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Neu im Musikprogramm

Run The Jewels und andere Juwelen

Autor(en): Julian Mühlfellner am Donnerstag, 5. Oktober 2017
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Quelle: m94.5

Neu im Musikprogramm

Bunt wie Blätter im Herbst ist diese Woche die neue Musik auf M94.5. Acts aus allen musikalischen Ecken sind vertreten, exzellent sind sie alle.

Run The Jewels - Mean Demeanor     [RTJ Music]

Innerhalb kürzester Zeit haben sich Killer Mike und EL-P von Run The Jewels einen Namen gemacht. 2013 wurde RTJ von den Beiden gegründet, und seitdem haben sie vier Alben veröffentlicht. Produziert wird der Großteil der Musik von EL-P und gerappt wird von beiden Künstlern. Die ersten zwei Alben boten fetzigen und ernst zu nehmenden Hip Hop, der von Kritikern und Fans gefeiert wurde. Zu hören war auf den Platten Conscious Hip Hop, also Musik, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Begebenheiten auseinandersetzt. Das dritte Album war dann ein Remix-Album namens „Meow The Jewels“, zusammengebastelt aus Katzensounds. Mit „Run The Jewels III“ sind RTJ wieder in seriösere musikalische Gefilde zurückgekehrt und aus der Hip Hop-Szene nicht mehr wegzudenken – das Album landete auf Platz 1 der amerikanischen Hip Hop Charts. Auf dem Song „Mean Demeanor“ bringen RTJ den Erfolg ihres neues Album auf den Punkt: Es ist sogar noch „bigger, better, meaner“ als die Vorgänger.



Shame - Concrete     [Dead Oceans]

Shame wirken, als wären sie eben aus einer Zeitmaschine gestürzt. Sie haben alles, was eine britische Punkband der 80er Jahre auszeichnet: sie sind jung, unbeholfen, wütend, und haben einen sehr traditionellen Punksound. Dazu kommt, dass sie mit Theresa May und ihrer konservativen Gefolgschaft eine perfekte politische Zielscheibe haben. May ähnelt in ihrer aggressiven Rückständigkeit der früheren Premierministerin Margaret Thatcher und ihren Tories der 70er und 80er Jahre, die damals ein Hassobjekt der Sex Pistols und anderer Punkbands waren. Und damit erklärt sich auch die Beliebtheit von Shame bei vielen jungen Briten, die sich von den älteren und konservativen Brexit-Generationen betrogen fühlen. Konsequenterweise sind Shame auch für ihre furiosen Auftritte bekannt, in denen sie und ihr Publikum ihrer Frustration Luft machen können. Im Song „Concrete“ singen Shame über Entfremdung, sowohl von der Gesellschaft, als auch von der eigenen Person.



Torres - Helen In the Woods     [4AD]

In Nashville, Tennessee, wurde der Grundstein für so manche Musikerkarrieren gesetzt (Billy Ray Cyrus!!!). Nashville ist die musikalische Hauptstadt der amerikanischen Südstaaten; hier sind Country und christliche Musik zu Hause. Und seit neuestem auch „Space Cowboy.“ Das ist laut Torres (aka Mackenzie Scott) der Sound den sich die Singer/Songwriterin auf ihrem neuen Album „Three Futures“ angeeignet hat. Der Sound ist einzigartig, nicht zuletzt wegen Torres' markanter Stimme, und einzuordnen irgendwo zwischen St. Vincent und Folkrock. Nicht weniger einzigartig ist das Innenleben von Torres, dass sie in ihrer Musik nach außen kehrt. Die junge Musikerin, die in einem streng christlichen Haushalt in den Südstaaten aufgewachsen ist, beschäftigt sich auf „Three Futures“ mit Themen, die ihre Familie wohl schauderhaft findet; darunter Sexualität und der menschliche Körper. Inzwischen lebt und arbeitet Torres in Brooklyn. So schizophren und zerrissen wie das Land zwischen Brooklyn und ihrer Kindheitsheimat Georgia fühlt sich auch der Song „Helen In The Woods“ und das zugehörige Musikvideo an.




Alle Neuheiten im Überblick:

Billy Zach - Clubhouse     [Eigenvertrieb]

Billy Zach - The Mountains     [Eigenvertrieb]

Chelsea Wolfe - Offering     [Sargent House]

Clara Luzia - On The Street     [Asinella Records]

Iglooghost - Peanut Choker     [Brain Feeder]

Kakkmaddafakka - Hillside     [Bergen Mafia]

Maurice & die Familie Summen - Die Kommerzialisierung der Welt     [Staatsakt]

Run the Jewels - Mean Demeanor     [RTJ Music]

Shame - Concrete     [Dead Oceans]

Spirit Fest - Rain Rain     [Morr Music]

Torres - Helen In The Woods     [4AD]

Torres - Tongue Slap Your Brains Out     [4AD]

Trettmann - Nur noch einen (feat. Joey Bargeld & Haiyti)     [SoulForce Records]

Wolf Alice - Heavenward     [Dirty Hit]

Wolf Alice - Formidable Cool     [Dirty Hit]

 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

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