Home > Online > Facebook hat deine Handynummer
Datenschutz bei WhatsApp

Facebook hat deine Handynummer

Autor(en): Aurelie von Blazekovic am Freitag, 30. September 2016
Tags: , , ,
Quelle: WhatsApp

WhatsApp Logo

Auf WhatsApp geben Nutzer privateste Informationen preis. Was bedeutet die Verknüpfung mit Datensammler Facebook genau und kann man sich wehren?

Dass Daten bei Facebook und WhatsApp nicht gerade sicher sind, weiß man eigentlich immer schon. Beide Konzerne zusammen? Das kann nichts Gutes heißen. Spätestens als man nun hörte, man müsse so schnell wie möglich in einer versteckten Funktion von WhatsApp deaktivieren, dass Daten automatisch mit Facebook geteilt würden, wurde dieses diffuse Gefühl der Unsicherheit verstärkt.

Die Frist zum Deaktivieren ist mittlerweile abgelaufen und die neuen Geschäftsbedingungen der App hat wohl kaum jemand gelesen, als er auf 'Zustimmen' drückte.

Geschäftsbedingungen? Schnell wegklicken

Doch selbst die wenigen Menschen, die sich tatsächlich die neuen Geschäftsbedingungen durchgelesen haben, konnten nur wenig Konkretes finden. Tatsächlich ist es aber so, dass Facebook dank der Übernahme nun Zugriff auf Telefonnummern der WhatsApp-Nutzer hat und diese Facebook-Konten zuordnet. In einer Pressemitteilung von Whatsapp wird das Ganze so begründet:

"Indem deine Telefonnummer mit den Facebook-Systemen verbunden wird, kann Facebook dir besser Freunde vorschlagen und dir passendere Werbung anzeigen, falls du einen Account dort haben solltest."

Kurios ist vor allem, dass die Möglichkeit, genau diese Daten nicht mit Facebook zu teilen, nur für kurze Zeit, nämlich bis zum 25. September, bestand. Nichts mehr zu machen also? Nicht ganz.

Hamburger Datenschutz wehrt sich

Johannes Caspar, der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, möchte zumindest die rund 35 Millionen WhatsApp-Nutzer in Deutschland schützen. Mit einer Verwaltungsordnung hat er Facebook ab sofort verboten, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu sammeln. Denn, dass Daten nun anders als zunächst zugesichert doch von Facebook und WhatsApp geteilt werden, ist laut Caspar "nicht nur eine Irreführung der Nutzer und der Öffentlichkeit, sondern stellt auch einen Verstoß gegen das nationale Datenschutzrecht dar".

Facebook wird das Verbot aus Hamburg wohl vorerst ignorieren, da sich die Europazentrale des Netzwerks in Dublin befindet und es sich daher darauf beruft, dass in Sachen Datenschutz irisches Recht gelte.

Eine Chance für die Konkurrenz

Ob sich Johannes Caspar gegen Facebook durchsetzen kann, wird wohl erst vor Gericht entschieden. Einen anderen, einfacheren Weg um sich vor den Datensammlern zu schützen, empfiehlt der Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen: WhatsApp löschen und zur Konkurrenz wechseln.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

mehr
M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
M218 LMU Hauptgebäude
 
Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
M94.5 Bühne @ Freiheizhalle

 

mehr
M94.5 auf Youtube

Der M94.5-Newsletter
Du willst regelmäßig News von M94.5? Dann musst nur deine E-Mail-Adresse angeben! Keine Angst, wir spamen deinen Posteingang auch nicht voll.
 
 
Die afk Familie