Anna Calvi am 1. März 2014 im Freiheiz: Ein Nachbericht.
Zwischen großen Gefühlen und roher Gewalt: Anna Calvi Live in München
Die britische Musikern Ana Calvi verzaubert mit ihrer Stimme und ihrem Gitarrenspiel das Publikum in der Münchner Freiheizhalle. Präsentiert von M94.5.
Die britische Musikern Ana Calvi verzaubert mit ihrer Stimme und ihrem Gitarrenspiel das Publikum im Münchner Freiheiz. Präsentiert wurde das ganze von M94.5.
Das Knistern von Pianoklängen. Aus den Lautsprechen im Freiheiz ertönen klassisch angehauchte Pianoklänge, das Licht ist gedimmt, die Stimmung ist aufgeladen, doch die Hauptperson des Abends lässt sich Zeit. Langsam fangen Gäste an zu tuscheln: „Wann ist es jetzt soweit“ - erste Rufe schallen durch die Halle. Nach einer knappen dreiviertel Sunde des Wartens, erleuchtet die Bühnenkulisse in einem sanften lilafarbenen Ton und Anna Calvi betritt die Bühne: Eine zierliche Frau mit goldenen Engelslocken, bewaffnet allein mit ihrer Fender Telecaster, um allen zu zeigen, dass Rock'n'Roll noch lange nicht tot ist.
Leise Gewalt
Die Britin spielt die ersten halligen Töne auf ihrer Gitarre und fängt an zu singen, auf einmal herrscht Stille im Freiheiz. Der erste Song ist "Suzanna and I" und man könnte sich fragen, wie es einer so zierlichen Person gelingt, eine derartig ungeheurige Resonanz mit ihrer Stimme zu erzeugen. Es entsteht mit ihrem Gitarrenspiel und ihrem Gesang eine Dynamik, die perfekter kaum sein könnte. Mal ist es ganz still und Anna Calvi streichelt sanft die Seiten ihrer Gitarre, im nächsten Moment mündet alles in brachialer Gewalt und Anna Calvi behandelt ihre Gitarre als wäre sie Jimi Hendrix in seiner wildesten Zeit. Dass das so gut funktioniert, hat sie auch ihren Mitmusikern zu verdanken. Die Künstlerin und ihre Band sind eine perfekt eingespielte Truppe, alles passt. Die Begleitmusiker sorgen zudem für eine wuchtige Soundkulisse, es kommen Orgeln, Synthesizer, Percussions und ein Glockenspiel zum Einsatz.
Spiel in Extase
Während ihren Songs schaut Anna Calvi sehr ernst, ja fast schon ein bisschen streng, sie ist voll und ganz bei ihrer Musik. Es wirkt fast, als hätte sie es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, den vollkommensten Ton aus ihr Gitarre und ihrer Stimme herauszuholen. Einzig zwischen den Songs, wenn das Publikum den Musikerin ihre Begeisterung durch langes Applaudieren zeigt, kommt Calvi ein Lächeln aus und sie fügt ein charmantes „thank you“ hinzu. Sie ist keine große Entertainerin, während der Show spricht sie kaum, sie spielt sich lieber selbst in Extase und das überzeugt das Münchner Publikum umso mehr. Zwischendrin speilt sie immer wieder Gitarrensoli, die denen der großen Gitarristen der Musikgeschichte in nichts nachstehen.
Einige Songs spielt sie auch ohne ihre Band, darunter auch ein Cover des David Bowie Songs „Lady Grinning Soul.“ Doch sie covert ihren „lieblings Bowie Song“ nicht einfach, sondern sie verleiht im ihre ganze eigenen Klang. Nach fast zwei Stunden und drei Zugaben schließt sie das Konzrt mit dem Song „Jezebel“ und einem schmunzelnden „Goodnight“ ab. Doch das Publikum im Freiheiz will noch mehr und hört nicht auf zu applaudieren und dann kommt Calvi nochmal allein auf die Bühne zurück und fragt: „What song should I play?“ Enige Leute rufen ihr Songnamen zu, darunter ist auch der Jimi Handrix Klassiker "Foxy Lady". Sie sagt ok „Let´s do Foxy Lady“ und stellt noch einmal ihre Gitarrenkünste und stimmliche Gewalt unter Beweis und verlässt dann endgültig die Bühne. Was zu zurückbleibt ist ein entzaubertes Münchner Publikum.