Der Münchener Publisher FDG Entertainment ist kein Unbekannter bei M94.5. Schon letztes Jahr hatten wir sie an ihrem Stand auf der Gamescom besucht und von ihnen berichtet.

Ein kurzer Rückblick: Damals hatten sie sich einen Platz im „Indie-Arena-Booth" gesichert, dem Sammelplatz für Indie-Games auf der Gamescom. 2015 hatten die Münchener zwei Spiele im Gepäck: Das Rätselspiel Verge und der Mega-Man-Klon Venture Kid. Letzteres lockt die Spieler mit seinem Retrocharme, das andere überzeugt durch Rätsel, die im entferntesten Sinne an das glorreiche Portal erinnern.

M94.5-Gamefreunde in Köln: Laut Indie Gamescom

Seitdem hat sich viel getan. Venture Kid und Verge sind immer noch nicht auf dem Markt und FDG ist dieses Jahr nicht im Indie-Arena-Booth vertreten. Dennoch ist es schon jetzt eine richtig erfolgreiche Gamescom für die Publisher. Hier der Grund dafür:

Blossom Tales: The Sleeping King 

Das Adventure Spiel, das stark an die alten Zelda-Titel erinnert, soll eines der ersten Spiele von FDG auf der Gamingplattform Steam werden. Auf der Gamescom ist es für Besucher zwar noch nicht spielbar, aber wir durften es bei einem Exklusiv-Termin anzocken und können verstehen, was Projekt Manager Joannis Xenakis an dem Spiel so interessant findet:

„Gerade wenn man sich die aktuellen Zelda-Spiele, wie „A Link Between Worlds“, anschaut, dann sieht man welchen Weg Nintendo gegangen ist. Blossom Tales zeigt eine Alternative, wie sich Zelda hätte entwickeln können.“

Das Spiel zweier amerikanischer Entwickler (Castle Pixel) sollte ursprünglich über die Crowdfunding-Seite Kickstarter finanziert werden, scheiterte aber. Bei FDG Entertainment verfolgte man bereits die Kickstarter-Kampagne und war überzeugt von dem Projekt, so dass sie den Entwicklern anboten, das Spiel zu publizieren.

Mittlerweile ist das Spiel fast fertig, soll entweder Ende 2016 oder Anfang 2017 erscheinen und wird die Spieler gerade durch seine Geschichte in der Geschichte in den Bann ziehen: Es geht um einen Großvater, der seinen zwei Enkelkindern ein Märchen erzählt, das man dann spielen darf. Da die Enkel sich immer wieder in die Handlung einmischen und sich nicht über alle Details einig sind, hat man als Spieler die Möglichkeit kleinere Entscheidungen zu treffen und damit das Spielerlebnis zu individualisieren. Wir sind uns sicher, der Titel hat Potential ein richtig gutes Spiel zu werden.

Projekt-Manager Joannis Xenakis von FDG Entertainment mit Blossom Tales. Quelle: M94.5

FDG am Xbox-Stand

Allerdings kommt es dieses Jahr auf der Spielemesse noch besser für FDG Entertainment. Das Mobile-Game Oceanhorn, sowie die Neuauflage des japanischen Klassikers Monster Boy sollen für Xbox One und Playstation 4 erscheinen. Und Microsoft zeigt sich begeistert von beiden Spielen. An ihrem Xbox-Stand auf der diesjährigen Gamescom haben sie beide Games für ihr Format ID@Xbox (Indie Developer @ Xbox) ausgesucht. In einem speziellen Anspielbereich kann man sowohl Oceanhorn, als auch Monster Boy und eine Hand voll anderer Indie-Spiele ausprobieren.

Die Spiele bei ID@Xbox auf der Gamescom 2016. Quelle: M94.5

Gleich zwei Titel bei einem so großen Stand, wie dem von Xbox, ist schon eine große Sache und bedeutet natürlich auch deutlich mehr Aufmerksamkeit, aber gerade Monster Boy schaffte es noch mehr in den Fokus zu rücken. Die Gamingspezialisten von Rocket Beans TV haben sich das Spiel, das von den französischen Entwicklern von Game Atelier kommt, in ihre Gamescom-Sendung geholt. Und damit erntete es einiges an positiven Reaktionen, vor allem auf Twitter:

"Monster Boy" überzeugt mich bei @TheRocketBeans. Wird gekauft. @FDG_Games #beanscom #gamescom2016 #rbtv pic.twitter.com/Tlwb6uHJX6

— MuckMuck (@ichbinmuckmuck) 18. August 2016

so dudes wie dem eben mit dem Monster Boy Relaunch, die mit Leidenschaft über ihr Spiel reden, mag ich die #Gamescom. #rbtv

— Hansias (@gorgfan) 18. August 2016

Wenn die Gamescom-Geschichte von FDG Entertainment so weiter geht, müssten sie eigentlich nächstes Jahr schon ihren eigenen Stand in einer der großen Hallen haben, meinte Joannis Xenakis scherzhaft im Gespräch. Aber selbst, wenn man auf dem Boden der Tatsachen bleibt: bisher scheinen die Münchener die Bühne der Gamescom ideal für sich auszunutzen. Die Gamescom ist auch für kleine Cinderella-Geschichten gut.

Gamescom 2016: Wo die Indie-Entwickler wohnen