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Cloud Nothings kommen nach München.

Teenage Angst Once Again...

Autor(en): Julian Zahn am Sonntag, 22. April 2012
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In nur drei Jahren Bandgeschichte haben die Cloud Nothings ihren Lo-Fi Pop-Sound der Anfangstage (beinahe) um 180 Grad gedreht.

In nur drei Jahren Bandgeschichte haben die Cloud Nothings ihren Sound (beinahe) um 180 Grad gedreht: der Lo-Fi Pop der Anfangstage wurde ersetzt von krachigen Gitarren und einem Sänger, der seine Stimme in Musik und Verzweiflung gefunden hat. M94.5 präsentiert eine der spannendsten Bands 2012 - Cloud Nothings!


"Case Western Reserve University" – so heißt die mittelgroße Universität unweit von Cleveland, an der Dylan Baldi eigentlich seine nächsten Jahre verbringen sollte.
Als Hobby diente dem 18 jährigen während seiner Studienzeit das Musizieren im Keller seines Elternhauses. 
Auf einem in die Jahre gekommenen PC wurden erste (schon allein dem Equipment geschuldete) Lo-Fi- Indiesongs aufgenommen.
Das war im Jahre 2009. Anno 2012 kann das Projekt Cloud Nothings auf 3 Studioalben, wohlwollende bis begeisterte Kritiken in der Presse und die Zusammenarbeit mit Steve Albini zurückblicken. Der Mensch Dylan Baldi hat unterdessen erstmal seine Prüfungen ebensolche sein lassen und spielt lieber Shows in Brooklyn, der ganzen Welt und eben auch München.

"Erstaunlich" ist wohl eine leichte Untertreibung wenn man den bisherigen Werdegang der Cloud Nothings rekaptituliert. Auch deshalb weil die üblichen Hype-Erklärungen ausfallen.
Weder wird hier ein oskures Subgenre bedient, noch fallen Dylan und seine Jungs durch einen bestimmten Look oder spezielle Eskapaden auf (Nate 'Wavves' Williams fühlt sich jetzt bestimmt angesprochen). Der Erfolg der Cloud Nothings gründet sich vielmehr auf gutes Songwriting. Wurde bei den ersten beiden Veröffentlichungen unter damals-noch Alleinherrscher Baldi noch Power Pop bedient, so bahnten sich hier jedoch spätestens mit der Zusammenarbeit mit Nirvana-Produzent Steve Albini einige Veränderungen an.
Zum einen wurden die Mitmusiker erstmals zu vollwertigen Bandmitgliedern die auch musikalische Gestaltungsmöglichkeiten besitzen. Zum anderen verpasste Albini der Band einen um einiges düsteren, direkteren Sound. Die Gitarren sind noch um einiges lärmiger.

Der neue Sound hat den Cloud Nothings sicher nicht geschadet. Baldi selbst klingt auch nicht mehr nach gediegenem Slackertum, sondern um einiges verzweifelter. Durch Tracks wie "No Future/ No Past" brüllt er so viel Verzweiflung, dass man sich phasenweise durchaus auch an Kurt Cobain erinnert. In dieser Form hat eine junge Rockband schon lange nicht mehr vermocht Verzweiflung auszudrücken. Lyrisch simpel, aber durchaus effektiv heißt es da schon mal, wie im Song "Wasted Days" :


"I know
I'm losing all my time
Can't believe
That it was all mine
Feeling sick
But I don't know why
Getting tired
Of living till I die." 

Diesem neu gefundenen Pessimismus (oder handelt es sich etwa um den ewigen alten Weltschmerz?) zu trotz lohnt sich ein Besuch auf einem Cloud Nothings. Man darf ein hohes Energielevel erwarten. Über die Entscheidung des Studienabrechers Dylan Baldi kann man sich also durchaus freuen. Eine Zukunft hat die Band auf jeden Fall !


M94.5 präsentiert:

Cloud Nothings
59 : 1
Sonntag der 06.05.12
Beginn: 20:30 Uhr 
Einlass: 19:30 Uhr
Abendkasse : 14,-EUR


Foto : georgia.kral unter CC BY 2.0

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