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Mass Effect: Andromeda

Autor(en): Constantin Rebouskos am Freitag, 21. April 2017
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Quelle: M94.5

Ingame Screenshot Iceplanet

Der neuste Teil der Beliebten Mass Effect Reihe Mass Effect: Andromeda ist endlich da. Aber bleibt die Magie der alten Spiele?

Vor zehn Jahren kam der erste Titel der Mass Effet Reihe des Entwicklerstudios Bioware raus.
Mit ihm begann die Story um Commander Shepard und die Reaper. Für jeden dem das jetzt gar nichts sagt, kein Problem. Die Story von Mass Effect: Andromeda hat nämlich gar nichts mehr mit der Geschichte der alten Trilogie am Hut. Die alte Geschichte wird, wenn überhaupt nur mal am Rande erwähnt, und dafür muss man schon genau aufpassen. Ihr seid Teil der Andromeda Initiative, ein Haufen Kolonisten welche die Milchstraße während der Geschehnisse von Mass Effect 2 verlassen haben. Das war vor 600 Jahren, die ihr gemütlich tiefgekühlt verbracht habt. Eure Ankunft in der neuen Galaxie verläuft alles andere als geplant. Die Planeten welche ihr als goldene Welten auserkoren habt, sind alles andere als bewohnbar. Obendrauf sind die ersten Aliens auf die ihr trefft nicht gut auf euch zu sprechen, um es milde auszudrücken. Die Kett, wie sie heißen, wollen auf den ersten Blick nichts anderes als euch an den Kragen. Auf den zweiten und dritten Blick auch, was ihr eigentliches Ziel ist wird euch erst sehr spät erklärt. Obendrauf stirbt gleich am Anfang euer Vater. Der war der „Pathfinder“ welcher euch in die neue Welt leiten sollte, und macht euch kurzerhand zu seinem Nachfolger. Das das ganze so nicht geplant war wird spätestens klar als ihr and der neuen Basis aller Kolonisten ankommt, dem Nexus. Goldene Welt futsch, Pathfinder futsch und jetzt steht da nur so ein Jungspund, welcher als vermeintliche Notlösung in die Rolle des Pathfinders gerutscht ist. Das Vertrauen in euch ist auf jeden Fall nicht groß.

Die Aliens

Nach diesem etwas lang gezogenen Einstieg beginnt der eigentlich Teil des Spiels. Ihr macht euren Job und der ist: andere Planeten finden, auf denen sich die Menschen und andere Bewohner der Milchstraße, wie die Asari, Turianer, Salarianer und Kroganer ansiedeln können. Diese Alien-Rassen sind schon aus den alten Mass Effect Teilen bekannt, in der Andromeda Galaxie trefft ihr aber auch auf neue. Auf der einen Seite trefft ihr auf die fiesen Kett, die euch das Fell über die Ohren ziehen wollen. Auf der anderen Seite die misstrauischen, aber freundlichen Agara, welche mit euch zusammenarbeiten. Wer denkt, das in einer neuen Galaxie alles anders ist, der wird enttäuscht sein, besonders kreativ war Bioware bei dem Design der neuen Aliens nicht, es sind eigentlich Menschen, die ein bisschen anders ausschauen.


Die Agara Aliens Quelle: M94.5

Die Crew

Um eure Mission zu erfüllen bekommt ihr euer eigenes Schiff und eine eigene Crew. Ein Paar Crewmitglieder, die Menschen habt ihr gleich von Anfang an, auf den Rest, trefft ihr im Verlauf der ersten paar Missionen. Das Finden der Crewmitglieder geht in Mass Effect Andromeda ziemlich schnell, nach den ersten 5 Stunden seid ihr eigentlich komplett. Eure Teammitglieder sind einer der wichtigsten Teile des Spiels, ihr geht zusammen auf Missionen, oder freundet euch mit ihnen an, und ganz besonders wichtig, ihr könnt sie alle verräumen. Anmachen könnt ihr eigentlich jeden, ob es klappt, hängt davon ab wie ihr euch anstellt und ob der andere an eurem Geschlecht interessiert ist. Im Gegensatz zu den alten Teilen sind Homosexuelle Beziehungen jetzt auch unter Männern möglich. Eure Anmachsprüche sind in den meisten Fällen aber eher Plump, wie in einem schlechten Pornofilm.


Konversationen Quelle: M94.5

Mit eurer Crew begebt ihr euch aber nicht nur auf romantische Abenteuer. Sobald ihr auf einem Planeten landet wählt ihr euch zwei von ihnen aus und geht auf Erkundungstour. Je nachdem wen ihr mitnehmt, habt ihr deren verschiedene Kräfte und Waffen an eurer Seite. Wirklich kontrollieren könnt ihr eure Truppe aber leider nicht mehr, dieses Feature aus den alten Mass Effect Spielen wurde von den Entwicklern leider dem in den Biomüll geworfen. Obendrauf reden eure Kollegen über den gesamten Spielverlauf auf euch ein, was einem nach einiger Zeit gehörig auf die Nerven geht, da man das Gerede nicht ausschalten kann.

Ryder(in)

Aber was eure Kollegen nicht schaffen, das schafft ihr gleich zwei mal. Gegen Pathfinder Ryder bewegt sich Commander Shepard wie ein alter Mann. Mit Jetpack und Dash ausgestattet flitzt und springt ihr durch durch die Kämpfe. In den früheren Mass Effect Spielen, war das Kämpfen in den meisten Fällen eine lästige Zwischensequenz in welcher man ewige Horden an Gegnern aus der Deckung abschießt. Das alte Deckungssystem gibt es zwar noch, es ist aber immerhin nicht mehr die einzige Art in bewaffneten Konflikt zu treten und definitiv die langweiligste. Taktisch wurde das Kampfsystem ein bisschen vereinfacht, ihr könnt jetzt nur noch 3 verschiedene Kräfte per Hotkeys verwenden, zugunsten eines deutlich dynamischeren Gameplays.

Bei der Charaktererstellung müsst ihr euch nicht mehr am Anfang des Spiels auf eine Klasse festlegen, sondern könnt diese, jetzt Profile genannt, nach Lust und Laune austauschen. Zum Beispiel als Soldat um den Gegnern frontal einzuheizen, oder als Infiltrator, um euch heimlich anzuschleichen und sie Präzise auszuschalten, jedes Profil bringt seinen eigenen Spielstil mit sich.


Profile Quelle: M94.5

Neben den Profilen kann man nach Levelaufstieg auch noch Fertigkeitspunkte verteilen, diese sind aber fest, nach der Auswahl. Man kann sie zwar auf dem Schiff zurücksetzen, das wird aber mit jedem mal teurer. Mit ihnen könnt ihr entweder neue Fertigkeiten lernen und verbessern, oder sie mit individuellen Effekten erweitern. Die Auswahlmöglichkeiten sind enorm, deutlich mehr als in den Alten Teilen der Serie, und trotzdem nicht nur langweilige Prozenterhöhungen. Jede Fertigkeit hat verschiedene Zweige, welche die Art ihrer Wirkung verändern.


Fertigkeiten Quelle: M94.5

Auch die Crewmitglieder erhalten bei Levelaufstieg Punkte, die Auswahlmöglichkeiten sind dort aber deutlich geringer.

Open World RPG und so

Der größte unterschied von Mass Effect Andromeda zu seinen Vorgängern ist, dass ihr euch nicht mehr linear an einem Handlungsstrang entlanghangelt, sondern hinfliegen könnt wohin ihr wollt und euch frei nach Lust und Laune auswählen könnt was ihr denn so machen wollt. Open World RPG also. Nachdem sogar Nintendo die alten Klassiker Zelda und Mario zu einer offenen Welt umwurstet, jetzt auch Bioware. Dass das aber nicht immer ein gutes Spiel macht, hat man schon des öfteren gesehen. Was helfen einem alle Nebenmissionen der Welt, wenn sie eigentlich keinen Sinn machen, sondern nur da sind um die Zeit des Spielers zu verschwenden. In Mass Effect: Andromeda hat jeder Planet, auf dem man eine Kolonie baut ein Prozentleiste, welche die Lebensfähigkeit dieses Planeten darstellt.

Diese wird mit jeder Mission langsam aufgefüllt. Dank dieses Systems macht auch die kleinste Popelmission Sinn, denn du hilfst ja deinen Bewohnern. So hat sich das jedenfalls Bioware wohl gedacht. In der Praxis ist das auch nicht mehr als eine gepimpte Spielfortschrittsleiste. Die Missionen machen trotzdem in den Meisten Fällen Spaß, wenn sie auch nicht immer sonderlich kompliziert sind.

Technische Umsetzung

Der große Kritikpunkt an Mass Effect Andromeda waren die vollkommen asynchronen Gesichtsanimationen, welche jede der Gesprächsequenzen zu einer schlecht geschauspielerten Seifenoper gemacht haben. Am 04.04.2017 kam der Patch 1.05, welcher diese Probleme deutlich verbesserte. Einen Vergleich könnt ihr in diesem Video sehen:

Grafikmäßig ist das Spiel ansonsten Top. Die Frostbite Engine leistet gute Dienste und zeichnet wunderschöne Landschaften, fulminante Explosionen und flüssige Animationen. Die Welten von Mass Effect Andromeda sind eine Augenweide.


Wunderschöne Welten Quelle: M94.5

Fazit

Mass Effect Andromeda ist alles in allem ein Spiel mit unglaublich viel Potenzial und auch guten Ideen. Nichts ist wirklich schlecht an diesem Spiel. Nichts ist wirklich herausragend gut. Die Story ist OK, hinkt aber hinter den Vorgängern her. Das Gameplay hat einen großen Schritt nach vorne gemacht und ist deutlich besser als in den Vorgängern, aber ist dennoch nicht auf dem Level anderer ähnlicher Spiele wie z.B. The Division. Für jeden, der sich lange nach einem neuen Mass Effect gesehnt hat is es aus jeden Fall eine gelungene Neuauflage der Serie. Es kann sich im großen und ganzen gut mit seinen Vorgängern messen, wirklich besser ist es aber nicht geworden. Mass Effect: Andromeda wurde von mir auf PC gespielt. Man kann es auf Origin kaufen oder aber auch für eine Xbox oder Playstation Konsole erwerben.

Platte des Monats

Conor O'Brien zeigt mit The Art of Pretending to Swim, dass Indie-Folk auch im Jahr 2018 noch spannender klingen kann, als man das von diesem Genre erwartet hätte. Das vierte Album der Villagers vereint, was eigentlich widersprüchlich wirkt: Folk mit R'n'B und Experimentierfreude mit Zugänglichkeit. 

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M94.5 präsentiert
Donnerstag, 18. Oktober, 18 Uhr
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Munich Rocks!
Donnerstag, 18. Oktober 2018
 
Freitag, Samstag: 19./20. Oktober
 
Neuhauser Musiknacht
Samstag, 27. Oktober 2018
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