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FIFA-Profi im Interview

Schule oder Real Life gehen vor!

Autor(en): Ron Stoklas am Dienstag, 19. Mai 2015
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Quelle: M94.5 | Ron Stoklas

Daniel Butenko war der einzige Deutsche beim Finale des FIFA Interactive World Cup in München.

Daniel Butenko ist erst 15 Jahre alt, beim Spiel "FIFA" gehört er aber zu den besten Spielern des Landes. Bei der WM in München war er für Deutschland am Start.

Die Elite des eSports zu Gast in München: Vom 17. bis 19. Mai findet in der bayerischen Landeshauptstadt das Grand Final des FIFA Interactive World Cup, der offiziellen Weltmeisterschaft von FIFA und EA, statt. Der einzige deutsche Vertreter, Daniel Butenko, war dabei eine kleine Sensation: Der erst 15-Jährige setzte sich beim deutschen Ausscheidungsturnier gegen die deutsche Elite durch und qualifizierte sich für die Endrunde in München.

Beim Finale knapp gescheitert

Anders als beim deutschen Qualifier musste er sich bei seinem ersten Grand Final bereits in der Gruppenphase geschlagen geben. In Gruppe A waren die Gegner zu erfahren und stark für den 15-Jährigen, der außerdem Pech im Abschluss hatte. Am Ende stand für den Schüler der vierte Platz zu buche, nur einen Punkt hinter dem möglichen Viertelfinale.

Die Gruppenphase der Finalspiele des FIFA Interactive World Cup vom 18. Mai hier im Re-Live

Wir haben ihn beim Finale getroffen und mit ihm über den Mix aus Schule und Zocken, seinen Erfolg bei der Qualifikation und das Gefühl als Gastgeber der Weltmeisterschaft gesprochen:

Mit 15 bei der WM - ein geiles Gefühl!

M94.5: Die deutsche Elite hast du beim Qualifikationsturnier in Köln im März überrumpelt. Kannst du dich noch an den Moment erinnern, als du gewonnen hast?

Daniel: Ich hab das erst gar nicht realisiert und saß vollkommen perplex da. Ich wusste nicht wohin. Jeder hat mich angeschrieben und mir zum Sieg gratuliert - das war echt heftig. Ich hab wirklich nicht kapiert, was los war. Und jetzt stehe ich hier und bin bei der Weltmeisterschaft.

Beim Grand Final des FIFA Interactive World Cup hat es jetzt nicht ganz geklappt. Gibt es trotzdem etwas Positives?

Es war ein fantastisches Gefühl. Vor allem mit 15 Jahren der einzige deutsche Repräsentant unter den ganzen erfahrenen Profis zu sein ist schon ein geiles Gefühl.

Mit deinen 15 Jahren bist du der mit Abstand Jüngste beim Finale - kann man sagen, dass es so etwas wie die "Lernphase" war und beim nächsten Mal soll es dann um mehr gehen?

Ja klar! Es war auf alle Fälle eine tolle Erfahrung und ich werde natürlich probieren in den nächsten Jahren wieder hier zu sein. Ich habe ja noch ein paar Jahre vor mir.

Heimspiel für Butenko

Du kommst aus Neumarkt-Sankt Veit, damit war das Finale hier in München ja ein richtiges Heimspiel für dich.

Es ist schon ein geiles Gefühl der "Gastgeber" zu sein, aber im Ausland wäre es natürlich mit ein bisschen Urlaub auch cool gewesen. Aber Gastgeber in der Heimat zu sein ist einfach schön - vor allem können die verschiedenen internationalen Spieler dann unsere Stadt sehen. Ich liebe es einfach hier zu sein.

Bei den internationalen Spielern sind vor allem die Franzosen sehr stark mit vier Spielern vertreten.

Wahrscheinlich haben die Franzosen sehr gutes Internet für die Online-Qualifikationen (lächelt). Nein, die spielen einfach sehr gut, sonst wär man hier nicht dabei.

Du bist hingegen der einzige Deutsche.

Es hat Vor- und Nachteile zu sein der einzige Deutsche zu sein. Einerseits ist es schon was der einzige Spieler aus Deutschland mit gerade einmal 15 Jahren zu sein, aber es wäre schon geil gewesen, wenn noch einer hier wäre. Dann könnte ich nämlich mit dem die ganze Zeit quatschen.

Am Controller gehört Daniel bereits jetzt zu den Besten der Welt.

Schule und Real Life gehen vor!

Anders als bei den Kollegen hier geht's für dich ja noch zu Schule. Wie kombinierst du das?

Naja, wenn man eine konstante Leistung bringen will, sollte man eigentlich so vier, fünf Spiele am Tag spielen. Bei mir ist es jetzt nicht so das Ich jeden Tag zwei Stunden zocken muss. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich ein Naturtalent bin, ich muss natürlich schon hart trainieren, aber Schule oder dieses Real Life gehen natürlich vor. FIFA ist halt ein Hobby.

Jan "Snijder" Zimmermann und andere deutsche Top-FIFA-Player spielen für größere eSport-Teams - wie sieht es den bei dir aus? Bisher warst du ja für keine Mannschaft aktiv.

Ich habe jetzt in der letzten Woche bei MeetYourMaker unterschrieben.

eSport-Profi Jan „SnEijDeR“ Zimmermann im M94.5-Interview: „Ich wollte Herausforderungen“

Gibt's dann schon einen Plan für dich in der anstehenden Zeit?

Ich werde auf alle Fälle weiter hart trainieren - natürlich auch noch in FIFA 15. Und dann werde ich mir sofort FIFA 16 besorgen und da gleich anfangen heftig zu trainieren und mich auch für verschiedene Events anmelden. Ich werde auch mit dem aktuellen deutschen ESL-Meister Benedikt 'SaLz0r' Saltzer trainieren der bei uns im Team ist. Und dann hoffe Ich das ich mich weiterentwickel.

Mit Mirza Jahic hast du einen anderen amtierenden deutschen Meister (Virtuelle Bundesliga) im Finale des Qualifikationsturniers besiegt. Ist es für den Zuschauer, bei den vielen verschiedenen Ligasystemen, vielleicht schwer die einzelnen Ligen und ihre Stärke einzuschätzen?

Es ist schon ein hartes System, das man erst einmal durchblicken muss. Die Weltmeisterschaft hier würde ich aber schon eine Stufe stärker einschätzen als die virtuelle Bundesliga oder das EPS-Finale (gemeint ESL Pro Series).

Und abseits des virtuellen Rasens - gibt's da auch ein Lieblingsteam bei dir?

Na klar: Bayern München! Ich wohne in Bayern und bin schon seit ich ein kleines Kind bin FCB-Fan.

 

Die Halbfinalspiele und das große Finale des FIFA Interactive World Cup finden am 19. Mai ab 18 Uhr im Münchner Volkstheater statt. Tickets kosten 10 Euro - alternativ kann man sich das Event auch live im Stream auf dem Youtube-Kanal der FIFA mit englischem Kommentar ansehen.

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