Monaco Break: BRKN im Interview
Vom Architekten zum Rapper
Die Berliner Schnauze hatte absolut keine Lust, Architekt zu werden. Als Sänger und Rapper produziert er jetzt sogar noch alles selbst.
Er überspringt die 2. Klasse, kommt aufs Gymnasium, macht sein Abitur, und danach einen Bachelor in Architektur. Klingt nach einem Lebenslauf aus dem Bilderbuch, doch BRKN hat darauf keinen Bock und wird Rapper. Im Interview erzählt er von seiner neuen Vita: der Musik!
BRKN im Interview:
"Ganz egal wie, hauptsache der Song wird am Ende gut"
[0:54] Du rappst und singst nicht nur, sondern du produzierst auch selbst. Bekommst du dann manchmal auch Angebote von anderen Produzenten, die dir dann Beats schicken und du sollst was daraus machen?
Ja, schon. Ich hab auch ein paar Leute selber angesprochen. Eigentlich wollte ich nicht wieder alles selber produzieren, aber das hat dann zeitlich nicht mehr anders geklappt und so saß ich dann doch die ganze Zeit im Studio und auf einmal war das Album schon wieder fertig. Und es ist auch gut geworden, aber bei meinem nächsten Album möchte ich unbedingt auch andere Künstler mit drauf haben. Einfach damit etwas frischer Wind reinkommt. Am Ende ist für mich eigentlich nur wichtig, dass der Song gut ist. Wenn ich jetzt den Song mit jemand anderem zusammen produziere, kommt es schon manchmal vor, dass ich noch einige Änderungen vornehme und der Beat am Ende anders klingt als in der Session. Ob ich das jetzt alles selber produziere oder ich es mir jemandem produzieren lasse, ist mir egal, solange das Ergebnis gut ist.
Neues Album kommt
[2:24] Am 18.08 erscheint dein neues Album „Einzimmervilla“. Was wird anders, was bleibt vielleicht sogar gleich?
Es sind ein paar ruhigere Nummern dabei als beim Album davor. Wer aber „Kauf meine Liebe“ mochte, wird das neue Album, glaube ich zumindest, auch mögen. Vom Feeling her sind definitiv wieder ein paar Lieder dabei, die in die ähnliche Richtung gehen. Es sind aber auch ein paar neue Einflüsse dabei. Im Endeffekt könnt aber nur ihr beurteilen, wie es klingt.
Wie geht es weiter?
[4:10] Hast du dich künstlerisch schon voll und ganz gefunden oder fehlt dir selber was an deiner Musik?
Mittlerweile bin ich 26 Jahre alt und bringe mein zweites Album raus. Aber ich glaube, ich bin noch nicht ganz an meiner Schöpfungsgrenze angekommen. Ich mache keine Musik, um irgendwann mal Platz drei in den Charts zu werden, sondern ich möchte einfach das krasseste machen was überhaupt geht. Bis jetzt bin ich auf jeden Fall zufrieden, aber ich will mich jedes mal neu übertreffen. Ich weiß nicht ob man jemals da ist, wo man sein will. Wenn man irgendwo ankommt, hört man auf weiterzugehen. Und ich will einfach, dass das neue Projekt das alte immer übertrifft.
[7:20] Bei deinen Live-Auftritten spielst du viele Instrumente immer selber. Hast du dir auch mal überlegt eine Band mit an Bord zu holen?
Auf jeden Fall möchte ich irgendwann eine Band haben. Im Moment sind wir dazu allerdings größenmäßig noch zu klein. Natürlich spiele ich auch einige Instrumente auf der Bühne selbst, einfach weil es mir Spaß macht, auch mal das Mikrofon weg zu legen und mein Saxophon in die Hand zu nehmen. Der nächste Schritt ist da natürlich eine Band. Bei den Festivals haben wir jetzt zwei Backgroundsängerinnen dazu und da hoffe ich einfach, dass Stück für Stück was neues dazu kommt, bis wir eine komplett ausgerüstete Band sind.
Der Spaß steht im Vordergrund
[6:25]Du hast sogar schon mal vor Joachim Gauck gespielt. Sicher aufregend, oder?
Das ist jetzt eine ganze Weile her. Es war aber irgendwie sehr lustig. Man spielt einen Rap Song vor ungefähr 200 älteren Menschen, die einfach so gar nichts mit dieser Musik am Hut haben. Diese Menschen sind aber offen für neues und relativ leicht für Rap zu begeistern. Wir haben ja gefühlt schon überall gespielt. Sei es auf einem Straßenfest vor zehn Leuten oder sogar in einem Klassenzimmer. Wir treten immerhin schon auf seit dem ich 14 Jahre alt bin.
[9:05] Im Oktober bist du wieder hier in München. In der Veranstaltung steht „du hast übertrieben Bock Michael Jackson mäßig zu tanzen“. Kann man sich auf einen klassischen „Moonwalk“ freuen?
Bestimmt mache ich mal einen „Moonwalk“, aber so gut kann ich den gar nicht. Auf jeden Fall geht es bei meinen Konzerten aber darum das alle Spaß haben und vielleicht ein bisschen tanzen. Die Leute sollen auf ihre Kosten kommen und einfach einen schönen Abend haben. Egal wie der Tag davor war, man soll einfach Spaß haben und das Konzert genießen.