Seit Anfang September fliegt das Ei wieder über die 120-Yard-Felder in den USA. Der Grund: Die NFL-Saison hat angefangen. In der virtuellen Welt, konnte man bei "Madden 16" bereits knapp zwei Wochen früher mit Tom Brady, Marshawn "Beastmode" Lynch und Co. die Jagd auf den Super Bowl L starten.

Wir haben den Sport-Klassiker aus dem Hause "EA Sports" genauer unter die Lupe genommen und ihn auf Herz und Nieren getestet. Nach einem Monat vor der Konsole, fällen ein Neuling und ein NFL-Maniac ihr Fazit zu "Madden 16".

Der Madden-Neuling

Das ist ja gar kein Fifa! Denkt sich jemand, der sein Leben lang nur Fifa oder Pro Evolution Soccer spielt und das erste Mal Madden NFL 16 zu Gesicht bekommt. Liegt daran, dass es auch andere Sportarten außer Fußball gibt und demnach auch Videospiele über andere Sportarten.

Madden ist aber gar nicht so anders als EAs Fußballsimulation, denn Madden ist auch eine Fußballsimulation von EA. Nur eben über den amerikanischen Fußball (Football). Und mit einem Ei als Ball. Und mit anderen Regeln. Und mit einer ganz anderen Spielweise: Taktik für den nächsten Spielzug auswählen, American Football tatsächlich spielen, wieder Taktik, wieder tatsächlich spielen - bis zum Touchdown oder bis es keine Versuche mehr gibt. Ballbesitzwechsel und das ganze von vorne. Madden ist also ein wenig wie Schach nur ohne Würfel. (Zitat: Lukas Podolski aka Jan Böhmermann, nach M94.5-Informationen kein American-Football-Experte.)

Ein mit Vorliebe Fußballsimulationen spielender Spieler (ich) hat FIFA - nur anders - erwartet, bekommt aber die Erkenntnis, dass es mehr als Fußball (Soccer) gibt, und zwar Fußball (Football). Fühlt sich anfangs etwas wie ein rundenbasiertes Strategiespiel an, von dem man überhaupt keine Ahnung hat.      

  ^{Ein Spielzug aus dem umfangreichen Madden-Playbook. Quelle: M94.5 | Ron Stoklas}

Der Madden-Maniac

Präsentation: Grandios! Grafik: Sehr gut! Atmosphäre und Fernsehübertragungsstil: Mal wieder super umgesetzt! So kurz und knapp, könnte man die neueste Ausgabe der Kultreihe "Madden NFL" zusammenfassen - könnte, denn wir wollen uns die neue Ausgabe der Madden-Reihe einmal genauer ansehen.

Das Spiel

Offense und Defense wählen ihre Spielzüge aus und los geht's! An diesem Spielprinzip hat sich seit Jahren nichts geändert - und das ist auch gut so! Doch bei Madden 16 handelt es sich keinesfalls um eine grafisch aufgehübschte Version des Vorjahresmodels. Neben Anpassungen bei der KI, welche einem deutlich bessere Mitspieler und Gegner aufs Feld zaubert, wurden auch Veränderungen am Gameplay durchgefürt.

Im Fokus: Die Pass- und Catch-Engine. Allein dem Quarterback, bieten sich durch fünf verschiedenen Pass-Varianten zahlreiche Optionen, den Ball erfolgreich zu einem Receiver zu bringen. Die Steuerung ist dabei um einiges präziser, könnte jedoch zu Beginn etwas ungewohnt für Madden-Veteranen erscheinen.

^{Gute Receiver können auch in schwierigen Situationen den Ball kontrollieren. Quelle: M94.5| Ron Stoklas}

Ein guter Wurf bringt jedoch nichts ohne einen Receiver, der das Ei fängt. Dafür stehen bei Madden 16 drei verschiedenen Catch-Varianten zur Auswahl, die direkten Einfluss auf den weiteren Verlauf des Versuchs haben. Wählt man den konservativen Catch, kontrolliert der Receiver den Ball recht einfach, macht aber kaum noch Raumgewinn. Man kann sich auch für einen Lauf-Catch entscheiden, wobei nach dem Fangen noch einige Meter herausgeholt werden können. Am riskantesten ist der Aggressive-Catch, mit dem man sich bei hohen Bällen durchsetzen kann, auch wenn man von einem Defender gut gedeckt ist.

Grafik und Spielgefühl

Spielzüge, die fast in TV-Qualität in verschiedenen Perspektiven wiederholt werden, Zusatzsequenzen, die das Spielgeschehen ausschmücken und extrem realistische Stadien (Fans, Fernsehteams und Maskottchen inklusive). Madden liefert eine nahezu perfekte Optik.

^{Imposanter Blick in das Stadion bei Madden 16. Quelle: M94.5 | Ron Stoklas}

Damit noch nicht genug: Man kann sich auf ein regelrechtes Statistik-Feuerwerk mitten im Spiel freuen. Alles in allem bekommt man genau das geliefert, was das Footballer-Herz begehrt.

Soundtrack

Musik hat bei "EA"-Titeln traditionell einen gehobenen Stellenwert - vor allem für die Fans. Entsprechend groß ist Jahr für Jahr die Vorfreude auf die neuen Playlists der einzelnen Titel. Wer jedoch meint, die beste Ingame-Playlist bei FIFA zu finden, sollte einmal einen Blick auf das Pendant von Madden wagen. Diese ist nicht nur ebenbürtig, sondern gefühlt sogar einen Tick besser!

insgesamt 30 Tracks befinden sich auf dem Soundtrack von Madden 16, Darunter Songs vvon Künstlern wie James Bay - einer der M94.5-Geheimtipps für 2015 - oder Robert DeLong (auch den Herrn kennt ihr aus unserem Programm). Genug Musikvielfalt, um nicht schon nach wenigen Gameszessions gelangweilt zu werden.

Fazit

Mit Madden 16 hat man die beliebte Footall-Reihe sicherlich nicht neu erfunden, aber man hat es schon ein Stück weiterentwickelt. Neben den spielerischen Verbesserungen, überzeugt vor allem der grafische Auftritt von Madden.

Und für alle, die immer noch keinen Grund sehen, wenigstens einen kleinen Blick auf Madden 16 zu werfen ein kleiner Fun-Fact am Rande: Madden NFL ’94, Vor-vor-vor-...-Gänger der neuesten Version, war das erste Spiel, welches den langjährigen Werbeslogan „EA Sports - It’s in the Game“ verwendete.

Wir haben Madden 16 auf der PS4 getestet. Erhältlich ist es für PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One.