Big Brother hat es vorgemacht. Fast nichts blieb in der TV-WG unentdeckt. Die Kameras hielten in der Dusche, beim Schlafen oder beim heimlichem Schäferstündchen mit dem Mitbewohner drauf. Tim den Besten und Nicolaas Veul gehen mit ihrem Livestream „Super Stream Me“ noch einen Schritt weiter. Sie werden nicht nur rund um die Uhr überwacht, sondern eine Statistik zeigt auch Herzfrequenz,  Alkoholkonsum und Masturbationsaktivitäten der Männer an.

Nicht das erste fragwürdige Experiment

Die Männer haben den Selbstversuch gestartet um später mit den Aufnahmen einen Dokumentarfilm zu erstellen, der im November in einem niederländischen Fernsehsender ausgestrahlt werden soll. Inspiriert wurden sie von den Dokumentarfilmen „Super High Me“ und „Super Size Me“, in denen sich bereits andere Filmemacher  der Wirkung von extremen Cannabis- beziehungsweise Fastfoodkonsum ausgesetzt haben.

Paranoia und Heulattacken

Schon in diesen Filmen wurde klar, dass derartige Selbstexperimente für Körper und Seele belastend sein können. Nachdem Tim und Nicolaas ihr Experiment in den ersten Tagen noch eher locker genommen und ihren Alltag weitergelebt haben, merken sie jetzt in der zweiten Woche, auf was sie sich eingelassen haben. Beide leiden unter Heulkrämpfen und werden deshalb auch psychologisch überwacht. Auf Twitter posteten sie: "Langsam werden wir verrückt. Das ist was das Experiment mit uns macht."

In Gespräch mit seinem Psychologen erklärt Tim: „Ich merke erst jetzt, was wir tun, und dass es eine Menge kaputt machen kann". Ein Diagramm auf der Website des Livestreams hält die Zuschauer über alle Gefühlszustände der Beiden auf dem Laufenden. Zur Zeit wechseln sich depressive Verstimmungen und paranoide Schübe ab.

Jeden Tag beantworten Tim und Nicolaas Fragen zu ihrem Gefühlszustand. Foto: Screenshot M94.5

Fangemeinde fiebert mit

Ans Aufgeben denken die beiden Männer noch nicht, denn sie werden von ihren Fans per Facebook und Twitter tatkräftig unterstützt und aufgemuntert. Alle Interessierten können den Livestream noch bis Mitte September auf der Website des niederländischen Rundfunksenders „Vpro“ verfolgen.