187 Datensätze. 187 Falschmeldungen über Flüchtlinge: Seit ihrer Onlineschaltung am 8. Februar baut die Webseite Hoaxmap die Vorurteile über Migranten ab. Ziel: Die Spannungen zum Thema Einwanderung in Deutschland zu lockern.

Die falschen Gerüchte mit einer Karte denunzieren

Das Konzept der Homepage ist sehr einfach: Auf einer eingebauten Google Maps-Karte Deutschlands zeigen gelbe Punkte, in welchen Orten Gerüchte über Flüchtlinge entstanden sind.

Widerlegte Flüchtlingsgerüchte um München. Screenshot Hoaxmap.org

Die meisten kommen aus den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook und sind Kategorien zugeordnet: Religion, Vergewaltigung, Diebstahl… Es gibt fast genauso viele Bereiche wie Falschaussagen. 

Ein Engagement gegen Xenophobie

Die Idee der Map kam von der 30-jährigen Entwicklerin Karolin Schwarz, als sie noch in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Leipzig arbeitete. Jeden Tag wurde sie mit harten Kritiken und Gerüchten gegenüber Migranten konfrontiert und sehr berührt. Im Netz ärgerte sie sich täglich über die rassistischen Tweets und Posts. Es war Zeit zu handeln.

Ich hab gehört, dass…

Mit wenigen Mausklicks findet man unerhörte falsche Gerüchte: Wer wusste nicht, dass die Geflüchteten 2000 Euro im Monat bekommen, dass die Deutschen Wohnung und Arbeit wegen der Unterbringung von Geflüchteten verlieren? In Fürstenfeldbruck wäre sogar eine Lidl-Filiale wegen Diebstählen jetzt geschlossen.

Weitere dementierte Gerüchte gibt es auch deutschlandweit: Bordell-Gutscheine für Flüchtlinge, Vergewaltigungen, Verteilung von Handys in den Flüchtlingslagern oder Beschädigung von Grabsteinen sind nur ein paar Beispiele. Laut Karolin Schwarz ist die Liste leider noch lang und soll noch weiter ausgefüllt werden.