Reeperbahn Festival 2018
Was hat die Reeperbahn zu bieten?
Heute startet das Reeperbahn Festival 2018 in Hamburg. Wir haben 8 Acts für euch zusammengestellt, die ihr nicht verpassen solltet.
Dem Reeperbahn Festival fehlt etwas: Man muss sich schon sehr ungeschickt anstellen, um in eine Matschpfütze zu fallen – wer es darauf anlegt, findet vielleicht etwas Elbschlick. Stattdessen ziehen die Festivalbesucher durch die Großstadt und drängen sich in die Kneipen um Hamburgs berüchtigte Rotlichtmeile. Wirklich besonders macht das Reeperbahnfestival aber nicht sein Mangel an Dreckpfützen und Bierbongs, sondern sein Line-up: Insgesamt 600 Konzerte finden in Venues wie dem Übel & Gefährlich und der Elbphilharmonie statt. Neben einigen großen Namen wie Liam Gallagher und Metronomy stehen vor allem Newcomer auf den Bühnen, manche von ihnen zum ersten Mal in Deutschland. Da kann einem schon mal der Überblick verloren gehen. Acht neue Künstler*innen, die einen Besuch auf der Reeperbahn lohnen.
Tents
In der österreichischen Musikszene sind die drei Jungs von Tents schon lange aktiv. Bevor sie sich 2016 endlich für die Produktion ihres Debütalbums ins Studio begeben haben, war die Band aber lediglich ein DIY-Homerecording-Projekt. Zum Glück haben sie den Schritt gemacht. „Stars On The GPS Sky“ ist der erste Longplayer der Wiener Band und überzeugt mit Achtziger-affinem Synth-Lines, krachigen Post-Punk-Elementen und ordentlich viel Ironie.
Monako
Für das Projekt Monako spannen der Kanadier Sadek Massarweh und Der-Ringer-Gitarrist Jakob Hersch eine musikalische Verbindung von Montreal nach Hamburg, die sich als zeitlos-schöne Soundmasse aus schepperndem Indie und groovigem R’n’B irgendwo in einer Zwischensphäre ansiedelt.
Flut
Österreich hat dieses Jahr so einige Perlen an die Hamburger Meile geschickt. Zu den absoluten M94.5-Lieblingen zählt da natürlich die Band Flut. Irgendwo zwischen Neue-Deutsche-Welle-Zitat und innovativem Neo-Schlager-Konzept sind die fünf Retro-Liebhaber vor allem Stimmungsgaranten. Bald erscheint auch ihr Debütalbum „Global“, von dem beim Reeperbahn Festival hoffentlich der ein oder andere Track zu hören ist.
Anna Burch
Die amerikanische Songwriterin Anna Burch singt mit sorgloser Stimme sorgenvolle Songs über Liebe und das Erwachsenwerden. Mit ihren schwelgerischen, mehrstimmig gesungenen Melodien holt sie den Charme der Girlgroup-Ära der Fünfziger in den Indie Pop. Fleißpunkte für alle, die die unerklärliche Bayernfahne im Musikvideo zu „2 Cool 2 Care“ finden.
Jugo Ürdens
Warum fahren wir eigentlich von München in den Norden, um uns lauter Wiener Acts anzuhören? Vielleicht weil sie, wie Jugo Ürdens, einfach so unfassbar frisch klingen. Der Rapper singt mit viel Schmäh über seinen österreichischen Reisepass und jugoslawische Kleinwagen. Das nächste Konzert dann vielleicht in München?
Karies
Wer sich gerne Fan von Bands wie Die Nerven, Friends Of Gas oder Messer schimpft, wird mit Sicherheit auch bei dieser Band in unterdrückter Begeisterung ausbrechen und mit zurückgehaltener Freude melancholisch zum vorantreibenden Gitarrensound wippen. Karies bringen alles mit, was die deutschsprachige Post-Punk-Szene braucht: reduzierte Instrumentierung, treibender Sound und Texte mit Inhalt und Haltung.
Dives
Die letzte Band aus Österreich, versprochen! Aber diese Wiener Musikerinnen konnten wir euch einfach nicht verheimlichen: Dives haben sich mit ihrem surfigen Indiepop ein angesagtes Genre geschnappt und machen daraus mit einfachen Mitteln riesige Rockhymnen.
Goat Girl
Mit ihrem Debütalbum hat sich die Band Goat Girl aus London in sämtliche M94.5-Playlisten katapultiert. Im Gegensatz zum zurzeit eher gemütlichen Indierock aus den Staaten schreiben die Britinnen angriffslustige Texte zu lauten und dreckigen Riffs.