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Ich leih' meine eBooks auf Amazon!

Autor(en): Jana Lotze am Dienstag, 13. September 2011

"Bücher leih ich mir immer in der Bibliothek." Dieser Satz könnte bald der Vergangenheit angehören, denn Amazon will eine Online-Bibliothek erstellen.

Amazon sorgt für Schlagzeilen: Der Online-Buchmarkt will zur digitalen Bücherei werden. Das heißt, künftig sollen Kunden des Bestelldienstes Bücher in Form von eBooks für eine bestimmte Zeit herunterladen können. Dazu stehen aber noch Verhandlungen mit Verlagen an. Diese befürchten, dass der Verleih im Internet ihnen schaden könnte. Amazon möchte die eBooks zwar gegen Gebühr verleihen, welche zum Teil bei den Verlagen landen soll. Trotzdem sind sie der Meinung, dass durch einen Onlineverleih der Wert des Buches sinken wird. Auch die Absatzzahlen könnten nach unten gehen. Bibliotheken sind von Amazons Idee ebenfalls nicht angetan. Die Anzahl der Mitglieder könnte zurückgehen.

Ein anderer Aspekt ist, dass die Verlage für die Herausgabe eines Buches nicht mehr zwingend benötigt werden. Denn Amazon geht noch weiter: Bereits seit April bietet das Unternehmen in Deutschland einen Direkt-Veröffentlichungs-Service an, mit dem man auch ohne Verleger veröffentlichen kann. Bestes Beispiel für ein solches Verfahren ist der deutsche Bestseller-Autor Markus Albers. Er bot 2010 sein Buch „Meconomy“ ausschließlich im Internet zum Verkauf an. In Deutschland läuft das Projekt Internetbuch gerade erst so richtig warm. In den USA hingegen verkauft Amazon mittlerweile mehr elektronische Bücher als „normale Bücher“. Es ist davon auszugehen, dass Amazon durch das Vorhaben, eBooks zum Verleih anzubieten, eine Marktlücke schließen will.

Praktisch ist der Verleih im Internet auf jeden Fall. Man muss nicht mehr in der Bibliothek nach Buchtiteln suchen, sondern gibt es einfach in der Suchmaske ein. Nach dem Download hat man ein elektronisches Buch auf dem Computer, das man nicht selbst wieder zurückbringen muss. Es wird nach der Leihfrist von Amazon zurückgenommen.  Für faule Leute mag das eine praktische Alternative sein. Wer jedoch beim Lesen nicht auf den Monitor schauen will und gerne etwas dabei in der Hand hat - für den ist und bleibt die Bibliothek die beste Anlaufstelle, um sich Lesestoff zu besorgen.

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