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Nachbericht zum Superrave 2012

Ravers Gonna Rave

Autor(en): Lili Ruge am Donnerstag, 17. Mai 2012
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Glitzermakeup, selbstgebastelte Masken und vielversprechend wummernde Bässe aus dem großen Backstagewerk. Willkommen auf dem Superrave. Nach einem heißen Fahrradritt durch das nächtliche München komme ich in Erwartung einiger kühler Getränke und hochwertigen Technos am Backstagegelände an.
Vor dem Eingang eine große Menschentraube. Ich erspähe Glitzermakeup und selbstgebastelte Masken, neben mir versichern sich drei Freundinnen in Umlandslang die Bereitschaft zu einer richtig geilen Party, während aus dem großen Backstagewerk bereits vielversprechend die Bässe wummern.
Willkommen auf dem Superrave.

Die Verbündeten sind schon angekommen und wir machen uns erst einmal mit einem hustensaftähnlichen Likör frisch für den anspruchsvollen Abend, denn vor uns liegt ein volles Programm.
Dominik Eulberg, Superflu, Marc Houle, Daniel Stefanik und Gilbert Martini sind nur einige der Djs, zu deren Musik zu tanzen wir nun schon seit Wochen freuen. Also noch einmal Schuhe binden, Uhrenvergleich und ab in die Menge.

Houle vs. Eulberg

Den Anfang macht Dominik Eulberg im Backstage Werk. Er ist natürlich der große Star hier, einer der Headliner und einer der Gründe, warum manche heute Abend hier sind. Sein Set ist solide aber wenig abwechslungsreich. Nach einer Weile sind wir uns einig, dass wir Marc Houle den Vorzug gewähren, der gerade sein Set in der Halle spielt.
Im Gegensatz zu dem riesigen Backstage Werk hat die Halle etwas viel intimeres. Keine Arena, keine Promostände. Wenn man den Raum betritt, bleibt einem eigentlich nicht viel anderes übrig, als sich direkt auf den Dancefloor zu begeben. Mit seinem  zurückgenommenen aber elektrisierenden Set schafft es Marc Houle auch, uns über die ganze Zeit seines Auftritts dort zu halten.

'Das ist das Beste, was ich je gehört habe!'

Von da an geht alles ganz schnell. Noch ein Pfefferminzlikör, weiter zu Superflu. Die gesamte Arena ist gefüllt, die Menge kapituliert vor den Superflu Bangern und raved was das Zeug hält. Mir fällt auf,  wie gut der Tonmann die Drums hinbekommen hat, dann zieht es mich wieder zurück in die Halle, wo bereits The Analouge Robot Orchestra sein Liveset begonnen hat. Nicht nur für mich eines der Highlights des Abends:  'Das ist das Beste, was ich je gehört habe'  brüllt mir ein großer Mann im durchgeschwitzten T-Shirt ins Gesicht.

Im Gleisbett hat bereits die Stock5 Afterhour angefangen. Da die Sonne und vor allem die tanzenden, sich umarmenden und Pirouetten drehenden Raver schon etwas wärme verbreiten, lässt es sich auch hier ganz gut aushalten.
Es gibt allerdings noch ANA zu sehen, Mitbegründerin des Harry Klein Labels und Prinzessin der elektronischen Musik in München. Jedem im Raum fällt es schwer, sich ihrer akustischen und optischen Anziehungskraft zu widersetzen und so lausche ich ihrem technoiden Set zusammen mit ungefähr Achtzig Männern, die mit hingebungsvoll starrem Blick vor ihr hin- und herschwingen.

Mit diesem letzten Eindruck verlasse ich das Gelände und schwinge mich wieder aufs Fahrrad. Den Rest des Morgens müssen die harten Superraver unter sich ausmachen.
Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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