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Indie-Game des Monats

Blossom Tales: The Sleeping King

Quelle: Castle Pixel | FDG Entertainment

Blossom Tales Titelbild

Das Pixel-RPG des Münchner Publishers FDG Entertainment und Entwicklerteams Castle Pixel ist unser Indie Game des Monats April.

Ihr habt kein Geld für eine Nintendo Switch, seid aber die krassesten Legend of Zelda Fans? Auch ist euch Open-World-3D-RPG einfach zu viel? Mal wieder wie früher auf dem Super Nintendo oder dem Gameboy? Dann habe ich genau das richtige für euch: Blossom Tales: The Sleeping King ein von Castle Pixel entwickeltes Indie-Game lässt die legendäre Zeit der alten Zelda-Teile wieder auferstehen. Mit Pixeloptik sowie massenhaft Rätseln bringt es die Nostalgikerherzen zum höher schlagen.

Geschichte

Opa sitzt am Kamin im Wohnzimmer, als zu ihm seine beiden Enkelkinder Lily und Chris kommen und ihn anbetteln, dass er ihnen doch eine Geschichte erzählen soll. Als der Alte Mann wieder seine klassische Prinzenstory zu gute geben will, unterbrechen ihn sie beiden: „Die haben wir schon hundert mal gehört, wir wollen eine andere Geschichte!“ Daraufhin beginnt Opa die Story der Prinzessin Lily zu erzählen und die Kinder sind hellauf begeistert…

Quelle: Castle Pixel | FDG Entertainment
Quelle: Castle Pixel | FDG Entertainment

Wir springen als Prinzessin Lily in das Königreich der Blüten. Lily wird zu Spielbeginn zur Ritterin der Rose geschlagen. Während ihr eure Tutorialmission macht, wird der König von seinem Hofzauberer verraten und in einen ewigen Tiefschlaf versetzt. Ihr und alle Ritter des Königreichs macht euch auf Zutaten für eine Art Riechsalz zu finden, um ihn von dem Zauber zu lösen und wieder aufzuwecken. Um diese Zutaten zu finden müsst ihr das Königreich der Blüten erkunden und euch durch 4 verschiedene Dungeons, gespickt mit Monstern und Rätseln, kämpfen. Die Welt ist weitläufig und mit allerlei Nebenquests und versteckten Geheimnissen gefüllt. Die Nebenquests sind meist eher uninspirierte Botenaufgaben. „Bringe diesen Brief dahin!“ oder „Sammle 20 Pilze“. So langweilig das klingt, es hat auch einen positiven Effekt. Durch die Quests kommt man in Gebiete des Königreichs, welche man sonst vielleicht nie gesehen hätte, wenn man nur der Hauptgeschichte folgen würde. Und die Karte ist eigentlich immer voll mit versteckten Höhlen, in denen man knackige Rätsel findet. Wenn man an einen neuen Abschnitt kommt, wo nichts los ist, hat man nur noch nicht genau genug geschaut. Die NPCs sind allesamt liebevoll gestaltet und man verbringt gerne Zeit damit sich ihre Geschichten anzuhören.

Gameplay

Außer an der Geschichte unterscheidet sich Blossom Tales aber nicht wirklich von den alten Legend Of Zelda Titeln. Das Gameplay ist nahezu das selbe, es gibt am Anfang nur das Schwert und den Schild, später kommen Bomben, Pfeil und Bogen, ein Bumerang und ein Paar weitere Waffen ins Spiel. Nichts neues. Die Lebensleiste ist auch eine Ansammlung an Herzen, welche man im Spielverlauf durch das Sammeln von Herzstücken erweitern kann. Diese findet man entweder beim erkunden der Welt, oder kann sie für Münzen bei Händlern kaufen. Nichts neues. Die Münzen sind überall in der Spielwelt verteilt: In Krügen, unter gras, in Gegenern und und und. Ich habe glaube ich die meiste Zeit damit verbracht, den Rasen in Königreich Blossom zu mähen, sowie in die Wohnungen der NPCs zu gehen und alles kaputt zu machen, in der Hoffnung irgendwo Münzen zu finden. Spaßig, aber eben auch: Nichts neues.

Quelle: Castle Pixel | FDG Entertainment
Quelle: Castle Pixel | FDG Entertainment

Neu im Gegensatz zu Zelda ist, das Bomben, Pfeile und andere Waffen keine Munition haben, also begrenzt nutzbar sind, man aber eine Ausdauerleiste hat, welche mit jeder Aktion verbraucht wird. Diese lädt sich mit der Zeit wieder auf. Normale Schwerthiebe verbrauchen keine Ausdauer, alles andere schon. Das führt dazu, dass Kämpfe deutlich dynamischer werden. Auf jeden Fall eine Verbesserung, es macht das Spiel aber auch ein wenig leichter. Für jedes der Artefakte der Mainquest müsst ihr ihr euch durch ein Dungeon durchkämpfen. Diese sind gespickt mit Gegnern und Rätseln. Hier bleibt das Spiel seinem Vorbild auch im Grunde treu, kopiert aber definitiv nicht alles.

Rätsel

Die Rätsel in Blossom Tales sind der wohl interessanteste Teil des Spiels. Meistens bestehen sie aus Labyrinthen und Schaltern, welche durch eine ordentliche Portion Hirnschmalz gelöst werden können. Neben den Denkaufgaben gibt es auch Räume welche mit verschieden Fallen ausgestattet sind welche eher auf Reaktion bauen. Im Verlauf des Spiels werden diese beiden Rätseltypen auch verschmolzen, was schon zu dem ein oder anderem frustrierten Grummeln führen kann. Diese Rätsel haben es nämlich in sich.

Gegner

Neben den Einfachen Monstern und Banditen, welche man im Königreich Blossom überall findet, die mit ein Paar Schwerthieben zu besiegen sind, gibt es auch Bossgegner. Diese befinden sich immer am Ende eines Dungeons. Sie zu bekämpfen fordert den Spieler schon deutlich mehr, weil hier einfach draufhauen meistens zu nichts führt, oder gar unmöglich ist. Um sie zu besiegen muss man hinter spezielle Mechaniken kommen, welche einem nicht erklärt werden, man muss schon selber draufkommen. Die Bossgegner sind spätestens ab dem zweiten Dungeon so schwer, dass Lily schon ein zwei mal ins Gras beißt bevor man rausgefunden hat, wie man überhaupt Schaden anrichten kann. Ein häufiges Problem mit Bossgegnern in anderen Spielen ist, dass sie einfach nur super viel aushalten und damit nur Zeit und Nerven kosten. Am Ende fühlt man sich einfach nur wie ein Fabrikarbeiter, der den Obermatz einfach mit Schaden belegt hat ohne dabei sein Hirn eingeschaltet zu haben. Das kommt bei Blossom Tales auf jeden Fall nicht vor, jeder Endgegner ist ein eigenes Rätsel. Hier gilt das Prinzip „Work smarter, not harder!“


Quelle: Castle Pixel | FDG Entertainment

Grafik & Musik

Die Pixelgrafik ist ganz in dem Stil alter Super Nintendo Klassiker gehalten. Auf kleine Details wird trotzdem geachtet, was dem spiel einen liebevoll handgemachten Touch gibt. Im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten, wird eine Welt mit verschiedensten Facetten und Geschichten gezeichnet. Auch in der heutigen Grafikverwöhnten Zeit kann sich das spiel halten. Ganz auf dem Level von Pixelspielen wie Owlboy ist Blossom Tales nicht, das tut dem Ganzen aber nichts ab. Die Musik ist auch immer passend, aber nichts was man nicht schon oft gehört hat, vor allem wenn man die alten Zelda Titel gespielt hat.

Fazit

Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber das was das Spiel macht, macht es gut. Blossom Tales ist wie The Legend of Zelda vom SNES mit neuer Story und polierter Steuerung. Ein bisschen besser schaut es aus, der Schwierigkeitsgrad ist manchmal happig, aber definitiv nicht auf dem frustrierenden Niveau des Vorbilds. Sowohl für Nostalgiker und Neueinsteiger ist hier was dabei. Mit über 15 Stunden Spielzeit ist auf jeden Fall ordentlich was geboten. Und für jeden, der keinen „Gaming-PC“ hat, kann ich dieses Spiel nur empfehlen, es sollte auch auf der letzen Gurke flüssig laufen. Einen Controller sollte man aber haben, mit Tastatur wird die Steuerung vor allem in Bosskämpfen schwierig. Blossom Tales gibt es momentan nur für PC bei Steam für 15€. 

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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