The Rolling Stone is the place to be
Yoko Ono und John Lennon nackt, die Simpsons auf der Abbey Road - typische Coverphotos des einflussreichsten Musikmagazins der Welt. Seit 50 Jahren.
Yoko Ono und John Lennon nackt, der politische Junkie Hunter S. Thompson auf der Suche nach dem "amerikanischen Traum", die Simpsons auf der Abbey Road - das sind die typischen Helden auf dem Cover des einflussreichsten Musikmagazins der Welt. Vor 50 Jahren erschien die erste Ausgabe.
Text: Maria Federova & Yannick Dabo
Das Rolling Stone Magazine wird in den späten 1960 Jahren von einem Studenten an der Universität von Berkley, Kalifornien gegründet. Jann Wenner träumt zusammen mit seinem Freund Ralph Gleason davon, seine Idole Bob Dylan, John Lennon oder Mick Jagger zu treffen. 1967 gründen sie mit einem Startkapital von 7500$, die sie sich bei Freunden und Familienangehörigen geborgt hatten, das Rolling Stone Magazin in San Francisco. Der Name bezieht sich auf einen Song von Muddy Waters und einen gleichnamigen Artikel, den Gleason vorher in der Zeitschrift American Scholar veröffentlicht hat und in dem er Neuerungen in Musik und Politik abhandelt. So wird das Magazin dann auch vornehmlich mit der Hippiekultur jener Zeit in Verbindung gebracht, jedoch ohne dabei in plumpe und radikale, politische Schubladen zu rutschen. Stattdessen werden eher traditionelle journalistische Standards zu einem Markenzeichen und Qualitätssiegel, welche das Rolling Stone Magazin klar von den Revolverblättern der damaligen Untergrundpresse abheben.
Eine neue Wende in der Geschichte des "Rolling Stone"
Groß wird das Magazin in den 70er Jahren, vor Allem durch Persönlichkeiten wie den kontroversen Journalisten Hunter S. Thompson, der dort erstmals sein bekanntestes Werk „Fear and loathin in Las Vegas“ veröffentlicht, oder aber durch provokante Titelseiten, auf denen beispielsweise John Lennon samt Gattin Yoko Ono nackt posieren. In den fünfzig Jahren seines Bestehens durchläuf das Magazin einen steten Wandel, der nicht nur das äußere Erscheinungsbild betrifft, sondern sich auch auf Inhalte bezieht. So erscheint die erste Ausgabe am 9. November 1967 in einem Format, welches dem einer Tageszeitung gleichkommt und nichts mit der heutigen Hochglanzvariante gemein hat. In den 1980er Jahren wechselt auch der redaktionelle Fokus auf Themen der Generellen Unterhaltung. Zwar ist Musik immer noch ein dominanter und zentraler inhaltlicher Aspekt, doch rücken Boulevard und Starkult immer mehr in den Mittelpunkt. Heute, 50 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe ist Wenner immer noch Chefredakteur und Musikkritiker in dem zwei mal die Woche erscheinenden Magazin.
Von genial bis gaga
Was beim Rolling Stone zählt, sind die Exklusivität der Artikel und der Einfluss, den das Magazin auf den Musikgeschmack ganzer Generationen hatte.
Mit dem Rolling Stone fing beispielsweise auch die internationale Liebe zu Punk Rock an. 1978 erscheint der Programmartikel von Charles Young "Rock is sick and living in London", der im Prinzip das erste Loblied auf die Sex Pistols und die Punk-Anarchie der 70er ist.
Doch das Magazin kann auch austeilen. Viele Musiker werden zum Teil stark kritisiert oder sogar ignoriert. Nach dem Interview im Rolling Stone, in dem Elton John sein Coming-Out hat, schreibt der Musiker in den nächsten Paar Monaten nur rote Zahlen, so heftig ist die Reaktion der Leser. Auch der heilige Gral des Grunge, Kurt Cobain, bekommt am Anfang seiner Karriere nur negative Kritiken. Erst als er international berühmt ist, erhält er die Einladung zum Exklusiv-Interview und Photoshooting. Weil Cobain beleidigt ist, trägt er zum Shooting ein T-Shirt mit dem Aufdruck «corporate magazines still suck».
Text: Maria Federova & Yannick Dabo
Das Rolling Stone Magazine wird in den späten 1960 Jahren von einem Studenten an der Universität von Berkley, Kalifornien gegründet. Jann Wenner träumt zusammen mit seinem Freund Ralph Gleason davon, seine Idole Bob Dylan, John Lennon oder Mick Jagger zu treffen. 1967 gründen sie mit einem Startkapital von 7500$, die sie sich bei Freunden und Familienangehörigen geborgt hatten, das Rolling Stone Magazin in San Francisco. Der Name bezieht sich auf einen Song von Muddy Waters und einen gleichnamigen Artikel, den Gleason vorher in der Zeitschrift American Scholar veröffentlicht hat und in dem er Neuerungen in Musik und Politik abhandelt. So wird das Magazin dann auch vornehmlich mit der Hippiekultur jener Zeit in Verbindung gebracht, jedoch ohne dabei in plumpe und radikale, politische Schubladen zu rutschen. Stattdessen werden eher traditionelle journalistische Standards zu einem Markenzeichen und Qualitätssiegel, welche das Rolling Stone Magazin klar von den Revolverblättern der damaligen Untergrundpresse abheben.
Eine neue Wende in der Geschichte des "Rolling Stone"
Groß wird das Magazin in den 70er Jahren, vor Allem durch Persönlichkeiten wie den kontroversen Journalisten Hunter S. Thompson, der dort erstmals sein bekanntestes Werk „Fear and loathin in Las Vegas“ veröffentlicht, oder aber durch provokante Titelseiten, auf denen beispielsweise John Lennon samt Gattin Yoko Ono nackt posieren. In den fünfzig Jahren seines Bestehens durchläuf das Magazin einen steten Wandel, der nicht nur das äußere Erscheinungsbild betrifft, sondern sich auch auf Inhalte bezieht. So erscheint die erste Ausgabe am 9. November 1967 in einem Format, welches dem einer Tageszeitung gleichkommt und nichts mit der heutigen Hochglanzvariante gemein hat. In den 1980er Jahren wechselt auch der redaktionelle Fokus auf Themen der Generellen Unterhaltung. Zwar ist Musik immer noch ein dominanter und zentraler inhaltlicher Aspekt, doch rücken Boulevard und Starkult immer mehr in den Mittelpunkt. Heute, 50 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe ist Wenner immer noch Chefredakteur und Musikkritiker in dem zwei mal die Woche erscheinenden Magazin.
Von genial bis gaga
Was beim Rolling Stone zählt, sind die Exklusivität der Artikel und der Einfluss, den das Magazin auf den Musikgeschmack ganzer Generationen hatte.
Mit dem Rolling Stone fing beispielsweise auch die internationale Liebe zu Punk Rock an. 1978 erscheint der Programmartikel von Charles Young "Rock is sick and living in London", der im Prinzip das erste Loblied auf die Sex Pistols und die Punk-Anarchie der 70er ist.
Doch das Magazin kann auch austeilen. Viele Musiker werden zum Teil stark kritisiert oder sogar ignoriert. Nach dem Interview im Rolling Stone, in dem Elton John sein Coming-Out hat, schreibt der Musiker in den nächsten Paar Monaten nur rote Zahlen, so heftig ist die Reaktion der Leser. Auch der heilige Gral des Grunge, Kurt Cobain, bekommt am Anfang seiner Karriere nur negative Kritiken. Erst als er international berühmt ist, erhält er die Einladung zum Exklusiv-Interview und Photoshooting. Weil Cobain beleidigt ist, trägt er zum Shooting ein T-Shirt mit dem Aufdruck «corporate magazines still suck».