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The National im Videointerview

Autor(en): Mara Musat am Mittwoch, 10. Juli 2013
Quelle: Press Photo Dierdre O´Callaghan

The National

"Die Sachen, die ich mag, haben mehrere Dimensionen. Es sind Dinge, bei denen ich zurück gehen muss und die immer wieder neue Interpretationen zulassen"

Matt Berninger"Die Sachen, die ich mag, haben mehrere Dimensionen. Es sind Dinge, bei denen ich zurück gehen muss und die immer wieder neue Interpretationen zulassen"

 

Bist du oft überrascht über das, was bei deinen Songs herauskommt? Oder kannst du dich nach dem Schreiben der Songs vielleicht sogar besser verstehen?

Ich bin nicht wirklich überrascht. Ich finde aber schon etwas über mich heraus, während ich einen Song schreibe. Die Lieder sind ja nicht ganz so einfach, es geht oft um Themen wie Tod. Da denke ich dann während des Schreibens schon nach, was es heißt, von einem Moment auf den anderen nicht mehr auf der Welt zu sein, nicht mehr zu existieren. Durch das Auseinandersetzen mit dem Thema freunde ich mich mehr mit dem Gedanken an.
Ich glaube jetzt nicht an Himmel und Hölle, eher an eine Art Leben nach dem Tod. Damit meine ich aber nicht, dass unsere Seelen nach dem Tod weiterleben. Sondern dass wir, indem wir die Menschen berühren, in deren Köpfen noch weiter leben. Vieles wurde mir erst klar, nachdem ich Vater wurde. Wenn ich meine Tochter so herumlaufen sehe, denke ich jetzt oft daran, dass sie die Person ist, die, wenn ich weg bin, weiterlaufen wird. Über so etwas denkt man dann alles beim Song schreiben nach.

 

Religion soll einem im Leben Halt und Sicherheit geben. Es nimmt den Menschen auch Angst vor dem was nach dem Tod passiert. Du hast erwähnt, dass man durch andere auch weiter leben kann, zum Beispiel durch die Familie und Freunde. Denkst du, dass man auch durch die Musik weiter leben kann?

Sicherlich kann Musik auch dazu beitragen dass man durch sie weiter lebt, aber das ist nicht meine Hauptidee. Ich finde es viel wichtiger einfach ein guter Mensch zu sein, ein guter Vater, Ehemann und Freund. Freude und Freundlichkeit, das sind die Sachen, die wir voneinander lernen, aber natürlich auch Wut, Trauer und Hass. Was wir geben, bekommen wir auch zurück. Das ist keine Philosophie oder eine Theorie, das wissen wir schon. Mag es einen Gott oder ein Leben nach dem Tod geben, das können wir nicht sagen. Es wäre natürlich eine schöne Überraschung!
Aber das mit dem Geben und Nehmen, das ist sicher, daran sollten wir uns doch festhalten. Warum kann das im Leben nicht Motivation genug sein? Brauchen wir denn so abstrakte Vorstellungen, wenn wir doch so etwas Eindeutiges haben, was uns so viel Kraft geben kann? Sicherlich spielen diese Werte in vielen Religionen auch eine Rolle. Aber es geht dort oft darum, dass man das Richtige tut, um es in einem Leben nach dem Tod besser zu haben. Oder auch überhaupt zu sagen, was das Richtige ist, und dass die anderen das Falsche tun. Das verursacht einfach so viel Schmerz in der Welt. Es überrascht und verwirrt mich, dass die Realität, das Hier und Jetzt, der gute  Umgang miteinander nicht ausreicht um unsere Probleme zu lösen.

 

Das ganze Interview mit The National könnt ihr Euch oben im Video anschauen!
Weitere Interviews von Mara Musat findet ihr auf dem Youtube Channel Mara backstage.

 

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