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Eine absolut ernst gemeinte Checkliste für Pros und die, die es werden wollen

Überlebenstipps für Festivals

Autor(en): Mara Musat am Dienstag, 19. Juni 2012
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Die Festivalzeit hat begonnen! Alle Jahre wieder laden die Line-ups dazu ein, in die Festivalwelt mit ihren ganz eigenen Gesetzen einzutauchen. Eine Checkliste.
Die Festivalzeit hat begonnen! Wie jedes Jahr laden grandiose Line-ups dazu ein, sich ein paar Tage der Zivilisation zu entziehen und in die Festivalwelt mit ihren ganz eigenen Gesetzen einzutauchen. Eine Checkliste.

Festivals sind allseits bekannt für harte Rahmenbedienungen. Es ist ein Phänomen, dass die meisten Festivalbesucher auch bei miesem Wetter bester Laune sind, obwohl sie mitunter im Dreck zu versinken drohen.
Deshalb leben die Festivalbesucher ja auch nach ihrem ganz einfachen Motto: ,,Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung und Bierdefizit!“

Damit ihr euch voll und ganz auf die Bands konzentrieren könnt und nicht zu große Probleme mit dem Wetter habt, erklärt Festivalliebhaber Lars,  was in eurem Gepäck keinesfalls fehlen sollte:
„Die wasserfeste Kleidung steht natürlich an erster Stelle. Vor allem auf dem Southside, wo die Regentänze immer ihre Wirkung zeigen, sollten Gummistiefel, Regenmantel und Regenhose auf keinen Fall vergessen werden! Sehr wichtig ist Sonnecreme. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit auf Sonne sehr gering ist, sollte man sie unbedingt dabei haben fürs gute Feeling.“

Falls Petrus Regen, Blitz und Hagel schicken sollte und der Matsch bis zu den Knien reicht, dann ist eine Schwimmbrille auch nie verkehrt. Aber, der treue Festivalgänger kennt das immer wieder vergnügliche Dilemma: Kaum ist das erste dreifache Salto in der Luft gesprungen, ist die Regenhose zerrissen. Auch möglich: In einem schwachen Moment wird sie, in voller Überzeugung der langfristigen Vorteile dadurch, gegen sechs Dosen Bier umgetauscht. Die langweiligste Variante: Ihr habt sie als Wetteinsatz verloren.

Fazit in allen genannten Fällen: Es regnet weiter und die Regenhose ist weg. Was tun? Der langjährige Festivalgänger Simon bleibt gelassen: „Es kommt oft vor, dass Leute keine Regenhose dabei haben oder diese auf mysteriöse Weise verschwunden ist. In diesem Fall sollten verschieden-farbige Müllbeutel mit einem grellen Tape zusammen geklebt werden. Die neue Regenhose, die daraus entsteht, ist maßgeschneidert und außerdem ein echtes Designerstück.“

Sieht geil aus und hat sogar noch weitere Vorteile: Durch die grellen Farben werdet ihr schneller gesehen und geht in der Menschenmasse nicht ganz unter.

A propos Auffallen: Riesenhüte bieten mehr Schutz bei Regen, Schnee und Sonne, als zum Beispiel ein Stirnband. Gummistiefel halten Füße trocken, Alufolie vielleicht nicht ganz.

Wenn die Kleidung richtig sitzt und ihr stundenlang  beschallt werdet, kommt irgendwann mal der Zeitpunkt, wo der Magen nach Essen ruft. Wer nicht zu viel Geld an den Ständenneben den Bühnen ausgeben will, kocht wohl lieber selbst. Über DAS typische Essen für ein Festivalmuss hier wohl nicht lange diskutiert werden. Wie man Dosen-Ravioli am besten zubereiten kann, erklärt uns Simon:

„Der Gaskocher muss leider manchmal reingeschmuggelt werden, da er nicht auf jedem Festival erlaubt ist. Das ist aber zu schaffen und wenn nicht...Irgendwer hat immer einen.
Ganz praktisch zum Ravioliessen ist ein Pizzablechhalter. Damit kann die aufgewärmte Dose ohne Probleme und jegliche Verbrennungen gehalten werden.“

Wer sich mit vollgeschlagenem Magen und einigem Bierkonsum ein bisschen ausruhen möchte, braucht auch was für die Ohren! Eins steht fest: Die
anderen schlafen nie! Und auch bei den Konzerten, vor allem wenn ihr ganz vorne an der Bühne seid, kann die sehr laute Musik zu bleibenden Hörschäden führen. Außerdem ist Ohrenpfeifen einfach unglaublich nervig. Also denkt über Oropax nach, oder zumindest Taschentuch-Knöllchen, die ihr in die Ohren steckt.

Beim Aufbauen des Zeltes gibt es auch einige Dinge, die beachtet werden müssen. Die Top-Tipps von Lars und Simon dazu: „Das Zelt sollte mit vielen Heringen festgemacht werden. Wenn es geht, auch mit etwas knalligen Schnüren, die bei Dunkelheit auch sichtbar sind. Denn die meisten Festivalbesucher sind Tag und Nacht  völlig betrunken, worunter zu aller erst ihre Feinmotorik leidet. Grelle Schnurfarben helfen den Feiernden, den Slalom durch die Zeltlandschaft ohne große Verletzungen zu überstehen. Außerdem ist es einfach unangenehm, wenn nachts reihenweise Leute über euer Zelt fliegen.“

Wer ein Zelt zu spießig findet, der wurde auch schon auf Tageszeitungen schlafend gefunden. Beim Southside eine ungünstige Idee. Wir wissen ja: Es regnet IMMER.

Aber kann man ein Festival auch ernst angehen? Wir fragen beim Hausarzt und bekommen eine Liste, die hier abzutippen fast zu absurd erschien. Fast.

- kein Alkohol und keine Drogen konsumieren
- auf ausreichend Schlaf achten
- Trinkmenge entsprechend der Temperatur und der Aktivität anpassen
- auf eine entsprechende Elektrolytzufuhr achteten

Bleiben wir also wissenschaftlich:
Mit folgender Formel könnt ihr schon im Vorhinein planen, wie viel Flüssigkeit ihr braucht. Die Einheit lautet Dosen (d) und entspricht 0,5 Liter.
Zum Frühstück und den Morgen-Ravioli 1d,  vormittags zum Flunkieball (sehr beliebtes Trinkspiel auf Festivals) grob überschlagen 3d. Beim Mittagessen (wieder Ravioli?) weitere 3d.

Soweit so wissenschaftlich. Um ungefähr die restliche Tagesration zu berechnen, müssen diese d's summiert werden und der Betrag mal zwei genommen.  Dann mit der Körpergewicht(kg) multiplizieren und anschließend durch 100 teilen.

Hä?

Ach ja: Der so errechnete Wert gilt nur bei normalen Wetterbedingungen. Bei Hitze sollten es, so der Hausarzt, grundsätzlich weitere 2 Liter sein. Wie heiß es dafür aber sein muss, bleibt natürlich euch überlassen.

Bildquelle: privat/Pierre Manthe

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