Facebook veröffentlicht neue App
Facebook will seine User von einer neuen App überzeugen: Paper. Der Name ist Programm. Denn die neue Benutzeroberfläche ähnelt einer Zeitung.
Facebook will seine User von einer neuen App überzeugen: Paper. Der Name ist Programm. Denn die Struktur der neuen Benutzeroberfläche ähnelt dem Aufbau einer Zeitung.
Status-Meldungen, Bilder und Nachrichten lassen sich je nach Thema in verschiedene „Ressorts“ unterordnen, sodass gezielt nach den gewünschten Informationen gesucht werden kann. Wer sich also beispielsweise für Fußball interessiert, findet Updates zu Spieler-Transfers oder die aktuelle Bundesliga-Tabelle künftig unter der Kategorie „Sport“.
Neues Design
Ergänzt wird das Ganze durch ein komplett neues, Smartphone- bzw. Tablet-freundliches Design, das starke optische Reize setzt und an herkömmliche Reader-Apps wie „Flipboard“ erinnert. Dort werden Inhalte verschiedener Quellen gesammelt, visuell aufbereitet und schließlich an die Nutzer weitergegeben. Eine Art Content-Distributionsplattform. Die Aufgabe des Users besteht lediglich darin, die Inhalte, je nach Interesse, vorab zu selektieren. Das Ergebnis: Eine eigene, personalisierte Zeitung für das Handy bzw. Tablet. Im Falle Facebook entscheiden zusätzlich Algorithmen, was der Nutzer präsentiert bekommt.
Mit Paper soll nun auch das ewige Hinunter-Scrollen im News Feed ein Ende haben. Den User erwartet ein ganz neues Nutzererlebnis. Hochauflösende Fotos, eine Vorschau-Option und Nachrichten im Vollbild-Modus. Die App will mit einem schlichten, aber klaren Design überzeugen.
Zwei in eins
Neun Monate hat das „Facebook Creative Lab“ an Paper gearbeitet. Die Innovation der neuen App bestehe in erster Linie darin, die bereits vorhanden Tools für das Teilen von Informationen und die Tools, die ein Publikum erreichen, miteinander zu kombinieren, so Produkt-Manager Michael Reckhow im Interview mit „The Verge“. „Wir waren der Meinung, [als Kunde] sollte man nicht zwischen den beiden [Angeboten] wählen müssen.“
Facebook als Nachrichtenportal
Facebook erfindet sich neu. Vom sozialen Netzwerk, das bislang darauf ausgelegt war, interpersonale Kommunikation zu erleichtern, hin zu einem Nachrichtenportal mit einer stark ausgeprägten sozialen Komponente. Das kalifornische Unternehmen verfolgt damit eine ganz bestimmte Langzeit-Strategie: Die passenden Inhalte zur richtigen Zeit liefern. Und die Menschen damit noch mehr an Facebook zu binden. Ab dem 3. Februar soll die App in den USA verfügbar sein, allerdings vorerst nur für das Apple Betriebssystem iOS. Wann Paper nach Deutschland kommt, ist noch unklar.
Paper soll nur der erste Schritt von vielen sein. Mark Zuckerberg plant, in der Zukunft eine ganze Reihe von eigenständigen mobilen Apps zu entwickeln. Frei nach dem Motto: Wie man eine Geschichte erzählt, ist genauso wichtig, wie die Geschichte selbst.