereits leicht angetrunkener Jason Reece „Fuck Trump“ durch das Mikro, worauf die Menge jubelte.

 

 

Die Ausnahmemusiker der Indie-Szene haben mal wieder bewiesen, dass sie noch genauso gut abrocken können wie früher. Auch kleine Ausbrüche in Form vom Umschmeißen des Mikros seitens Keelys waren mit dabei. Ein Ende ist zum Glück auch nicht in Sicht, denn sie arbeiten gerade an einem neuen, bereits zehnten Album.

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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